FC Bayern in der Einzelkritik:Metronom Thiago tickt einmal richtig

Bayerns Spanier reicht ein genialer Moment, Franck Ribéry zeigt zwei typische Ribéry-Momente und Mats Hummels bereitet Sorgen für Madrid. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Von Carsten Scheele, Hamburg

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Der Nationalkeeper weiß natürlich: Bruno Labbadia war beim FC Bayern einst ein beliebter Mann. Es gibt sogar ein Lied über den früheren Stürmer - "Bruno Labbadia, o-ohohoho" - das bis heute gesungen wird, weil es so wunderschön klingt mit elf Silben. Gemein, dass ausgerechnet der Auftritt der Münchner beim HSV zu Labbadias Schicksalsspiel erkoren wurde. Einmal danebengreifen, ein unmotivierter Ausflug bis zur Mittellinie - Neuer hätte dem bei den Fans geschätzten Herrn L. durchaus helfen können. Tat er aber natürlich nicht.

Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Philipp Lahaham, o-ohohoho", das sind nur zehn Silben und klingt auch nicht so schön. Nein, der Verteidiger hatte auch keinen Grund, Labbadia zum Sieg und zu weiteren Spielen auf der HSV-Bank zu verhelfen. Gewohnt emsig und fehlerlos auf seiner Seite, aber auch ohne echten Offensivdrang.

Javier Martinez

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Stand wohl irrtümlich als "Verteidiger" im Spielberichtsbogen. Tauchte so oft im Strafraum des HSV auf, dass man einen taktischen Trick Ancelottis dahinter vermuten konnte. Sein bester Schuss wurde von Adler in letzter Sekunde abgeblockt. Ärgerte sich entsetzlich darüber.

Mats Hummels

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(Foto: AP)

Ersetzte Jérôme Boateng in der Startelf, da Trainer Ancelotti die Belastung für den gerade gesundeten Boateng noch dosieren möchte. Der Plan ging nicht auf. Hummels griff sich nach einem Zusammenprall schon in der ersten Halbzeit ans Knie, biss sich zunächst durch, musste dann raus und klang hinterher skeptisch, ob er in Madrid spielen kann. So musste Boateng eben doch ran.

David Alaba

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(Foto: AFP)

Der Österreicher ist immer gut drauf, sein Vater DJ - er weiß die Gesänge der Münchner Fans pro Labbadia sicher zu schätzen. Köpfte vielleicht deshalb aus fünf Metern René Adler an. Mit elf Alabas hätten die Münchner heute nicht gewonnen.

Thiago

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Befand sich irgendwie im Trainingsmodus. Seine Pässe kamen an, aber nicht mit der Präzision und Schnelligkeit wie sonst üblich. Doch dann kam jene 89. Minute, als das Metronom des Bayern-Spiels ein Gemälde von Pass Richtung Ribery losschickte und so die Partie mit entschied.

Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

"Thomas Mühühüller, o-ohohoho" - nee, auch das klingt nicht gut. War gerade vier Jahre alt, als Labbadia 1994 die Bayern verließ. Erwischte gegen den HSV einen Tag wie bei der EM in Frankreich: Ehrlich bemüht, aber klappen wollte rein gar nichts. Sein gefährlichster Ball trudelte Zentimeter am linken Pfosten vorbei ins Aus.

Joshua Kimmich

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(Foto: REUTERS)

Kehrte nach seiner Pause unter der Woche in die erste Elf zurück. Mit seinen 21 Jahren natürlich viel zu jung, um sich an Labbadia im Bayern-Dress zu erinnern. Hatte deshalb auch keine Geschenke dabei. Lieferte sich ein Privatduell mit Hamburgs Emir Spahic. Gemeinsam ein Bier trinken gehen die beiden am Samstagabend auf der Hamburger Reeperbahn sicher nicht. Traf kurz vor Schluss zum 1:0 - ist eben doch ein Goalgetter.

Renato Sanches

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(Foto: AFP)

Schenkte Labbadia schon nach zwei Minuten einen kapitalen Fehlpass im Mittelfeld, der fast ein Gegentor durch Bobby Wood bedeutet hätte. Blieb ansonsten erneut den Beweis schuldig, dass er bei den Münchnern bereits voll akklimatisiert ist. Wurde ausgewechselt, für einen Mann, der nachweislich voll bei den Bayern akklimatisiert ist: Arturo Vidal.

Kingsley Coman

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Durfte den zuletzt starken Frank Ribéry vertreten. Schnell wurde klar, dass dies als kleines Geschenk von Ancelotti an Labbadia zu verstehen war. Coman gelang offensiv kaum etwas, wurde entsprechend frühzeitig durch seinen Landsmann ersetzt.

Robert Lewandowski

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(Foto: AFP)

"Robert Lewandowski, o-ohohoho" - jaaa, das klingt. Zwölf Silben wie aus einer Symphonie. Ihm tat Labbadia offenbar leid, nahm während der 90 Minuten auffallend Rücksicht auf seinen Vor-vor-vor-vor-vor-vor-vor-vor-vor-Gänger im Bayern-Sturm. Köpfte drüber, schoss Adler an, ließ sich den Ball vom Fuß mopsen - nur ins Tor wollte das Spielgerät an diesem Nachmittag nicht.

Jerome Boateng

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(Foto: REUTERS)

Kam nach 51 Minuten für Hummels. Stauchte seine Kollegen, die bisweilen lethargisch wirkten, erst einmal zusammen. Plötzlich waren alle wach.

Franck Ribery

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(Foto: AFP)

Kam nach 61 Minuten für Coman. Mit einem Pfeifkonzert begrüßt. Kniff Nicolai Müller auch gleich ohne erkennbaren Grund in die Wange. Brachte aber viel Schwung, zu viel für den HSV. Riesenzuspiel vor dem 1:0 auf Kimmich.

Arturo Vidal

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kam nach 61 Minuten für Sanches. Ist von Natur aus eher keiner, der gerne Geschenke verteilt. Er kam, die Bayern siegten.

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