Fußball:«Ça va?» - Begrüßung nicht zu wörtlich nehmen

Paris (dpa) - Franzosen reden meist gern und viel. Dabei meinen sie nicht immer alles so, wie sie es sagen. So reicht im sonst gern mal formellen Frankreich zur Begrüßung oft schon ein "Ça va?" aus. Die einem deutschen "Wie geht's?" entsprechende Frage ist allerdings nicht wirklich ernst gemeint.

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Paris (dpa) - Franzosen reden meist gern und viel. Dabei meinen sie nicht immer alles so, wie sie es sagen. So reicht im sonst gern mal formellen Frankreich zur Begrüßung oft schon ein „Ça va?“ aus. Die einem deutschen „Wie geht's?“ entsprechende Frage ist allerdings nicht wirklich ernst gemeint.

Die meisten Franzosen würden eher verwundert reagieren, erhielten sie als Antwort einen Bericht über Gemüts- und Gesundheitszustand oder gar die Alltagsprobleme des oder der gerade Begrüßten. Zwischen Marseille an der Mittelküste und Lille im Norden des Landes wird „Ça va?“ schlicht als etwas weniger förmliche Alternative zum sonst gebräuchlichen „Bonjour“ für „Guten Tag“ oder einem „Salut“ für „Hallo“ genutzt.

Franzosen verwenden ihr „Ça va?“ eher wie das im Englischen gebräuchliche und ebenfalls nicht wörtlich zu nehmende „How do you do?“, weniger wie ein deutsches „Wie geht's?“. Begleitet wird die Formel meist von den obligatorischen Begrüßungsküsschen - je nach Region zwischen zwei und vier. Das lässt ausreichend Zeit für eine Antwort, etwa indem die Frage einfach in eine Aussage gedreht wird: „Ça va!“.

Vor allem unter Bekannten, die das in Frankreich weniger exzessiv genutzte „Du“ verwenden, ist auch die Gegenfrage üblich: „Et toi?“. Auch auf dieses „Und Dir?“ wird auch keine Antwort erwartet. Begrüßung beendet, Plausch oder Diskussion können beginnen.

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