Formel-1-Pilot:Robert Kubica schwer verletzt

Lesezeit: 2 min

Der Pole Robert Kubica ist als Gastfahrer bei einer Rallye in Italien schwer verunglückt. Der Formel-1-Fahrer prallte in voller Fahrt gegen eine Mauer - die Amputation seiner Hand droht ihm jedoch nicht mehr.

Formel-1-Pilot Robert Kubica muss nach einem schweren Rallye-Unfall in der Nähe von Genua um die Fortsetzung seiner Rennfahrer-Karriere fürchten. Die Amputation seiner Hand droht dem 26-Jährigen jedoch nicht mehr: "Die Chirurgen versuchen derzeit, die Funktionsfähigkeit der rechten Hand wiederherzustellen. Sie haben die Blutzirkulation wiederhergestellt und die Knochenstruktur repariert. Nun geht es um die Funktionalität der Muskulatur. Robert ist sehr stark und wird das durchstehen," sagte sein Manager Daniele Morelli auf einer improvisierten Pressekonferenz vor dem Krankenhaus Santa Corona in Pietra Ligure, in das der 26-Jährige eingeliefert worden war.

Formel-1-Pilot Robert Kubica wurde nach Medienangaben bei einer Rallye in Italien schwer verletzt. (Foto: dpa)

Kubica war bei der kleinen Rallye "Ronde di Andora" am Steuer eines Skoda Fabia 2000 in der Gemeinde San Lorenzo auf nassem Asphalt ins Schleudern geraten und gegen eine Leitplanke gekracht. Diese bohrte sich in das Auto. Der Wagen schleuderte anschließend weiter und prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen die Mauer einer Kirche. Die Rallye mit 115 Fahrern wurde unterbrochen.

Während sein Co-Pilot Jakub Gerber unverletzt aus dem Auto stieg, erlitt Kubica schwere Verletzungen. Rettungskräfte mussten den Polen aus dem Auto schneiden. Anschließend wurde er mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus Santa Corona nach di Pietra Ligure gebracht.

Kubica sei die ganze Zeit bei Bewusstsein gewesen, hieß es. Unter anderem soll er sich mehrere Knochenbrüche und auch innere Verletzungen zugezogen haben. Bei der Operation am Nachmittag sollten vor allem die inneren Blutungen gestoppt werden. Wegen der Handverletzung wurde ein Spezialist hinzugezogen.

Kubicas Team Renault erklärte in einem Statement am Nachmittag, der Pole habe mehrere Brüche am rechten Arm, am rechten Bein und an der rechten Hand erlitten. Demnach soll die rechte Hand angeblich völlig zertrümmert sein. Rekord-Weltmeister Michael Schumacher reagierte als Gast auf der Münchner ISPO nach den Worten seiner Managerin Sabine Kehm "erschrocken und mit großem Entsetzen" auf die Nachricht.

Noch am vergangenen Donnerstag hatte Kubica in Valencia zum Abschluss der ersten Formel-1-Testfahrten des Jahres die Bestzeit gefahren. Er und Lotus Renault gelten als Geheimtipp für die kommende Weltmeisterschaft. Wer ihn bei Lotus-Renault vorerst ersetzt, ist noch offen. Als Ersatzfahrer stehen der Franzose Romain Grosjean und der Brasilianer Bruno Senna zur Verfügung.

Schon 2007 war Kubica in der Formel 1 in einen schweren Unfall verwickelt. Beim Großen Preis von Kanada am 10. Juni 2007 prallte der Pole mit etwa 280 Stundenkilometern gegen eine Mauer, nachdem sein Wagen nach einer Kollision mit dem Italiener Jarno Trulli ausgehebelt worden war.

Kubicas Wagen wurde von der Mauer zurückgeschleudert, überschlug sich und touchierte auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite eine Leitplanke. Kubica blieb regungslos im Wrack zurück und wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht.

© sueddeutsche.de/sid/dpa/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Formel 1: Neue Boliden
:Rote Göttin mit hoher Nase

Die Formel-1-Team enthüllen ihre neuen Dienstwagen für die kommende Saison. Der Trend geht zu traditionsreichen Farben, manches Team kommt geradezu hochnäsig daher.

Bildern

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: