Fußball:Die vier FIFA-Präsidentschaftskandidaten im Porträt

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Diese Kandidaten (l-r) treten bei der FIFA-Präsidentschaftswahl an: UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino, der Jordanier Prinz Ali bin al-Hussein, Tokyo Sexwale aus Südafrika, der Franzose Jérôme Champagne und Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa aus Bahrain Fotos: Shawn Thew (Foto: Shawn Thew)

Zürich (dpa) - Auch am späten Donnerstagabend war der Wahlkampf um die FIFA-Nachfolge von Joseph Blatter noch nicht beendet. Die asiatische Fraktion um Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa tauchte im Zürcher Hotel der Konföderationen aus Ozeanien sowie Nord-, Mittelamerika und der Karibik (CONCACAF) auf.

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Zürich (dpa) - Auch am späten Donnerstagabend war der Wahlkampf um die FIFA-Nachfolge von Joseph Blatter noch nicht beendet. Die asiatische Fraktion um Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa tauchte im Zürcher Hotel der Konföderationen aus Ozeanien sowie Nord-, Mittelamerika und der Karibik (CONCACAF) auf.

Und auch UEFA-Generalsekretär Gianni Infantino wollte bis zum Schluss für Unterstützung werben.

Die vier Kandidaten und ihre Chancen bei der Wahl des neuen Chefs des Fußball-Weltverbands beim Kongress am Freitag im Überblick:

Scheich Salman bin Ibrahim al Chalifa (Bahrain)

Alter: 50 (2. November 1965) Amt: FIFA-Vizepräsident, Präsident der asiatischen Fußball-Konföderation AFC Kampagnen-Motto: Weltfußball: neu definiert, neu strukturiert, neu belebt bisheriger Auftritt in Zürich: Der Scheich sorgte mit fragwürdigen Wahlversprechen für Aufsehen und sagte den CONCACAF-Mitgliedern Posten in Komitees zu, obwohl diese eigentlich verringert werden sollen. Chancen: Hat seinen Status als leichter Favorit vor Gianni Infantino verteidigt. Er besitzt weiter die Unterstützung der wichtigen Konföderationen aus Asien und Afrika, viele Nationen der beiden Kontinente dürften der Empfehlung folgen.

Gianni Infantino (Schweiz)

Alter: 45 (23. März 1970) Amt: Generalsekretär der Europäischen Fußball-Union Kampagnen-Motto: Den Fußball voranbringen bisheriger Auftritt in Zürich: Bei seinem Heimspiel gibt sich Europas Kandidat betont gut gelaunt und verteidigt seine Wahlversprechen erhöhter Zahlungen an die Verbände auch nach Kritik von al Chalifa fest. Chancen: Die Hoffnung auf den Präsidenten-Posten ist weiter intakt. Seine Berater lassen streuen, dass er die Mehrheit an Stimmen besitzt. Das Stimmenpaket aus Südamerika wackelte zwischenzeitlich, soll aber wieder ihm gehören.

Prinz Ali bin al-Hussein (Jordanien)

Alter: 40 (23. Dezember 1975) Amt: Präsident des jordanischen Fußball-Verbands Kampagnen-Motto: Es ist an der Zeit, den Fokus wieder auf den Fußball zu legen

bisheriger Auftritt in Zürich: Der Prinz hat einfach kein Charisma. Auch bei seiner Rede vor den UEFA-Delegierten wirkte er wie ein aufgeregter Schulsprecher, dem keiner richtig zuhört. Das war schon sein Dilemma bei der verlorenen Wahl im Mai 2015. Chancen: Zu 73 Stimmen wie bei der letzten Kandidatur wird es nicht reichen. Zusagen hat er aus den USA, Malta und dem Irak. Interessant wird sein, für wen die Verbände stimmen, wenn sich al-Hussein aus dem Rennen verabschiedet. Dann könnte der Prinz zum Königsmacher werden.

Jérôme Champagne (Frankreich)

Alter: 57 (15. Juni 1958) Amt: früherer Vize-Generalsekretär der FIFA Kampagnen-Motto: Hoffnung für Fußball. Für ein neues Gleichgewicht im Fußball im globalisierten 21. Jahrhundert bisheriger Auftritt in Zürich: Der langjährige Funktionär sucht am meisten die Nähe der Presse, tauchte sogar im Medienzentrum auf und gab dort Interviews. Vor den Verbänden erzählt er launig über seine lange Zeit als Fußball-Fan. Chancen: Die einzige Hoffnung auf Stimmen bei der Wahl bleibt, dass sich Verbände aus Afrika oder Asien für langjährige Unterstützung und Aufbauhilfe erkenntlich zeigen.

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