Möglicher neuer Präsident beim TSV 1860:"Unerträglicher Zustand" im Löwenland

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Als Löwenfan wäre der mögliche neue Präsident Jürgen Langer vielleicht auch den Anhängern des TSV recht.  (Foto: Bongarts/Getty Images)

Derzeit ist vieles unklar beim Traditionsverein aus Giesing - um die Führung wird weiter gestritten. Nach SZ-Informationen will jetzt der Münchner Anwalt Jürgen Langer als 1860-Präsident kandidieren. Einige Aufsichtsräte scheinen den Advokaten zu favorisieren, auch den Fans wäre er vermittelbar.

Bislang war Präsident Dieter Schneider der einzige Vereinsvertreter beim TSV 1860, der auch weiterhin für den neu zu besetzenden Präsidentenposten in Frage zu kommen schien. Nach gut drei Jahren endet offiziell seine Amtszeit wie auch die seiner Vizes Franz Maget und Wolfgang Hauner. Nun allerdings taucht ein Gegenkandidat auf, der von Aufsichtsräten der Löwen ins Spiel gebracht wurde.

Und tatsächlich: Ein Wechsel an der Spitze des Fußball-Zweitligisten könnte möglich sein. Der Münchner Anwalt Jürgen Langer hat sich entschieden, sich für ein Amt an der Vereinsspitze zur Verfügung zu stellen. "Der jetzige Zustand bei 1860 ist unerträglich", sagte Langer der SZ, "unabhängig vom Ausgang der Aufsichtsratssitzung habe ich mich entschieden zu kandidieren."

Am Dienstag traf sich das Kontrollgremiums des Vereins außerhalb des Klubgeländes in angestrebter geheimer Mission, um darüber zu beraten, welche Personen für das Präsidium nominiert werden. Langer dürfte Chancen haben, zumindest bringt er das für die Fanbasis erforderliche Kriterium mit, ein Anhänger der Löwen zu sein. Er arbeitet in der Kanzlei Paproth Metzler & Partner und verteidigte unter anderem den inzwischen verstorbenen 1860-Geschäftsführer und früheren Schiedsrichter Manfred Amerell.

Nachdem der offensichtliche Versuch des Aufsichtsratsvorsitzenden Otto Steiner gescheitert war, mit einigen Kollegen aus dem Kontrollgremium Schneider aus dem Amt zu hieven und gleich selbst aufzurücken, böte sich für Schneiders interne Opposition nun doch noch die unerwartete Möglichkeit, den Präsidenten abzulösen.

Der 65-jährige Unternehmer aus Röhrmoos gilt vor allem auch beim 1860-Investor Hasan Ismaik als Reizfigur, mehrmals schon hatte der Geschäftsmann aus Abu Dhabi, der selten in München ist, Schneiders Rücktritt gefordert. Das neue Präsidium wird auf der kommenden, noch nicht terminierten außerordentlichen Delegiertenversammlung installiert.

© SZ vom 6.3.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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