Fußball:Anti-Korruptionsexperte: Zwanziger als FIFA-Interimschef

Zürich (dpa) - Der frühere FIFA-Anti-Korruptionsexperte Mark Pieth schlägt den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger als Interimschef der FIFA vor und kritisiert dessen Nachfolger Wolfgang Niersbach.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Zürich (dpa) - Der frühere FIFA-Anti-Korruptionsexperte Mark Pieth schlägt den ehemaligen DFB-Präsidenten Theo Zwanziger als Interimschef der FIFA vor und kritisiert dessen Nachfolger Wolfgang Niersbach.

Es solle im Falle des Rücktritts von Weltverbands-Boss Blatter ein Übergangspräsident bestimmt werden, „der aus den eigenen Reihen stammt, akzeptabel ist und beispielsweise zwei Jahre bleibt, um für Ruhe zu sorgen“, forderte Pieth in der „NZZ am Sonntag“ und plädierte für Zwanziger. „Er war Exekutivmitglied, in die Reformen involviert und ist integer. Zudem ist er entscheidungsfreudig.“

Sollte Blatter nach der Eröffnung eines Strafverfahrens selbst zurücktreten oder suspendiert werden, würde der skandalumwitterte FIFA-Vize Issa Hayatou satzungsgemäß vorerst den Weltverband anführen.

Wer auf Blatter folgt, hat aus Sicht von Pieth auch Auswirkungen auf die umstrittene WM 2022 in Katar. „Wählt man - was ich hoffe - Theo Zwanziger als Übergangspräsidenten für zwei Jahre, dann verhindert er Katar - aus arbeitsrechtlichen Gründen“, erklärte der renommierte Schweizer Rechtsprofessor im „Sonntagsblick“. Sollte UEFA-Präsident Michel Platini an die Spitze der FIFA rücken, „gibt es die WM in Katar.“

Zwanziger saß als DFB-Präsident auch im Exekutivkomitee der FIFA, diesen Platz hat nun Niersbach inne. „Zwanziger hat mehr Profil und mehr Durchsetzungsvermögen“, erklärte Pieth. „Niersbach ist bisher nicht bereit, zu Vorgängen innerhalb der Fifa klar Position zu beziehen.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: