Fußball:Arsenal vs. Chelsea: Kein gewöhnliches Match

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London (dpa) - Arsène Wenger gab sich alle Mühe. Vor dem Londoner Fußball-Derby in der englischen Premier League zwischen dem gestürzten Tabellenführer FC Arsenal und Verfolger FC Chelsea versuchte der Trainer der Gunners, die Bedeutung dieser Partie herunterzuspielen.

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London (dpa) - Arsène Wenger gab sich alle Mühe. Vor dem Londoner Fußball-Derby in der englischen Premier League zwischen dem gestürzten Tabellenführer FC Arsenal und Verfolger FC Chelsea versuchte der Trainer der Gunners, die Bedeutung dieser Partie herunterzuspielen.

Wenger meinte kühl, es sei ein Spiel wie jedes andere. Doch weit gefehlt. Am Montagabend geht es im Emirates-Stadion um mehr als um Sieg oder Niederlage. Für Gastgeber Arsenal steht in erster Linie die Tabellenführung auf dem Spiel. Nur bei einem Erfolg würde die Mannschaft der drei deutschen Nationalspieler Per Mertesacker, Mesut Özil und Lukas Podolski, der sein Comeback geben könnte, vor Weihnachten wieder an die Liga-Spitze zurückkehren. Wer in den vergangenen vier Spielzeiten das Fest auf Platz eins feierte, wurde am Saisonende auch Meister.

Bei einer Pleite würden die Nord-Londoner einen Punkt hinter dem FC Liverpool zurückbleiben. Nach der 3:6-Schlappe bei ManCity und dem 0:1 bei ManUnited will Arsenal aber auch beweisen, dass die Mannschaft in der Lage ist, Mitkonkurrenten auf dem Weg zum Titel zu schlagen.

Das Derby, bei dem der ehemalige Leverkusener Andre Schürrle auf seine Landsleute trifft, ist zudem die Partie einer langen Fehde zwischen Wenger gegen Chelsea-Coach Jose Mourinho. Noch nie hat der Franzose seinen Gegenüber in einem Pflichtspiel bezwingen können. In neun Partien gab es vier Unentschieden und fünf Niederlagen. Die letzte Pleite war das 0:2 im Liga-Pokal am 29. Oktober.

Wenger ist seit 1996 bei Arsenal im Amt. Ihm fehlt nur noch ein Zähler zur Rekordmarke von 1300 Punkten in der Premier League. Chelseas Philosophie ist eine andere. In dieser Zeit hat der Club von der Stamford Bridge elf verschiedene Trainer engagiert. Zuletzt stichelte „Mou“ gegen den seit 2005 titellosen Rivalen: „Wenn ich bei einem Verein drei Jahre lang keine Trophäe gewonnen hätte, wäre ich schon zurückgetreten.“

Doch auch Mourinho hat derzeit Sorgen. Am Mittwoch schied seine Mannschaft bei Stoke City aus dem Liga-Pokal aus. Der Coach kritisiert immer wieder die mangelhafte Chancenauswertung. Seine drei Mittelstürmer konnten bisher erst fünf Treffer erzielen. Außerdem warnte der Portugiese vor Arsenals Özil, den eine väterliche Freundschaft mit dem deutschen Spielmacher verbindet. „Ihn kann man nicht ausschalten“, meinte der Coach. „Es wird ein großes Duell. Es ist ein Londoner Derby. Es ist Arsenal gegen Chelsea. Ich bin bereit“, sagte Mourinho.

Das gilt auch für Wenger. Sein Team sei ausgeruht und wolle auf die jüngsten Rückschläge antworten. „Wir hatten gegen Everton, Neapel und ManCity drei enttäuschende Ergebnisse, aber wir waren schon in größeren Problemen. Ich fühle, dass die Mannschaft die Kraft hat, diese Serie zu beenden“, meinte der 64 Jahre alte Coach. Es geht um mehr als um Sieg oder Niederlage.

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