Fußball:Del Bosque: Spanien nicht der Favorit auf den WM-Titel

Lesezeit: 1 min

Berlin (dpa) - Trotz drei großer Titel in Serie sieht Spaniens Fußball-Nationaltrainer Vicente del Bosque seine Mannschaft nicht als Favorit für die WM-Endrunde in Brasilien.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Trotz drei großer Titel in Serie sieht Spaniens Fußball-Nationaltrainer Vicente del Bosque seine Mannschaft nicht als Favorit für die WM-Endrunde in Brasilien.

„Wir spüren die Verantwortung, bei unserer Titelverteidigung eine gute WM zu spielen. Aber Favorit? Überhaupt nicht. Wir sind ja nicht blöd. Wir wissen, dass es allein in Europa nicht nur zwei, drei, sondern viele fantastische Teams gibt, die problemlos die WM gewinnen können. Und in Amerika auch“, sagte del Bosque der „Welt am Sonntag“.

Dass Spanien beim Confederations Cup im vergangenen Jahr mitunter ausgepfiffen worden war, liegt laut del Bosque vielleicht daran, dass einige den Fußball Spaniens mit dem des FC Barcelona mit seinem Tiki-Taka und viel Ballbesitz assoziieren. Das entspreche aber nicht der Wahrheit. „Deshalb gefällt es einigen wohl nicht, dass Spanien gewinnt und Barcelona.“ Wenn jemandem der Fußball Spaniens nicht gefalle, sei das in Ordnung. „Ich respektiere das. Aber wir sind halt nicht so schlecht damit gefahren.“

Abseits des Sportlichen erklärte del Bosque, dass er keinen Spaß verstehe, wenn man sich über seinen Adelstitel lustig mache. „Wenn sich jemand mit mir anlegen und mich verletzen will, nennt er mich 'El Marquesito' (das Markgräflein)“, sagte der 63-jährige der Zeitung „ABC“. Del Bosque hatte nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft 2010 von König Juan Carlos den Titel eines Markgrafen erhalten.

„Dies war die Entscheidung des Königs, und man sollte sie respektieren. Ich mag es nicht, wenn Leute darüber abfällige Bemerkungen machen.“ Auf die Frage, ob er ein Anhänger der Monarchie sei, antwortete der Nationaltrainer: „Nicht besonders. Aber mir gefällt König Juan Carlos. Er und die gesamte königliche Familie haben ihre Arbeit sehr gut gemacht.“

Seine Entlassung bei Real Madrid vor mehr als zehn Jahren hat del Bosque bis heute nicht überwunden. „Das schmerzt mich noch immer sehr. Aber darüber will ich nicht sprechen“, sagte er. Er habe sich damals beim Arbeitsamt als arbeitslos gemeldet. „Ich habe mich wie jeder Spanier, der seinen Job verloren hat, im Arbeitsamt in die Warteschlange eingereiht.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: