FC Bayern in der Einzelkritik:Neuer dribbelt und rettet

Der Torhüter ist gegen Köln gefordert. Serge Gnabry trifft mit der Präzision eines Roboters und Thomas Müller liefert mehr Vorlagen, als seine Mitspieler verwerten können. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Ulrich Hartmann, Köln

Manuel Neuer

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(Foto: AP)

Gerade noch rechtzeitig von einer Grippe genesen. Hatte während der ersten Halbzeit ausreichend Zeit, sich weiterhin zu erholen. So wenig beschäftigt, dass er jede Gelegenheit nur zu gerne nutzte, seinen Strafraum zu verlassen. Beim zweiten Mal in einem Zweikampf mit dem Kölner Jhon Cordoba wurde es aber fast ein bisschen brenzlig. Der Ball war aber knapp im Aus, Neuer hatte Zeit genug, zurück in sein Tor zu rennen. Bei den beiden Gegentoren kurz nach der Pause ganz cool - es war zweimal Abseits. Rettete nach einer Stunde vor dem allein heranstürmenden Kölner Mark Uth. Das war knapp. Beim 1:4 in der 70. Minute machtlos. Verhinderte in der Folge noch mehrfach das zweite Kölner Tor - ein paar dieser Abwehraktionen kriegen so nicht viele Torhüter hin.

Benjamin Pavard

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(Foto: dpa)

Verbrachte anfangs mehr Zeit in der Kölner Hälfte als in der eigenen, zumal die selektiven Kölner Entlastungsangriffe kaum über seine Seite kamen. Rückte wie üblich bis an den gegnerischen Strafraum mit auf. Vor dem Gegentor in der 70. Minute durch Mark Uth ließ er auf seiner Seite Florian Kainz laufen und das Kölner Tor vorbereiten. Holte sich Gelb ab und hat gegen Paderborn Pause.

Jérôme Boateng

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(Foto: imago images/Team 2)

Da Lucas Hernández wieder fit ist, war zu vermuten, dass Boateng sich auf der Bank wiederfindet. Doch Bayern-Trainer Flick entschied anders. Boateng, den man eigentlich gar nicht mehr beim FC Bayern hätte vermuten dürfen, stand im sechsten Pflichtspiel in diesem Jahr zum sechsten Mal in der Startelf. Organisierte die überschaubare Abwehrarbeit umsichtig, schob die Viererkette bei jeder Gelegenheit bis an die Mittellinie und musste sich nur in der 28. Minute mal aufregen, als ihm der Schiedsrichter Felix Zwayer Gelb zu zeigen wagte. Ist damit gegen Paderborn gesperrt und wurde zur Pause dann aber doch ausgewechselt gegen Hernández.

David Alaba

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Einen Tag, nachdem Alaba mit der Nachricht schockiert hatte, er könne sich auch einen anderen Klub als Arbeitgeber vorstellen, deutete im Spiel nichts darauf hin, dass er einen Wechsel durch flatterhafte Leistungen zu forcieren gedenkt. Rückte als Innenverteidiger zusammen mit Boateng immer schön weit auf und blockte ausgangs der ersten Halbzeit mal einen seltenen Schussversuch vom Kölner Cordoba. In der zweiten Halbzeit stärker unter Druck, ließ sich spät im Spiel von Cordoba mal austricksen und vom aufgeweckten Neuer retten.

Alphonso Davies

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(Foto: dpa)

Der herausragende Bayern-Spieler der vergangenen Wochen fiel auf dem defensiven linken Flügel diesmal nur deshalb nicht so auf, weil ihm andere die Schau stahlen. Profilierte sich in der zweiten Halbzeit defensiv besser, weil die Kölner nun plötzlich den Angriff für sich entdeckten. Dribbelte einmal aus einer Dreifach-Umklammerung, die in München sicher mit Szenenapplaus belohnt worden wäre.

