Nach der umstrittenen Wiederwahl von Sepp Blatter als Fifa-Präsident zieht die internationale Presse nicht nur über den Machtapparat des Weltverbands her. Auch Deutschland und England müssen für ihre Rolle viel Kritik einstecken. Die Pressestimmen in Bildern. "Viel Lärm und viele Stimmen für Blatter: Der Schweizer weicht den Korruptionsvorwürfen aus und wird mit haushoher Mehrheit wiedergewählt." El Mundo / Spanien
"Der selbstgefällige Sepp Blatter fährt bei der Präsidentschaftswahl einen absurden Sieg ein. Es war ein Ergebnis, wie man es bei einer Wahl mit einem Kandidaten in einem kommunistischen Staat oder in einer Bananen-Republik erwartet." The Sun / England
"Man stecke in keiner Krise, hat der wiedergewählte mächtige Fifa-Präsident Sepp Blatter erklärt. Das erinnert an den berühmten irakischen Informationsminister, als er versicherte, die Amerikaner seien nicht in Bagdad. Die Fifa steckt seit langem in der Krise und wird es auch bleiben. (...) Dass Blatter mit seiner Beschönigung der absurden Zustände in der Fifa durchkommt, liegt daran, dass man dieselbe Geschichte schon so oft gehört hat. (...) Wie lange noch wollen sich große Fußballnationen wie England und Deutschland nach Demütigungen bei der Zuteilung von großen Turnieren damit abfinden, dass sie etwa so viel Einfluss haben wie Benin und Cook Island?" Jyllands-Posten / Dänemark
"Fast schon nach alter Politbüro-Schule ist Sepp Blatter in seinem Amt bestätigt worden. Vier Jahre also bleibt der Kapitän an Bord eines Fifa-Schiffes, das schlingert, ja kurz vor dem Untergang stand." Blick / Schweiz
"Blatter bleibt im Amt, aber irgendetwas riecht faulig bei der Fifa." As / Spanien
"Fußball ist mittlerweile ein Sport mit elf Spielern und am Ende gewinnt immer Blatter." La Gazzetta dello Sport / Italien
"Blatter hat sich durchgesetzt und wird das größte Imperium des Sports weitere vier Jahre regieren. England erlebt mit dem Versuch, die Wahl aufzuschieben, einen glatten Reinfall." Marca / Spanien
"Die Gegenstimmen der 17 glorreichen Männer können eine Welle auslösen, die früher oder später das von Blatter kontrollierte und perfektionierte System, das den Weltfußball vernichtet, zum Einsturz bringt. Neben Deutschland haben die Gegner auch schon die großen Sponsoren wie Adidas, Visa oder Emirates auf ihrer Seite. Diese global tätigen Firmen spüren, dass sie ihre Namen nicht mit einer himmelschreienden Schande verbinden sollten. Die Zeit läuft ab: Weitere vier ganze Jahre unter Präsident Blatter - auch wenn es die letzten sind - darf sich der Fußball nicht leisten." Hospodarske Noviny / Tschechien
"Blatter in einem schädlichen Klima als Fifa-Präsident wiedergewählt." Le Figaro / Frankreich
"Von Götterdämmerung im Fifa-Tempel war die Rede, als Mohamed Bin Hammam seine Kandidatur bekannt gab. Viele glaubten Präsident Joseph Blatter am Ende. Doch der Herausforderer ist weg, der Schweizer Überlebenskünstler hat seine Macht wieder einmal gesichert." Neue Zürcher Zeitung / Schweiz
"Zum Lachen: Blatter gewinnt eine Wahl, bei der es keinen Gegenkandidaten gibt und die einer Pantomime gleicht." Sport / Spanien