Fußball:Agüero braucht Trost - Das Pech bleibt ihm treu

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Belo Horizonte (dpa) - Jetzt braucht Sergio Agüero auch den Trost von seinem besten Kumpel Lionel Messi. Erst zu dessen Geburtstag am Dienstag hatte der Stürmer vom englischen Meister Manchester City ein gemeinsames Foto getwittert.

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Belo Horizonte (dpa) - Jetzt braucht Sergio Agüero auch den Trost von seinem besten Kumpel Lionel Messi. Erst zu dessen Geburtstag am Dienstag hatte der Stürmer vom englischen Meister Manchester City ein gemeinsames Foto getwittert.

„Ich liebe dich, mein Freund“, stand darüber. Seit ihrer anekdotenreichen ersten Begegnung 2005 auf dem Weg zum Junioren-WM-Titel sind die beiden ganz dicke miteinander. Ob in Pausen beim Training im WM-Quartier in Belo Horizonte oder beim Warm- oder Auslaufen. Der 1,70 Meter große Agüero und der 1,69 Meter große Messi stecken ständig die Köpfe zusammen.

Auf dem Platz ist das nun erstmal vorbei. Agüero hat das Verletzungspech auch bei der wichtigsten gemeinsamen Mission eingeholt. Messis Zimmerpartner auch in der Cidade do Galo wird bei dieser WM womöglich nicht mehr spielen. Einen Muskelfaserriss wollten die Teammediziner nicht bestätigen, die Rede ist offiziell von einer Muskelverletzung ersten Grades im linken Oberschenkel.

Im Achtelfinale am Dienstag gegen die Schweiz fehlt „Kun“ Agüero definitiv. Alles weitere sehe man von Tag zu Tag, teilte Argentiniens Teamarzt Daniel Martínez mit. Für Agüero setzt sich eine Misere fort, nachdem er im Sommer 2012 noch Manchester City mit einem Last-Minute-Tor zum Meister in der Premier League geschossen und sich bei den Citizen-Fans unsterblich gemacht hatte. Ein Anhänger ließ sich die Jubelpose des Argentiniers später sogar in einer siebenstündigen Sitzung auf den Unterarm tätowieren.

Der hochbegabte Stürmer mit dem beeindruckendem Waden-Umfang laboriert nun an der vierten Verletzung seit dem Ende des vergangenen Jahres. Die private Situation mit der Scheidung von Diego Maradonas Tochter lief für den mittlerweile 26-Jährigen Agüero auch nicht geräuschlos ab. Der Ex-Schwiegervater hatte ihn als Schwächling beschimpft, „dessen Namen ich nicht mal nennen will“.

In den Tagen in Brasilien, im Kreis der Nationalmannschaft wirkte Agüero aber wieder gelöst, entspannt und gut aufgelegt. Mit dem Auftakttag der WM begann er seine „Selfies“-Reihe mit Teamkollegen bei Twitter. Meist grinsend, mal Grimasse schneidend. Oder auch mit seinem Sohn: „Selfie mit meinem Lieblingsspieler Benjamin!! Ich liebe dich“, schrieb Agüero darüber.

Diese sollte auch seine WM werden - an der Seite Messis, den er bei der ersten Begegnung 2005 im argentinischen Junioren-Team nicht mal gekannt hatte. Messi spielte damals immerhin schon beim FC Barcelona, er hatte sein Debüt in der ersten Mannschaft im Oktober 2004 gefeiert. Messi war damals 17. Agüero bestritt sein erstes Profispiel im Juli 2003 für CA Independiente, er war zu dem Zeitpunkt gerade mal 15 Jahre alt. Über Atlético Madrid führte ihn der Weg 2011 zu Manchester City.

In der Nationalmannschaft wurde Agüero (53 Länderspiele) spätestens unter Coach Alejandro Sabella zum festen Bestandteil in der Offensive. „Für mich ist er einer der fünf besten Stürmer der Welt“, sagte einmal Nationalmannschaftskollege Javier Mascherano über Agüero, „wenn Du ihm Platz gibst, ist er der Typ Spieler, der dich zerstören kann“. Bei der WM in Brasilien wird Agüero das womöglich nach seiner Verletzung aus dem Nigeria-Spiel nicht mehr zeigen können.

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