FC Bayern in der Einzelkritik:Eine Hymne für Franck Ribéry

Manuel Neuer jongliert mit dem Ersatzball und zeigt starke Reflexe, Dante erhält ständig Anweisungen und Franck Ribéry agiert so lausbubig, dass er Pep Guardiola gar nicht als Trainer braucht. Die Bayern beim 3:1 gegen Gladbach in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Benedikt Warmbrunn

FC Bayern in der Einzelkritik

Manuel Neuer

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Manuel Neuer jongliert mit dem Ersatzball und zeigt starke Reflexe, Dante erhält ständig Anweisungen und Franck Ribéry agiert so lausbubig, dass er Pep Guardiola gar nicht als Trainer braucht. Die Bayern beim 3:1 gegen Gladbach in der Einzelkritik. Aus dem Stadion von Benedikt Warmbrunn Manuel Neuer: Hielt sich schon früh an eine der nicht ganz so wesentlichen taktischen Vorgaben von Trainer Pep Guardiola ("Habt Spaß!"): Jonglierte nach dem 1:0 gekonnt mit einem Ersatzball. Beim Gegentor einen Minimoment langsamer am Ball als der Torschütze. Wofür ihm bei diesem Torschützen allerdings kein Vorwurf zu machen ist (siehe: Dante). Mit guten bis sehr guten Reflexen - wenn der Ball nicht gerade von Dante kam .

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Philipp Lahm

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(Foto: REUTERS)

Philipp Lahm: Spielte so, wie Guardiola das liebt: wendig, ballsicher, spielintelligent. Allerdings nicht im zentralen Mittelfeld wie so oft in der Vorbereitung, wo es im Kader bessere Spieler gibt (sagt Lahm). Sondern auf der rechten Abwehrseite, wo es auf der ganzen Welt keinen besseren Spieler gibt (sagen alle außer Lahm). Hat nach wie vor großen Spaß an Vorstößen über die rechte Seite. Spielte in den letzten Minuten im zentralen Mittelfeld. War weiterhin wendig, ballsicher, spielintelligent.

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Jérôme Boateng

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jérôme Boateng: Hatte einen ruhigen Abend. Was daran lag, dass ihn Guardiola kaum mit Anweisungen versorgte. Meistens solide. Irrte allerdings auch hin und wieder durch den Strafraum. Dürfte sich daher zumindest ein paar Gedanken darüber machen, auf welcher Position Guardiola langfristig mit Javier Martinez plant.

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Dante

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(Foto: AFP)

Dante: Hatte keinen ruhigen Abend. Was daran lag, dass ihn Guardiola ständig mit Anweisungen versorgte. Verstieß in der Spieleröffnung gegen wirklich wesentliche taktische Vorgaben des Trainers (mehr als zwei Ballkontakte sowie lange, hohe Bälle). War beim Gegentor einen Minimoment schneller als Neuer. Wofür ihm daher sehr wohl ein Vorwurf zu machen ist. Auch sonst häufig unsicher, immer wieder verursachte er gefährliche Situationen in der eigenen Hälfte. Dürfte sich daher einige Gedanken darüber machen, auf welcher Positon Guardiola langfristig mit Javier Martinez plant. (Archivbild)

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David Alaba

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(Foto: AFP)

David Alaba: Entwickelt im Zusammenspiel mit Franck Ribery immer Spaß an Vorstößen. Hält dem Franzosen meist den Rücken frei, kombiniert sich zudem mit ihm wendig und spielintelligent an der linken Außenlinie entlang. Konnte allerdings auch nicht verhindern, dass Gladbach über seine Seite gefährlich konterte. Beim ersten Elfmeter hörte er sich noch Anweisungen von Guardiola an. Trat beim zweiten Elfmeter selbst an - und traf.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Bastian Schweinsteiger: Wurde vor der Partie von so so vielen wichtigen (Joachim Löw) und nicht ganz so wichtigen (Christoph Metzelder) Experten als unverzichtbarer Mittelfeldspieler in eigentlich jeder Mannschaft der Welt bezeichnet, so dass Guardiola natürlich unmöglich auf ihn verzichten konnte. Spielte auf der Position direkt vor der Abwehr. Ließ sich immer wieder zwischen die Innenverteidiger fallen. Noch ist nicht abschließend zu sagen, ob ihm das System so viel Spaß macht. Mitunter ist ihm anzumerken, dass ihm in Javier Martinez sein Partner aus der vergangenen Saison fehlt. Dürfte sich allerdings fragen, wo Guardiola langfristig mit dem am Freitag fiebrigen Thiago plant. Oder mit Martinez.

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Arjen Robben

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(Foto: AFP)

Arjen Robben: Hatte nach wenigen Minuten großen Spaß daran, Gladbachs Kapitän Filip Daems zu verwirren. Dribbelte nicht in die Mitte und schoss, sondern legte den Ball rechts an Daems vorbei und flankte. Danach konzentrierte er sich wieder vor allem auf seinen bewährten Trick und dribbelte in die Mitte. Beim 1:0 mit viel Fußspitzengefühl.

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Thomas Müller

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Thomas Müller: Spielte auf der für ihn ungewohnten Position im zentralen Mittelfelddreieck. Kann von dort aus nicht zu seinen gefürchteten unberechenbaren Läufen ansetzen. Hatte die erste gute Gelegenheit, doch er war selbst so überrascht über seinen erfolgreichen unberechenbaren Laufweg, dass ihm der Ball von der Brust zum Gegner sprang. Erzwang den ersten Elfmeter, eine Situation, an der er zuletzt großen Spaß hatte. Trat an - und traf nicht. Nach dem erneuten Handspiel winkte er sofort Alaba zum Elfmeterpunkt. Eine kluge Entscheidung.

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Toni Kroos

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(Foto: dpa)

Toni Kroos: Wirkt manchmal behäbig, ist aber ebenfalls wendig, ballsicher, spielintelligent. Guardiola sieht in ihm daher einen idealen Spieler für das zentrale Mittelfelddreieck. Häufig reicht es dazu ja bereits, den Ball schnell zu Ribéry oder Robben weiterzuleiten. Deutete an, warum sein rechter Fuß so geschätzt wird. Einmal zwang er Gladbachs Torwart ter Stegen zu einer großartigen Parade. Einmal traf er den Pfosten.

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Franck Ribéry

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(Foto: REUTERS)

Franck Ribéry: Hat in jedem Spiel Spaß, braucht dafür nicht Pep Guardiola als Trainer. Setzte seine Serie an beeindruckenden Spielen fort. War links, rechts, in der Mitte, und stets sehr viele Minimomente schneller als der Gegenspieler. Dribbelte, wuselte, trickste. Lausbubig, gedankenschnell, mit Übersicht. Deutete die Vielfalt seiner Fähigkeiten als Vorlagengeber an: beim 1:0 mit dem rechten Fuß, beim 2:0 mit dem Oberschenkel. Weniger Einzelkritik denn Einzelhymne.

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Mario Mandzukic

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Mario Mandzukic:  Stand zuletzt nicht im Verdacht, allzu viel Spaß im neuen System zu haben. Fiel eher durch mürrischen Torjubel auf (wüste Gesten zur Trainerbank). Durfte dennoch als vorderste Anspielstation auflaufen, eine Position, die in gefühlt ewig lange vergangenen Vor-Guardiola-Zeiten noch als Mittelstürmer bezeichnet wurde. Störte früh Gladbachs Spielaufbau, im Zweifel attackierte er Torwart ter Stegen. Beim 2:0 zeigte er seine klassische Fähigkeit, den Torjägerinstinkt. Jubelte anschließend völlig einwandfrei.

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Einwechselspieler

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(Foto: dpa)

Jan Kirchhoff: Kam für Bastian Schweinsteiger. Als Innenverteidiger verpflichtet, unter Guardiola aber längst zum Ersatzmann für die Position vor der Abwehr umfunktioniert. Hielt sich an die wesentliche taktische Vorgabe, dass der Ball möglichst schnell weitergespielt werden sollte. Durfte daher 27 Minuten lang Spaß haben. Rafinha: Kam für Thomas Müller. Spielte als Rechtsverteidiger. War zwar nicht ganz so wendig, ballsicher und spielintelligent wie Philipp Lahm, das verlangt von ihm aber auch keiner. Freute sich, dass er immerhin 13 Minuten lang Spaß haben durfte. Javier Martínez: Durfte am Ende auch noch mitrennen. Wird sich an den Platz auf der Bank sicher nicht gewöhnen wollen. 

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