Fußball:Dramatik im Zweitliga-Keller - Paderborn droht Absturz

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Paderborn (dpa) - Vor einem Jahr hatte der SC Paderborn schon einmal ein Finale am letzten Spieltag. Damals ging es um den Klassenerhalt in der Ersten Liga, die Ostwestfalen verloren gegen den VfB Stuttgart und stiegen ab. Zwölf Monate später gibt es das nächste Endspiel für den SCP.

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Paderborn (dpa) - Vor einem Jahr hatte der SC Paderborn schon einmal ein Finale am letzten Spieltag. Damals ging es um den Klassenerhalt in der Ersten Liga, die Ostwestfalen verloren gegen den VfB Stuttgart und stiegen ab. Zwölf Monate später gibt es das nächste Endspiel für den SCP.

Geht es wieder schief, droht den Paderbornern dieses Mal sogar der Absturz in die Drittklassig- und damit Bedeutungslosigkeit. Nur ein Sieg am Sonntag (15.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg hält die minimalen Hoffnungen auf den Relegationsrang noch am Leben. Und selbst im Falle eines Erfolges ist der Bundesliga-Absteiger auf Patzer der Konkurrenten FSV Frankfurt und MSV Duisburg angewiesen.

Erstaunlich positiv gibt sich dennoch Paderborns Trainer René Müller. „Wir freuen uns darauf, dass wir die Möglichkeit haben, die Saison zu einem guten Ende zu bringen“, sagte Müller. Er löste Anfang März Stefan Effenberg ab, dessen Trainerdebüt bei den Ostwestfalen krachend gescheitert war.

Die Wende schaffte aber auch Müller nicht, nur zwei Siege gelangen unter seiner Regie. Spätestens seit der Pleite bei 1860 München am vergangenen Wochenende scheint der tiefe Fall der Paderborner nicht mehr aufzuhalten zu sein. Der Gang in die Dritte Liga hätte für den Club erhebliche finanzielle Einbußen zufolge. Vor allem die TV-Gelder würden dramatisch einbrechen, eine direkte Rückkehr in die Zweite Liga wäre alles andere als ein Selbstläufer.

Schlechter drauf als Paderborn ist derzeit eigentlich nur der FSV Frankfurt. Elf Spiele warten die Hessen bereits auf einen Sieg, der neue Trainer Falko Götz hat noch keinen einzigen Punkt geholt. „In den vergangenen acht Jahren ist dies momentan die brenzligste Situation. Aber das müssen wir ausblenden“, sagte Geschäftsführer Clemens Krüger, der mit dem FSV schon so manchen Abstiegskampf erfolgreich gemeistert hat.

Doch dieses Mal sieht es schlecht aus für den Tabellenvorletzten, das Team wirkt seit Wochen leblos. In einem Offenen Brief an die Fans warb die Mannschaft am Freitag um lautstarke Unterstützung für die Partie gegen 1860. Doch die Kulisse am Bornheimer Hang ist stets so trist wie die aktuelle sportliche Situation.

Im Aufwind befindet sich dagegen der MSV Duisburg, der wegen der besseren Tordifferenz im Vergleich zu Frankfurt den Relegationsrang belegt. Eigentlich bereits fast abgestiegen hat der Traditionsclub von der Wedau mit zehn Punkten in den vergangenen fünf Partien doch noch rechtzeitig die Wende eingeleitet. „Was wir in den vergangenen Monaten geleistet haben, verdient Respekt. Ich bin unheimlich stolz auf meine Mannschaft“, sagte MSV-Coach Ilia Gruev.

Der Rückstand der Duisburger auf Fortuna Düsseldorf beträgt vor dem Duell mit Erstliga-Aufsteiger RB Leipzig drei Punkte und sechs Tore. Die Fortuna hat deshalb vor der Partie bei Eintracht Braunschweig die besten Aussichten auf die Rettung. „Wir haben eine gute Ausgangsposition, die wir durch Einsatz, Wille und Leidenschaft unterstreichen wollen“, sagte Trainer Friedhelm Funkel. „Wir wollen es aus eigener Kraft schaffen. Dann brauchen wir auch nicht auf die anderen Plätze schielen.“

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