FC Bayern in der Einzelkritik:Tausend Tore schafft nicht mal Lewandowski

Der Pole schießt auch gegen Köln ein Tor. Douglas Costa rennt schneller als 1000 Kilometer pro Stunde. Und Arjen Robben kehrt nach seiner 1000. Verletzung zurück. Der FC Bayern beim 4:0 in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Thomas Hummel

Manuel Neuer

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(Foto: Getty Images)

Der Mann mit den 1000 Armen hätten sie ihn fast getauft in London nach seiner Wunder-Parade gegen Arsenals Theo Walcott. Doch hatten nicht einmal zwei Neuer-Arme den Irrflug des Abends verhindert. Versprach, an seinen Fehlern zu arbeiten. Stimmte er deshalb die Farbe seiner Handschuhe mit jener seiner Schuhe ab? Orange-schwarz! Musste tatsächlich den ersten Ball halten gegen Kölns Zoller. Hatte danach mit dem 1000. Bundesliga-Sieg des FC Bayern so viel zu tun wie die 75 000 Zuschauer. (Archivbild)

Jérôme Boateng

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(Foto: AP)

Einer von gerade zwei (!) von Trainer Pep Guardiola eingeteilten Verteidigern. Hat schließlich eine Zweikampfquote nahe 1000 Prozent und Pässe gegen Dortmund über 1000 Meter auf die Fußspitze der Stürmer geschlagen. Wollte den abwesenden Xabi Alonso ersetzen und dessen Seitenwechsel auf Costa imitieren. Gelang leidlich. War aber auch egal, weil Köln beim 1000. Bundesliga-Sieg der Bayern so defensiv spielte wie der Tabellen-1000. der dritten Liga.

David Alaba

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(Foto: AFP)

Neben Boateng der zunächst zweite Verteidiger im Bayern-Spiel. Gehört laut Kölns Trainer Peter Stöger "zu den besten Fußballern, die der österreichische Fußball jemals hervorgebracht hat". Nur ganz böse Bayern würden darauf antworten, dass das bislang kaum gereicht hätte, um in der zweiten Mannschaft der Münchner zu kicken. War anfangs so beschäftigungslos da hinten, dass ihn Trainer Guardiola bald auf die linke Seite beorderte, wo er auch ein wenig gegen den Kölner Mannschaftsbus vor dem Strafraum anrennen durfte.

Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hatte bislang in acht Bundesliga-Spielen dieser Saison genau ein Foul begangen. Insofern der wohl fairste Abwehrspieler in der tausendjährigen bayerischen Geschichte. Spielte im defensiven Dreier-Mittelfeld rechts und schleppte den fünf Offensivgeistern im Team den Ball zu. (Archivbild)

Rafinha

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(Foto: AP)

Begann im defensiven Mittelfeld links. Angesichts der Kölner Weigerung, länger als zehn Sekunden am Stück einen Ball haben zu wollen, war er da jedoch falsch positioniert. Trainer Guardiola stellte den kleinen Brasilianer deshalb ganz nach hinten in die Abwehr-Zweierkette zu Boateng. Dort konnte er sein Gift in den Zweikämpfen wenigstens alle paar Minuten zeigen - wenn Köln mal ein Befreiungsschlag auf Modeste gelang.

Arturo Vidal

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(Foto: REUTERS)

Auf der Xabi-Alonso-Position. Was sichtbar machte, dass Vidal ein ganz anderer Spielertyp ist als der Spanier. Kein Pass weiter als zehn Meter, keine Seitenwechsel, keine Schüsse von der Mittellinie. Der große Stratege ist Vidal nicht, was man dem Bayern-Spiel zunächst anmerkte. Ist dagegen bekannt für giftige Zweikämpfe, was vor allem Kölns Modeste bei Kopfballduellen spürte. Ist eigentlich auch bekannt für viele Tore. Stellte das beim 2:0 unter Beweis. Ist auch bekannt dafür, gerne mit teuren Autos und 1000 Sachen über die Straße zu flitzen. Aber das ist eine andere Geschichte.

Kingsley Coman

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(Foto: AFP)

Wird beim FC Bayern bald bekannt sein als Mann der tausend Frisuren. Zeigte in seiner kurzen Zeit schon Schwänzchen, war blondiert, kunstvoll rasiert. Der DFB hatte ihm schon eine Perlen-Frisur verboten, wegen Verletzungsgefahr der Gegenspieler. Diesmal herrschte anfangs für Nationalspieler Jonas Hector akute Verdrehungsgefahr, so kunstvoll dribbelte Coman um ihn herum. Der Franzose wurde dann auf links versetzt. Dort umkurvte er den Kölner Risse und legte das 2:0 vor. Wurde vor dem 3:0 gefoult. Wie er einst gesagt hatte, als er in München angekommen war: Er kann den Unterschied ausmachen. Zumindest gegen Köln.

Arjen Robben

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

War es seine 1000. Verletzung? Diesmal war es eine Oberschenkelblessur. Hatte Mitte der Woche erklärt, dass er mit der Münchner Amateurmannschaft trainiert habe. Was natürlich locker ausreichen sollte für den Bundesliga-Sechsten aus Köln. Tat es auch. Begann zuerst in der Mitte, hatte jedoch dort seine Orientierungsprobleme. Als ihn Guardiola nach rechts vorne dirigierte, dauerte es nicht lange. Leitete selbst den Angriff zum 1:0 ein und drückte den Abpraller dann über Linie. Es war wie immer: Mit Robben ist Bayern noch stärker. Bis zur 1001. Verletzung. Davor bewahrte ihn diesmal die Auswechslung in der 65. Minute.

Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

1000 Siege hin oder her, sowas wie den Müllerthomas hat es auch in der Bayern-Geschichte noch nie gegeben. Fand recht schnell eine Lücke in der Kölner Neuner-Bulette vor dem Strafraum, schickte den Ball jedoch ungewohnt genau in die Arme von Torwart Horn. Bereitete dann das wichtige 1:0 vor, indem er rechts Überzahl schuf und scharf nach innen passte. Hatte zunehmend Spaß zwischen den neun Kölner Abwehrleuten die Räume zu finden. Elferte das 4:0 rein. Wie nicht anders zu erwarten war: Einen Müller können auch 1000 Abwehrspieler nicht stoppen. Schon gar keine Kölner.

Douglas Costa

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(Foto: AP)

Nur Spötter würden behaupten, Douglas Costa laufe 1000 km/h. Ist natürlich schneller. Legte sich trotzdem den Ball zunächst ein paar Mal zu weit vor. Sauste links deshalb wie gewohnt, aber ungewohnt oft ins Leere. Bei der Generalumstellung der Offensive nach einer halben Stunde schickte Guardiola den Flitzer dann überraschend in die Mitte. Kreiselte dort eher als dass er flitzte. Angesichts seines brasilianischen Hüftschwungs war das aber auch schön anzuschauen.

Robert Lewandowski

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(Foto: dpa)

Hatte nach einer Stunde etwas mehr Ballkontakte als Kölner Gegenspieler: 16. War lange Zeit Opfer der Kölner Abwehr-Bulette in und vor dem eigenen Strafraum mit neun Verteidigern plus Torwart. Legte dennoch herrlich den Ball für Müller ab, der überraschend scheiterte (Siehe Müller). War beim entscheidenden 1:0 beteiligt, als er energisch in die Müller-Hereingabe preschte. Köpfelte das 3:0 und erzielte sein 13. Tor im zehnten Saisonspiel. Vergab anschließend sein 14. Deshalb: Nein, die 1000 wird auch Lewandowski nicht mehr schaffen.

Javi Martínez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

War einst 1000 Tage verletzt. Ist nun wieder so gesund, dass er in einer bayerischen Zweier-Abwehrkette mitwirken kann. Kam nach 62 Minuten für Boateng. (Archivbild)

Joshua Kimmich

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(Foto: dpa)

Dürfte bald der gefühlt 1000. Nationalspieler der Bayern werden. Oder ist es schon der 10 000? Bolzte nach seiner Einwechslung gleich zweimal energisch aufs Tor.

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Beherrscht nach Ansicht der Bayern-Fans mehr als tausend Tricks. Durfte sich im Hinblick auf das DFB-Pokalspiel in Wolfsburg diesmal lange ausruhen, kam erst beim Stand von 4:0. (Archivbild)

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