Fußball-Bundesliga:Hannover im Aufwind, Hertha in der Krise

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Leonardo Bittencourt, Jimmy Briand und Joselu (v.r.n.l.): Die Hannoveraner haben allen Grund zur Freude. (Foto: dpa)
  • Hannover 96 schlägt Hertha BSC Berlin auswärts mit 2:0 und klettert in der Bundesliga-Tabelle auf Rang vier.
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Hertha in der Krise

Mit dem dritten Sieg in Serie hat sich Hannover 96 an das Spitzentrio der Fußball-Bundesliga herangeschlichen. Jimmy Briand und Hiroshi Kiyotake sorgten zum Auftakt des 11. Spieltages für einen verdienten 2:0 (1:0)-Auswärtserfolg der Niedersachsen in Berlin - und stürzten Hertha BSC in die sportliche Krise.

Nach dem Pokal-Aus und der Blamage in Paderborn unterlag der Hauptstadt-Klub vor 39 710 Zuschauern nach drei Heimsiegen nun auch im Olympiastadion. Während Hannover mit 19 Punkten vorerst auf Tabellenplatz vier kletterte, steht Hertha mit 11 Zählern vor einem schweren Hinrunden-Restprogramm. Briand erzielte sein erstes Bundesliga-Tor (44.), Kiyotake stellte den Endstand her (76.).

"Wir haben von der ersten Sekunde an klar gemacht, dass wir die bessere Mannschaft sind. Das war heute der Schlüssel zum Sieg", meinte Hannovers Manager Dirk Dufner. Frustriert schlichen die Herthaner vom Platz. "Wir versuchen, alles richtig zu machen, aber es klappt einfach nicht", sagte der Norweger Per Skjelbred - ein Lob hatte er nur für die Fans übrig: "Trotz der schlechten Woche für uns haben die richtig Stimmung gemacht."

Plattenhardt unglücklich, Kiyotake stark

"Wir stehen als Team in der Verantwortung", hatte Hertha-Coach Jos Luhukay vor der Partie betont. Doch Hannover, mit Stefan Thesker links in der Abwehrkette und Ceyhun Gülselam im zentralen Mittelfeld, startete bei guten äußeren Bedingungen mit dem Selbstvertrauen aus den 1:0-Siegen in Dortmund und gegen Frankfurt. Nach der ersten Ecke kam Briand knapp zu spät (1.). Einen 20-Meter-Schuss von Kiyotake entschärfte Hertha-Schlussmann Thomas Kraft (3.). Nach einer schönen Kombination scheiterte auch Leonardo Bittencourt am früheren Bayern-Keeper (15.).

Hertha, erstmals mit dem unglücklich agierenden Ex-Nürnberger Marvin Plattenhardt als Linksverteidiger in der Startelf, bekam keinen Zugriff auf die Partie, hätte durch Haraguchi aber in Führung gehen können (17.). Nach schöner Kopfball-Ablage von Salomon Kalou verzog der neue Spieler knapp. Trotz großen Einsatzes schafften es die Berliner nicht, Ordnung in ihr Spiel zu bringen. Nach Vorarbeit von Haraguchi hätte Kalou allein vor Ron-Robert Zieler dennoch das 1:0 machen müssen (24.).

Die Gastgeber setzten auf schnelles Umkehrspiel, wobei Hiroki Sakai mehrmals in Bedrängnis kam. Die 96er, in den beiden Spielzeiten zuvor jeweils im Olympiastadion siegten, spielten mutig nach vorn. Briand verzog aus guter Position (41.), doch drei Minuten später war das erste Bundesliga-Tor des im Sommer von Olympique Lyon gekommenen Offensivspielers fällig: Nach einer Ecke von Kiyotake war der Franzose eher am Ball als Plattenhardt und schoss aus zehn Metern direkt ein.

Die Gäste blieben nach der Pause das strukturiertere und bessere Team. Bittencourt hätte kurz nach dem Wechsel erhöhen können, zudem wurde ein Tor von Kiyotake wegen Abseits zurecht nicht anerkannt (56.). Schließlich entschied der starke Japaner mit einer weiteren schönen Einzelleistung die Partie.

© Süddeutsche.de/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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