Joshua Kimmich

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Unter der Woche hatte Kimmich wegen einer Erkältung kurz mit dem Training pausieren müssen, aber das war ihm nicht anzumerken. Trat die Ecke vor Serge Gnabrys Treffer zum 1:0 und schoss in der 37. Minute aus ungefähr 18 Metern durch Freund und Feind hindurch - an den Pfosten des Kölners Tors. Schon wieder bei 99 Prozent Leistungsfährigkeit- unter Berücksichtigung einer vielleicht noch minimalen Schniefnase. Wurde nach einer Stunde ausgewechselt.

Thiago

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(Foto: imago images/Mika Volkmann)

Als taktischer Sechser mit der Rückennummer sechs im zentralen Mittelfeld defensiv nicht allzu sehr gefordert, aber spielfreudig und kreativ. Reihte sich in einer gelungenen Kollektivleistung ein, ohne dabei aber noch herauszustechen.

Serge Gnabry

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(Foto: AP)

Der Jubilar bestritt in Köln sein 50. Bundesligaspiel für den FC Bayern. Erzielte in der 12. Minute mit seinem achten Saisontreffer das 3:0, was aus zweierlei Gründen ein famoses Tor darstellte: Erstens, weil er sich einen Eckball von Kimmich hinter dem zweiten Pfosten mit dem Innenrist perfekt ins Zentrum selbst vorlegte und von dort mit der Präzision eines Roboters an den Innenpfosten ins Tor einschoss. Verlor die Präzision eines Roboters in der 29. Minute, als er aus deutlich aussichtsreicherer Situation nur die Latte traf. Perfekt sein Vorstoß in der 67. Minute: umdribbelt alle Gegenspieler, zieht in den Strafraum und schlenzt aus dem Lauf perfekt zum 4:0 ein.

Thomas Müller

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(Foto: imago images/MIS)

Was soll man noch sagen? Überragender Bayern-Spieler dieser Partie. Bereitete in der 3. Minute das 1:0 vor, in der 5. Minute das 2:0 und durfte sich schwarzärgern, als Gnabry in der 29. Minute nach seiner Vorlage nur die Latte traf und Coman in der 30. Minute das Tor verfehlte. Das wären sonst vier Assists binnen einer halben Stunde gewesen. Müller aber grantelte nicht. Kurz vor der Pause hätte er um ein Haar selbst getroffen, verzog aber leicht.

Kingsley Coman

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(Foto: AP)

Erstmals seit dem 7. Dezember wieder in der Startelf. 15 Grad, sonnig, das Knie hält! Der Franzose war sofort wieder uneingeschränkt spielfreudig, schoss nach 4:44 Minute die 2:0-Führung für die Bayern. Verwickelte seine Gegenspieler in irre Dribblings, die bei Kölnern das verwirrende Gefühl auslösten, drei Kölsch getrunken zu haben. So kurz nach seinem Comeback erstaunlich gut drauf.

Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Erzielte nach 127 Sekunden mit dem 1:0 sein 23. Saisontor. Fokussierte sich in der Folgezeit darauf, für die Mitspieler Räume zu öffnen. Der Erfolg zeigt sich im Ergebnis.

Lucas Hernández

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(Foto: imago images/Uwe Kraft)

Zum Wiederanpfiff für Boateng eingewechselt. Ist ja dauerhaft als fester Innenverteidiger eingeplant. Wunderte sich womöglich, weil nach einer ersten Halbzeit mit extrem harmlosen Kölnern nun plötzlich richtig was zu tun war.

Corentin Tolisso

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(Foto: imago images/Laci Perenyi)

Ersetzte Kimmich nach etwa einer Stunde, gelangte im defensiven Mittelfeld unvermutet in eine Bayern-Mannschaft, die die Spielkontrolle gerade an den 1. FC Köln abgab und vermochte in diesem Prozess kaum Stabilität zu geben. Spielt ja eigentlich um seine Zukunft in München, muss da aber mehr zeigen. (Archivbild)

Leon Goretzka

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam auch noch ins Spiel. Wurde er für das Champions-League-Achtelfinale gegen Chelsea nur geschont. Oder ist der Stammplatz weg? (Archivbild)

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