Borussia Dortmund:Watzke: "Das ist krank"

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Hans-Joachim Watzke kritisiert die Krisen-Berichterstattung scharf. (Foto: AP)

Der BVB-Boss findet die Krisen-Berichterstattung in den Medien absurd. Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen kritisiert die Struktur im deutschen Sport.

Fußball, BVB: Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke von Borussia Dortmund hat die zuletzt schwächelnde Mannschaft energisch verteidigt und nennt Medienberichte über eine Krise "krank". "Wenn man sieht, wie die BVB-Fans die Mannschaft nach den Spielen gegen Leipzig und Frankfurt für ihren Fußball feiern, dann wird klar, dass im Verein in Gänze ein anderes Stimmungsbild herrscht", sagte Watzke dem Magazin "Reviersport": "Für die Berichterstattung fehlt mir teilweise das Verständnis. Das ist krank."

Der BVB hatte sich in der Champions League bei Apoel Nikosia blamiert (1:1) und zuvor das Bundesliga-Topspiel gegen RB Leipzig 2:3 verloren. Am Samstag verspielten die Dortmunder dann bei Eintracht Frankfurt eine 2:0-Führung (Endstand 2:2).

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"Bayern hat gegen Hamburg auch nicht besser gespielt als wir gegen Frankfurt (1:0), aber die haben eben gerade das größere Spielglück", sagte Watzke. "Die Spiele gegen Leipzig und Frankfurt waren Spektakel. Das ist, was die Zuschauer sehen wollen, was sie ins Stadion treibt. In der Bundesliga haben wir wieder Spannung. Und medial wird eine Stimmung erzeugt, als wären wir kurz vor dem Abstieg."

Der 58-Jährige nahm die zuletzt sehr wacklige, aber auch nach Verletzungen häufig umgestellte Defensive in Schutz. Wenn er "den Verstand einschalte und den Kontext sehe", sagte Watzke, sei das Unentschieden in Frankfurt nichts, was Untergangsstimmung heraufbeschwören müsse: "Ich habe sehr, sehr viele positive Ansätze gesehen."

Seinen Fünf-Punkte-Vorsprung auf Bayern München hat der BVB an der Tabellenspitze allerdings innerhalb einer Woche verspielt. Auch Leipzig ist bis auf einen Punkt herangerückt. "Der erste Platz in der Bundesliga sollte uns nicht zum Verhängnis gemacht werden, weil damit eine Erwartungshaltung erwachsen ist, die wir auch mit fünf Punkten Vorsprung nie bedient haben", forderte Watzke. "Wir sind in der Liga bislang gut unterwegs. Und das lassen wir uns auch nicht kaputtreden."

Turnen: Reck-Olympiasieger Fabian Hambüchen hat die Spitzen des deutschen Sports kritisiert und seine Sympathie für den neuen Verein Athleten Deutschland bekundet. "In der Nachwuchsarbeit muss mehr gemacht werden. Die Frage ist nur, wer sich zuständig fühlt. Der Verband? Das Bundesinnenministerium? Der DOSB? Es fehlt an vielen Stellen an Struktur", sagte der 29-Jährige dem Portal "Sportbuzzer".

Er habe "schon immer kritisiert, dass der Athlet zu wenig wahrgenommen wird. Wir sind die Protagonisten - und wir dürfen eine Meinung haben. Die wird nur gern unter den Tisch gekehrt", führte der Goldmedaillen-Gewinner von Rio 2016 aus, dessen Buch "Den Absprung wagen" am Montag erschien. Um den Interessen der Sportler mehr Geltung zu verschaffen, kann sich Hambüchen eine Mitarbeit im Verein Athleten Deutschland vorstellen, der in der Vorwoche aus der Taufe gehoben wurde: "Ich bin offen für Gespräche."

Nach Ansicht des gebürtigen Wetzlarers leiden vor allem kleinere Standorte an der zunehmenden Zentralisierung im deutschen Sport: "Nicht alle Athleten können zu den großen Stützpunkten wechseln. Einige hören deswegen mit dem Sport auf. Wer in Stuttgart studiert und sein Umfeld hat, soll nach Hamburg wechseln, weil er sonst keine Förderung mehr bekommt? Das kann nicht sein!"

NFL: Sänger Justin Timberlake darf 14 Jahre nach "Nipplegate" wieder auf die große Bühne der NFL. Wie die amerikanische Football-Profiliga am Sonntag bekannt gab, wird der 36-Jährige beim kommenden Super Bowl (4. Februar 2018 in Minneapolis/Minnesota) in der Halbzeit-Show auftreten. Zuletzt hatten mehrere US-Zeitungen über die anstehende "Begnadigung" des zehnmaligen Grammy-Gewinners durch die NFL berichtet.

Timberlake hatte 2004 für einen der größten Skandale der Super-Bowl-Geschichte gesorgt. Bei seinem Auftritt mit Janet Jackson hatte er die rechte Brust der Sängerin entblößt, das prüde Amerika war empört. Seit dem Vorfall wird die Übertragung im Fernsehen mit fünf Sekunden Verzögerung ausgestrahlt, um im "Notfall" noch eingreifen zu können. Im Frühjahr hat Timberlake bereits seinen dritten Auftritt beim Super Bowl. 2001 war er mit der Boygroup *NSYNC auf die Bühne gegangen.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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