Fußball - Berlin:Losen bis zum Halbfinale: Blau-Weiß 90 gegen Pokal-Modus

Berlin
Spieler versuchen an den Ball zu kommen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa/Symbolbild (Foto: dpa)

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Berlin (dpa) – Dem Berliner Landespokal droht ein Ende ohne Sieger. Nachdem der Beirat des Berliner Fußball-Verbandes (BFV) eine Fortsetzung des Pokals mit den fünf verbliebenen Regionalligisten abgesegnet hatte, kann Oberligist Blau-Weiß 90 mit seinem Einspruch den Wettbewerb sprengen. "Wir haben in den Abfragen und Videokonferenzen von Anfang an deutlich zum Ausdruck gebracht, dass wir mit dem vom BFV favorisierten Modus nicht einverstanden sind und einen eigenen Vorschlag gemacht, der allerdings aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen nie zur Abstimmung gestellt worden ist", sagte Blau-Weiß-Präsident Michael Meister auf der Vereins-Webseite.

Der ehemalige Bundesligist stört sich dabei an der Definition, dass Regionalligisten zumeist "Berufssportler" unter Vertrag haben, während bei den Ligen unterhalb der vierten Klasse diese Situation von vornherein ausgeschlossen wurde. Zudem sieht Blau-Weiß 90 die Änderung des Modus im Pokal als nicht rechtmäßig an, da "im Gegensatz zum Ligaspielbetrieb der Berliner Spielklassen anlässlich der Corona-Pandemie" auf dem letztjährigen Verbandstag keine Änderungen der Spielordnung angeordnet wurden.

Der Berliner Fußball-Verband (BFV) zeigte sich von dem Einspruch, den das Präsidium des Oberligisten bereits am vergangenen Montag beschlossen hatte, überrascht. "In allen Gesprächen mit den verbleibenden 32 Pokalmannschaften war stets der gemeinsame Nenner, dass Berlin am 29. Mai 2021 am Finaltag der Amateure teilnehmen soll. So sehr ich die persönlichen Interessen des Beschwerdeführers nachvollziehen kann, so fehlt mir gleichzeitig der Blick für das allgemeine Interesse des Berliner Amateurfußballs", sagte Joachim Gaertner, Präsidialmitglied Spielbetrieb im BFV, "die Senatsverwaltung hat eindeutig festgelegt, dass die Teams unterhalb der Regionalliga keine Trainings- und Spielerlaubnis erhalten."

Blau-Weiß 90 hatte dagegen erwartet, dass der BFV anlässlich des Einspruchs das am Samstag ausgetragene Viertelfinale zwischen Viktoria 89 und Tennis Borussia, das der Aufsteiger in die 3. Liga souverän mit 3:0 für sich entschieden hatte, von vornherein absagt. Der bei Abbruch der Oberliga auf dem zehnten Tabellenplatz liegende Verein hätte sich eine "sportlich gerechte Lösung" gewünscht, auch wenn "auf Grund der coronabedingten Verordnungslage notfalls bis zu den Halbfinals das Los entscheiden müsste", sagte Präsident Meister.

Durch den Einspruch kann es so kommen, dass keine Berliner Mannschaft sich als Pokalsieger für die erste Runde im DFB-Pokal qualifiziert und der BFV wie bei den von Blau-Weiß 90 titulierten "Sportfreunden des Thüringer Fußball-Verbandes" außen vor bleibt.

© dpa-infocom, dpa:210515-99-606485/3

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