Transfers des FC Bayern:"Es muss ein Dominostein fallen"

FC Bayern Muenchen Unveils New Signing Lucas Hernandez

Bayern-Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge.

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Karl-Heinz Rummenigge äußert sich zu Bayerns Transferaktivitäten.
  • "Wir werden am Ende des Tages eine Mannschaft haben, die sehr wettbewerbsfähig sein wird", sagt der Vorstandsboss am Montag.
  • Laut Rummenigge warten in Europa "alle" auf einen Dominostein, der falle.

Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge hat die immer lauter werdende Kritik an der Transferpolitik des Klubs zurückgewiesen. "Ich habe Verständnis dafür, dass Ungeduld herrscht. Aber ich bin in keinster Weise nervös. Wir werden am Ende des Tages eine Mannschaft haben, die sehr wettbewerbsfähig sein wird. Unsere Ziele werden nicht geringer werden. Wir werden bis 2. September noch einige Transfers tätigen", sagte Rummenigge zum Trainingsstart am Montag.

Noch habe es europaweit "keinen großen Transfer gegeben. Es muss ein Dominostein fallen. Darauf warten alle", führte der Bayern-Boss weiter aus und fügte an: "Wir sind in Position und haben ausreichend Geduld." Schon oft habe der FC Bayern mit Erfolg "sehr späte Transfers" wie die von Javi Martínez, Xabi Alonso oder Arjen Robben getätigt. Und ohnehin sei der Klub in der Defensive schon jetzt "top aufgestellt".

Bisher hat der FC Bayern die Weltmeister Lucas Hernandez (80 Millionen/Atlético Madrid) und Benjamin Pavard (VfB Stuttgart/35) sowie Sturmtalent Jann-Fiete Arp (Hamburg/3) verpflichtet. Bei Wunschspieler Leroy Sané von Manchester City hat Rummenigge die Hoffnung noch nicht aufgegeben: "Er wollte sich im Urlaub Gedanken über seine Zukunft machen, das hat er gemacht. Jetzt müssen wir abwarten, ob sich was bewegt."

Rummenigge über Boateng: "Er muss sich positionieren"

Definitiv suche der FC Bayern noch Spieler für die Außenbahn. Im Gespräch sind viele Namen: Sané oder Ousmane Dembelé (FC Barcelona) etwa. Callum Hudson-Odoi (FC Chelsea) und Timo Werner von RB Leipzig sind angeblich erst für die Saison 2020/21 eingeplant. Laut kicker sollen die Bayern auch über U21-Nationalspieler Benjamin Henrichs (AS Monaco) nachdenken, der defensiv flexibel einsetzbar ist. Die Bild bringt zudem Steven Bergwijn (PSV Eindhoven) ins Gespräch.

Offen ist weiterhin die Zukunft von Innenverteidiger Jérôme Boateng, den die Bayern abgeben wollen. Für den Ex-Weltmeister liegt angeblich aber kein Angebot vor. Man müsse abwarten, so Rummenigge, "wie sich die Dinge entwickeln. Er muss sich positionieren". Beim abwanderungswilligen Renato Sanches warten die Bayern angesichts des dünn besetzten Kaders noch ab.

Auch zu den Äußerungen von Uli Hoeneß, der im Frühjahr das größte Investionsprogramm der Geschichte des FC Bayern angekündigt und große Transfer angedeutet hatte ("wenn Sie wüssten, wen wir alles schon sicher haben"), äußerte sich Rummenigge auf Nachfrage. Hoeneß habe "mit gewissen Fakten recht", sagte Rummenigge und verwies auf die bereits getätigten Transfers im Umfang von 118 Millionen Euro: "Und wir sind noch nicht am Ende." Man sei weiterhin bereit, Top-Spieler zu holen. Letzlich werde Hoeneß also "recht behalten".

Bevor die nächste Frage gestellt werden konnte, ergriff Rummenigge allerdings erneut das Wort, um etwas anzufügen: "Wir hatten heute morgen auch ein Gespräch. Es ist gut, wenn wir in der Zukunft etwas weniger in der Öffentlichkeit über unsere Aktivitäten oder Operationen sprechen, weil das ist dann nicht hilfreich. Das weckt dann natürlich auch einen Erwartungshorizont, der die Ungeduld nicht unbedingt kleiner werden lässt."

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FC Bayern-Trainer Niko Kovac (rechts) mit Vorstandsboss, Karl-Heinz Rummenigge im Käfer-Zelt auf dem Oktoberfest in München.

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