Finale der US Open:Del Potro stößt Federer vom Thron

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Ganz oben als 20-Jähriger: Favoritenschreck Juan Martin del Potro hat die Sensation geschafft und Roger Federer als Seriensieger der US Open abgesetzt.

Juan Martin del Potro hat mit einem Fünfsatzsieg gegen Titelverteidiger Roger Federer die US Open in New York gewonnen.

Jubel in der Horizontalen: Juan Martin del Potro nach seinem erfolgreichen Matchball (Foto: Foto: AFP)

Dem 20-Jährigen aus Argentinien gelang am Montagabend (Ortszeit) in New York in seinem ersten Grand-Slam-Endspiel ein 3:6, 7:6 (7:5), 4:6, 7:6 (7:4), 6:2-Erfolg, der ihm ein Preisgeld von 1,6 Millionen Dollar plus einer Prämie von 250.000 Dollar für Platz drei in der US-Turnierserie einbrachte.

Federer scheiterte in seinem 21. Major-Endspiel zum sechsten Mal und verpasste in Flushing Meadows seinen sechsten Sieg in Serie. Del Potro ist der zweite Argentinier nach Guillermo Vilas 1977, der die US Open gewinnen konnte. Es war sein erster Sieg gegen Federer im siebten Vergleich.

"Es ist unglaublich, wie schnell der Junge gelernt hat", sagte Altmeister John McEnroe am TV-Mikrofon über die neue Nummer Fünf der Weltrangliste. Als erster Nicht-Europäer seit 2004 holte er sich die Krone bei einem Grand-Slam-Turnier. Damals siegte sein Landsmann Gaston Gaudio bei den French Open.

"Das ist der schönste Augenblick in meinem Leben", hatte del Potro tags zuvor nach dem großartigen 6:2, 6:2, 6:2-Halbfinalsieg gegen den Spanier Rafael Nadal gesagt.

Lob von Federer

Wer nacheinander Nadal und Federer schlägt, der hat den Sieg mehr als verdient. Darüber waren sich alle im weiten Rund des mit 24.000 Zuschauern ausverkauften Arthur-Ashe-Stadions einig. Federer, der die unverhoffte Niederlage erhobenen Hauptes und sogar lächelnd ertrug, lobte seinen Bezwinger und meinte: "Er war heute besser und hat es verdient."

Als Trost bekam der Weltranglisten-Erste 800.000 Dollar. Del Potro bedankte sich artig und wischte sich nach ein paar Worten in seiner Muttersprache die Tränen aus den Augen. Als Lohn für Platz drei in der US-Turnierserie bekam der US-Open-Sieger noch einen zusätzlichen Scheck in Höhe von 250.000 Dollar.

Entschuldigung für Schimpftiraden

Serena und Venus Williams gewannen zehn Jahre nach ihrem ersten Sieg zum zweiten Mal die Doppel-Konkurrenz. Sie bezwangen in einem der kürzesten Finals die Titelverteidiger Cara Black (Simbabwe) und Liezel Huber (USA) mit 6:2, 6:2 und strichen dafür 420.000 Dollar Preisgeld ein. Es war der insgesamt zehnte Grand-Slam-Doppeltitel für die Schwestern, die im Einzelwettbewerb beide an US-Open-Siegerin Kim Clijsters aus Belgien gescheitert waren.

Serena Williams war als Titelverteidigerin in Flushing Meadows angetreten und hatte bei ihrer 4:6, 5:7-Niederlage gegen Clijsters im Halbfinale mit wüsten Schimpftiraden gegen eine Linienrichterin für einen Eklat gesorgt. Erst 36 Stunden später rang sie sich zu einer Entschuldigung für ihr rüdes Benehmen durch.

Sie wolle die Linienrichterin, Kim Clijsters, den US-Tennisverband und die Fans für ihren "unangemessenen Ausbruch aufrichtig um Verzeihung bitten", ließ sie verlauten und wiederholte dies auch nach ihrem Doppelsieg.

Nach einem Fußfehler hatte Serena Williams am Samstag eine Linienrichterin übel beschimpft und sie offenbar auch bedroht. Sie war daraufhin mit einem Punktabzug wegen unsportlichen Verhaltens bestraft worden, was gleichzeitig die Niederlage bedeutete. Sie bekam außerdem eine Geldbuße von 10.500 Dollar aufgebrummt, was sie bei insgesamt 550.000 Dollar Preisgeld locker bezahlen konnte. Über eine mögliche Sperre soll noch beraten werden.

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