Fußball-Bundesliga:Harmlose Nürnberger und japanische Rekorde

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Für den 1.FC Nürnberg wird die Luft im Abstiegskampf immer dünner. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Nürnberg und Braunschweig können keine Punkte gegen den Abstieg sammeln. Wolfsburg gibt zweimal eine Führung aus der Hand, in Sinsheim fällt trotz Elfmeter und Roter Karte kein Tor. Alles Wichtige zu den Spielen in Mainz, Wolfsburg, Berlin und Hoffenheim.

32.Spieltag, die Ergebnisse: Hannover 96 - VFB Stuttgart 0:0 (0:0), FSV Mainz 05 - 1.FC Nürnberg 2:0 (2:0), VFL Wolfsburg - SC Freiburg 2:2 (1:0), Hertha BSC Berlin - Eintracht Braunschweig 2:0 (0:0), TSG 1899 Hoffenheim - Eintracht Frankfurt 0:0 (0:0)

  • Relegation ist das Ziel

​Der 1.FC Nürnberg kann den Klassenerhalt nur noch über die Relegation schaffen.

Umstellung: Roger Prinzen stellt die Nürnberger Mannschaft um und lässt deutlich defensiver agieren als sein Vorgänger Gertjan Verbeek. Mit einem 4-3-1-2 will Prinzen für defensive Stabilität sorgen. Besonders bei gegnerischem Ballbesitz ziehen sich die Spieler weit zurück. Ein altes Problem kann Prinzen dennoch nicht abstellen: Die Spieler orientieren sich auch gegen Mainz nur zum Ball, achten kaum auf ihre Gegenspieler. Das nutzt Moritz beim 2:0 aus.

Harmlos: Die Nürnberger sind an Harmlosigkeit kaum zu überbieten. Besonders in der zweiten Hälfte fällt dem Club nichts ein, um die Mainzer in Bedrängnis zu bringen. Dementsprechend ereignisarm verlaufen die zweiten 45 Minuten.

Rekord-Torschütze: Mit seinem Tor zum 1:0 ist Shinji Okazaki nun zum erfolgreichsten japanischen Torschützen innerhalb einer Bundesligasaison aufgestiegen. Mit 14 Toren überbietet er die Bestmarke von Shinji Kagawa aus dem Jahr 2012 (13 Tore).

Stimmen: Thomas Tuchel (Trainer Mainz 05): "Ich bin wahnsinnig glücklich mit der Energie und der Präsenz meiner Mannschaft und damit, wie wir erneut Fußball gespielt haben. Das ist alles andere als normal, das ist sehr außergewöhnlich. Die Mannschaft verdient sich das derzeit extrem."

Roger Prinzen (Trainer 1.FC Nürnberg): "Wir haben uns viel vorgenommen. Wir schauen von Spiel zu Spiel. Für uns war Mainz ein wichtiges Spiel - wir wollten eine Mischung zwischen Defensive und Offensive finden. Das 0:2 war sehr bitter. Es ist schade, dass nicht mehr herausgekommen ist."

  • Freiburg gleicht zweimalige Führung der Wolfsburger aus

Gefährlicher Abwehrspieler: Ricardo Rodriguez bereitet mit einem Freistoß das 1:0 durch Perisic vor - schon die achte Torvorbereitung des Schweizers. Er ist damit der gefährlichste Abwehrspieler der Bundesliga.

Comeback: Das Comeback des Spieltages feiert der Freiburger Marco Terrazzino. Nach monatelanger Verletzungspause absolviert er am 32.Spieltag sein erstes Saisonspiel und erzielt prompt den 2:2-Ausgleich. Freiburg hat damit in den letzten acht Spielen nur eine Niederlage kassiert.

Rettung des Tages: Christian Träsch sorgt für die Rettung des Tages. Für seinen schon geschlagenen Torwart Max Grün rettet Träsch auf der Linie gegen Karim Guede. Der Freiburger vollbringt das Kunststück, den Ball aus fünf Metern ohne Bedrängnis nicht im Tor unterzubringen.

Stimmen: Dieter Hecking (Trainer VFL Wolfsburg): "Freiburg hat sich sehr gut entwickelt. Es ist nicht einfach, gegen sie zu verteidigen. Wir gehen früh in Führung und wenn wir das 2:0 machen, ist es vielleicht schon entschieden. Nach dem Ausgleich war etwas Unruhe, aber dann machen wir das 2:1 und dann kann es nicht sein, dass wir das 2:2 bekommen."

Christian Streich (SC Freiburg): "Ich bin ein bisschen stolz darauf, was in den letzten Monaten passiert ist. Dass die Mannschaft gegen einen so starken Gegner so mitspielt - das ist sehr, sehr schön."

  • Erster Sieg für Berlin seit neun Spielen

Verstolpert: Sami Allagui wusste wohl nicht Recht, mit welchem Fuß er den Ball ins Tor schieben soll. So rutscht ihm am Fünfmeterraum der Ball durch die Beine. In einer ansonsten schwachen ersten Halbzeit ist das die beste Gelegenheit für die Herthaner.

Serie beendet: Der 2:0-Erfolg über Braunschweig ist der erste Sieg für Berlin seit neun Spielen. Braunschweig kann sich wie der 1.FC Nürnberg nur noch über die Relegation retten.

Stimmen: Jos Luhukay (Trainer Hertha BSC Berlin): "Wir freuen uns, dass uns der erste Heimsieg im neuen Jahr gelungen ist. Auch in der ersten Halbzeit hatten wir zwei, drei gute Chancen, konnten die aber leider nicht nutzen. Dann hat Brooks für uns den Durchbruch geschafft."

Torsten Lieberknecht (Trainer Eintracht Braunschweig): "In der zweiten Halbzeit direkt nach Wiederanpfiff haben wir so gespielt, wie wir uns das eigentlich vorgenommen hatten. Wir haken die Niederlage ab, weil leider fast keiner zur Normalform gefunden hat. Aber wir sollten nicht resignieren, sondern den Kopf oben behalten."

  • Elfmeter und Rote Karte, aber kein Tor

Kein Tor in der Sinsheimer Arena, dafür viel Aufregung in den letzten Minuten.

Chance des Tages: Aus gefühlt einem Meter schießt Lanig den am Boden liegenden Jens Grahl an.

Elfmeter: Schon zum 14.Mal in dieser Saison wird der TSG Hoffenheim ein Elfmeter zugesprochen. Doch wie schon vergangenen Samstag Sejad Salihovic verschießt auch Roberto Firmino. Kevin Trapp, der Verursacher des Strafstoßes, pariert.

Rote Karte: Nur wenige Augenblicke später gibt es Tumulte nach einem Zweikampf zwischen Carlos Zambrano und Anthony Modeste. Bei einem Kopfballduell schlägt Zambrano Modeste mit dem Ellbogen leicht auf den Kopf. Modeste revanchierte sich, tritt nach und sieht die Rote Karte - die auch Zambrano hätte sehen müssen.

Stimmen: Markus Gisdol (Trainer 1899 Hoffenheim): "Die eigentliche Sensation ist das 0:0. Noch vor kurzer Zeit war es nicht auszudenken, dass wir 0:0 spielen können. Es ist schade, dass wir in der zweiten Hälfte nicht das Tor gemacht haben. Aber wir können mit dem Punkt gut leben."

Armin Veh (Trainer Eintracht Frankfurt): "Ich bin zufrieden mit dem 0:0. In der ersten Hälfte waren wir sehr kompakt und hatten die besseren Chancen. Wir hätten eigentlich in Führung gehen müssen. In der zweiten Halbzeit war Hoffenheim besser. Da haben wir das notwendige Glück gehabt."

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