Fußball:«Einfach nur dumm»: Blackouts bringen Freiburg um Lohn

Lesezeit: 2 min

Freiburg (dpa) - Das Spiel gegen Hertha BSC im Hinterkopf zwang sich Christian Streich nach dem verschenkten Europapokalsieg zum Zweckoptimismus. "Gegen Berlin geht es neu los und dann probieren wir wieder alles", sagte der Trainer des SC Freiburg.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Freiburg (dpa) - Das Spiel gegen Hertha BSC im Hinterkopf zwang sich Christian Streich nach dem verschenkten Europapokalsieg zum Zweckoptimismus. „Gegen Berlin geht es neu los und dann probieren wir wieder alles“, sagte der Trainer des SC Freiburg.

Vielleicht wollte er sich damit nach dem 2:2 (2:0) gegen Slovan Liberec auch selbst wieder aufrichten. Denn statt nach einer sehr guten Halbzeit und der verdienten Führung Selbstvertrauen für die Liga zu holen, verdaddelte Freiburg die Partie mit haarsträubenden Patzern. Vor dem Sonntagsspiel in der Fußball-Bundesliga ist der SC nun weiter in der Defensive - und seit sechs Partien sieglos.

Mike Hanke trug es mit Fassung, fand aber auch klare Worte für das Auftaktspiel der Europa-League-Gruppe H. „Das ist einfach nur dumm und bringt uns ums Selbstvertrauen“, sagte der Stürmer über die Fehler vor den Gegentoren. Erst bugsierte Torwart Oliver Baumann einen Fernschuss von Wladislaw Kalitwinzew (67. Minute) ins eigene Netz, dann bediente Admir Mehmedi Liberec-Stürmer Michael Rabusic mit einem katastrophalen Pass (74.) - am Ende mussten die Breisgauer bei ihrem Europa-Comeback nach 615 Wochen über den Punkt noch froh sein.

„Wir kämpfen um alles momentan: um Punkte, um Nerven, um körperliche Stabilität“, sagte Streich am Tag nach der Partie gegen den dreifachen tschechischen Meister. „Wir schaffen es zur Zeit nicht, über 90 Minuten unseren Stiefel runterzuziehen. Letztendlich war es wieder ein Dämpfer“, ärgerte sich Hanke.

Dass erst Julian Schuster per Foulelfmeter (23.) und zwölf Minuten später Mehmedi ein verdientes 2:0 herausgeschossen hatten, war am Ende der Strohhalm in den Analysen. „An der ersten Halbzeit müssen wir ansetzen, da haben wir gut gespielt“, sagte Hanke, kam aber zu einem ähnlichen Fazit wie Schuster: „Wir müssen für unsere Tore relativ viel arbeiten und machen es selbst dem Gegner so einfach. Es ist natürlich enttäuschend, dass wir den Sieg so hergeschenkt haben“, sagte der Kapitän.

Auf den erhofften Schwung für die Bundesliga haben Fans und Verantwortliche deshalb vergeblich gehofft. Hertha BSC dagegen kommt mit einem Rest Aufstiegseuphorie in den Breisgau. „Wir müssen mutig am Sonntag gegen Berlin auftreten, sonst haben wir gar keine Chance“, forderte Streich. Fünf Wechsel in der Startelf wie gegen Liberec werde es zwar nicht geben (so viele Spieler haben wir nicht mehr), aber mit ein paar Veränderungen ist zu rechnen. „Wir müssen schauen, in welchem Zustand die Spieler sind“, sagte der 48-Jährige. Pavel Krmas ist mit einer Beckenprellung angeschlagen.

Das Spiel gegen Liberec sei für ihn daher mit dem Ende der Pressekonferenz abgehakt. Es zähle nur noch Berlin. Leichter wird es mit Blick auf die kommenden Spiele gegen den VfB Stuttgart im Pokal und bei Borussia Dortmund aber nicht. Das weiß auch der Trainer. „Das werden nicht die letzten Tiefschläge sein. Aber ich bin zum Glück gut darauf vorbereitet.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: