Tom Starke
Gab sich im grasgrünen Trikot als Manuel Neuer aus und wagte ein Tänzchen im Strafraum. Flog aber sofort als schlechte Kopie auf, vertändelte den Ball fast. Verblüffte dann doch wieder mit ordentlichen Paraden. Der mit Abstand älteste Bayern-Keeper gewann in München bislang mehr Titel (13) als Spiele (acht), verschlechterte durch seinen Einsatz seinen Titel-Spiele-Quotienten. Entpuppte sich spät doch noch als gelungene Neuer-Kopie: Hielt den Sieg fest, als er in der 85. Minute einen Altintop-Elfmeter parierte.
Rafinha
Dürfte bei den Bayern-Verantwortlichen mal wieder in der Gunst gestiegen sein. Präsentierte sich in den sozialen Netzwerken nach dem Titelgewinn in Wolfsburg brav mit Bier des Sponsors in der Kabine. Verscherzte es sich aber mit Kumpel Hamit Altintop, als er ihn vor dessen Elfmeter allerlei zuflüsterte und an Altintop herumzupfte. Sah für diese Unsportlichkeit Gelb. Egal, Altintop verschoss.
Jérôme Boateng
Hat kürzlich über alles außer Fußball geplaudert, über sein Frühstück etwa: Rührei, Croissant mit Nutella und einen Kakao. Versuchte gegen Darmstadt möglichst wenig zu sprinten, was ihm gelang. Musste dann doch in ein Laufduell mit Schipplock, dem er davonsauste. Freut sich schon auf die Maracujaschorle in die Shisha-Bar seines Vertrauens.
David Alaba
Gab den Aushilfsinnenverteidiger für Mats Hummels, Bayerns neuer Schmerzensmann durfte eine Auszeit nehmen. Machte seine Sache als felxibelster Bayern-Spieler gut. Könnte wohl auch Tom Starke ersetzen, wenn dieser sich verletzen würde.
Juan Bernat
Überraschte alle: Wackelte nach Ribéry-Doppelpass mit der Hüfte und schoss sein zweites Saisontor. Musste sich dabei aber den Vorwurf gefallen lassen, nicht Robert Lewandowski bedient zu haben. Der hat ja, anders als der Linksverteidiger, noch Chancen auf die Torjägerkrone. Verhalf dann Darmstadt fast zum Ausgleich. Fällte Schipplock und verursachte den Elfmeter.
Joshua Kimmich
War 66 Minuten lang Teil einer Versuchsanordnung, mit der Carlo Ancelotti das Bayern-Zentrum der Zukunft testen wollte. Passte sich staatstragend durchs Mittelfeld und war sichtlich bemüht, eine jüngere, schnellere Alonso-Version zu präsentieren. Durfte sein Vorbild bei dessen Einwechslung abklatschen.
Renato Sanches
Wurde vor dem Spiel unter Zuhilfenahme dubioser Gerüchte aus Portugal zum teuersten Bayern-Spieler hochgerechnet. Sein Einsatz gegen Darmstadt sollte demnach fünf Millionen kosten, was den Bayern ein Dementi abnötigte. Sanches würgte sich durch das Spiel, als wollte er klarmachen, dass er keinesfalls der wertvollste Bayern-Spieler sein konnte.
Douglas Costa
Sauste emsig als Robben-Vertreter die rechte Seite auf und ab. Winkte oft, wurde oft übersehen, guckte deshalb grimmig. Kann nicht so grimmig gucken wie Robben, wurde deshalb weiter übersehen.
Thomas Müller
Grantelte zuletzt, weil er in den entscheidenden Spielen eine Rolle gespielt hatte, die er gar nicht spielen wollte - nämlich keine. Spielte immerhin im vielleicht unwichtigsten Spiel des Jahres für den FC Bayern von Anfang an. Erlebte einen Müller-Moment, als er sich aus Versehen in einen Torschuss von Ribéry warf. War eher im Verhindern von Torschüssen beteiligt. Wird froh sein, wenn diese Saison vorbei ist.
Franck Ribéry
Der alternde Filou schockte Darmstadts Torwart, als er nach einer Unterbrechung den Ball nicht fair zurückspielte, sondern auf ihn zudribbelte. Traf in ein einer gefühlten Elf-gegen-eins-Situation kurz vor Schluss nur den Pfosten.
Robert Lewandowski
Hatte nach der Geburt von Tochter Klara angekündigt, einen speziellen Baby-Jubel auszupacken. Sah sich zumindest im Windelwickel-Duell mit Dortmunds Aubameyang vorne. Mühte sich vergeblich um ein Tor als Papa.
Xabi Alonso
Wurde eingewechselt und sollte neben den herumtollenden Renato Sanches die Balance im Bayern-Spiel verwalten. Konnte aber nicht verhindern, dass die flinken Darmstädter zu Gelegenheiten kamen.