Fußball-Bundesliga:Wie Bayern die Konkurrenz kaputt kaufte

Mats Hummels will zum FC Bayern wechseln - nicht das erste Mal, dass die Münchner dem ärgsten Konkurrenten den besten Spieler wegkaufen. Eine Geschichte von Del'Haye bis Elber.

Borussia Dortmund

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(Foto: dpa)

Mats Hummels will zum FC Bayern wechseln - der Abgang eines Topspielers in Richtung München ist für Borussia Dortmund ein vertrautes Gefühl. Einige der besten Spieler des BVB sind in den vergangenen Jahren zum Konkurrenten an die Isar übergesiedelt, und man fragt sich schon, ob die Bayern zuletzt so viele Meisterschaften in Serie gewonnen hätten, würden beispielsweise Robert Lewandowski und Mario Götze (rechts im Bild) noch für den BVB kicken. Bei Götze zogen die Bayern die Ausstiegsklausel des Nationalspielers, der zur Saison 2013/14 für 37 Millionen Euro nach München kam - Dortmund genehmigt seitdem übrigens keine solchen Passagen mehr in den Verträgen seiner Spieler. Anders beim Wechsel von Lewandowski zur Saison 2014/15, der das Ende einer fast zweijährigen Transferposse markierte. Lewandowski (und vor allem dessen Berater) hätten den Wechsel gerne früher realisiert, doch der BVB verzichtete auf eine horrende Ablöse, ließ Lewandowski seinen Vertrag erfüllen. Der Pole schoss noch viele Tore für Dortmund - und wechselte ablösefrei nach München.

VfB Stuttgart

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(Foto: REUTERS)

Auch beim VfB Stuttgart - als dieser noch eine Top-Mannschaft im deutschen Fußball stellte - haben die Bayern "gewildert". Zur Saison 1997/98 kam in Giovane Elber ein Mitglied des "Magischen Dreiecks" des VfB nach München. Am Ende langer Verhandlungen überwiesen die Bayern "zehn Millionen plus x", wie Stuttgarts Präsident Gerhard Mayer-Vorfelder bekannt gab. Etwas teurer wurde es für den FC Bayern zur Saison 2009/10, als die Münchner für geschätzte 30 Millionen Euro Mario Gomez verpflichteten und mit einem Vierjahresvertrag ausstatteten. Zum damaligen Zeitpunkt war der Nationalspieler der teuerste Transfer innerhalb der Bundesliga. Mit Gomez waren die Stuttgarter zuvor einmal Meister (2007) und einmal Tabellendritter (2008) geworden - ohne den Torjäger stürzte der Klub in der Tabelle ab.

Werder Bremen

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Auch beim SV Werder Bremen beobachteten die Bayern den Kader ganz genau und gönnten sich zur Spielzeit 2007/08 den Nationalstürmer Miroslav Klose. Der Wechsel stieß den Bremer Fans sauer auf, bei der offiziellen Verabschiedung pfiffen sie Klose aus. Der fühlte sich in München bald sehr heimisch: Es sei "die absolut richtige Entscheidung" gewesen, Werder zu verlassen, so Klose.

Bayer Leverkusen

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(Foto: DPA/DPAWEB)

Auch Bayer Leverkusen kam den Bayern in den 2000er Jahren sehr nah. Gut, dass der Werksklub einige talentierte Fußballer in seinen Reihen hatte, die den Münchnern trefflich in den eigenen Kader passten. Jeweils als Bundesliga-Zweite wechselten die Brasilianer Zé Roberto (zur Saison 2002/03) und Lucio (2004/05, links im Bild) nach München. Der größte Coup gelang den Bayern aber mit der Verpflichtung von Michael Ballack, dem späteren Kapitän der Nationalmannschaft. Ballack kam 2002 als "Fußballer des Jahres" nach München, die Ablöse betrug sechs Millionen Euro.

Borussia Mönchengladbach

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(Foto: imago sportfotodienst)

Und natürlich gehört Borussia Mönchengladbach zu den Klubs, deren Spieler beim FC Bayern Begehrlichkeiten weckten: Nach jahrelanger Rivalität in den Siebzigern und Achtzigern, als die Gladbacher einige Titel einheimsten, begannen die Bayern, ihre finanzielle Macht auszuspielen. Los ging es 1980 mit Calle Del'Haye, der bis heute als Symbol jener Münchner Transferpolitik gilt, die darauf abzielt, den direkten Konkurrenten zu schwächen. Del'Haye wurde in München leider ein Flop, nicht so Lothar Matthäus (rechts im Bild), der 1984 nach einem verschossenen Elfmeter für Gladbach gegen die Bayern an die Isar kam und anschließend das Münchner Spiel prägte. Weitere Spieler, die Gladbach in Richtung München verließen: Stefan Effenberg, Patrick Anderson, Dante - und als Trainer: Jupp Heynckes.

1. FC Kaiserslautern

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(Foto: imago sportfotodienst)

Auch beim 1. FC Kaiserslautern ist bekannt, wie prall der Münchner Geldbeutel gefüllt ist. Kurz vor der Überraschungsmeisterschaft des FCK 1991 gaben die Bayern bekannt, dass Stürmer Bruno Labbadia künftig für sie spielt. Labbadia wurde daraufhin beim Saisonfinale auf die Bank gesetzt, machte sogar die Lauterer Meister-Bootsfahrt auf dem Rhein nicht mit. Auch Ciriaco Sforza (links im Bild) spielte den Bayern im FCK-Dress etwas zu gut: Nachdem der Schweizer die Lauterer auf Platz zwei und vier geführt hatte, griffen die Bayern 1995 zu. Ohne Sforza stieg Kaiserslautern 1996 erstmals ab. 1997 kehrte Sforza zum FCK zurück, um 2000 wieder nach München zu gehen. Ab 2002 kickte er erneut in Kaiserslautern, ehe er vier Jahre später seine Karriere dort beendete.

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