FC Bayern siegt in der Champions-League-Quali:Solider Grundstein - mehr nicht

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Der FC Bayern gewinnt das Hinspiel der Champions-League-Qualifikation gegen den FC Zürich 2:0 und verschafft sich damit eine gute Ausgangsbasis für das Erreichen der Gruppenphase. Doch ausgerechnet der Matchwinner ist überhaupt nicht zufrieden.

Der Druck vor dem Spiel war gewaltig, umso ausgelassener der Jubel den Bastian Schweinsteiger, Manuel Neuer und Rafinha nach dem 1:0 zelebrierten. Als hätte der FC Bayern München gerade die Champions League im eigenen Stadtion gewonnen. Dabei haben die Münchner dank Schweinsteiger und Arjen Robben nur einen ersten, einen kleinen Schritt auf dem Weg zum großen Traum vom Heimfinale gemacht.

FC Bayern in der Einzelkritik
:"Psst, Olli, psst!"

Arjen Robben hasst Pferdeschwanz-Frisuren, Bastian Schweinsteiger ergattert mehr Leitwolf-Punkte als Philipp Lahm, Uli Hoeneß wettert nicht nur gegen Oliver Kahn, sondern auch gegen das böse Internet. Die Bayern beim 2:0 gegen Zürich in der Einzelkritik.

Carsten Eberts, Fröttmaning

Der deutsche Fußball-Rekordmeister gewann das Playoff-Hinspiel gegen den FC Zürich verdient 2:0 (1:0) und hat sich für das entscheidende Rückspiel am kommenden Dienstag (23. August) und das Erreichen der Gruppenphase in der Königsklasse eine gute Ausgangsposition verschafft. Ein Scheitern würde für die Bayern nicht nur einen großen finanziellen Verlust, sondern vor allem einen erheblichen Imageschaden bedeuten. Doch danach sieht es nicht aus.

"Die Mannschaft wusste, dass das ein wichtiges Spiel für uns war. Wir haben 20 Minuten lang gut begonnen und gute Torchancen gehabt. Wenn man auch in der zweiten Halbzeit so überlegen spielt, dann muss man auch die Chancen verwerten. Gegen eine solche Mannschaft muss man das Tempo erhöhen", sagte Trainer Jupp Heynckes.

Die Bayern waren vor 66.000 Zuschauern das klar überlegene Team. Nationalspieler Bastian Schweinsteiger gelang in der achten Minute die frühe Führung. Arjen Robben sorgte mit einem sehenswerten Schuss in den Winkel in der 72. Minute für klare Verhältnisse. In der Nachspielzeit sah der Züricher Mathieu Beda wegen wiederholten Foulspiels noch Gelb-Rot.

Die Münchner, die vom Endspiel der Champions League am 19. Mai 2012 in der heimischen Arena träumen, verpassten sogar zwei weitere gute Möglichkeiten zu einem höheren Sieg. Spielerisch präsentierten sich die Bayern nach ihrem holprigen Bundesligastart vor allem in der zweiten Hälfte verbessert. Auch die Defensive stand sehr sicher.

Trainer Jupp Heynckes wartete bei der Aufstellung mit einer Überraschung auf. WM-Torschützenkönig Thomas Müller saß zunächst nur auf der Bank, für ihn spielte der etwas kreativere Toni Kroos in der Offensivzentrale. Zudem kehrte Robben zurück, der am Samstag beim 1:0 in Wolfsburg wegen Rückenproblemen gefehlt hatte. Robben stand damit erstmals in dieser Saison in einem Pflichtspiel zusammen mit Franck Ribery, der für viel Wirbel sorgte, von Beginn an auf dem Platz. Dies war zuletzt am 7. Mai beim 8:1-Kantersieg der Bayern gegen St. Pauli der Fall gewesen.

Der Einsatz von Robben sollte sich schon früh auszahlen. Nach einer Flanke des 27 Jahre Niederländers von der linken Seite stand Schweinsteiger fünf Meter vor dem Tor völlig frei und köpfte ein. Nur kurze Zeit später fand Kapitän Philipp Lahm im Züricher Keeper Johnny Leoni seinen Meister.

Die Bayern waren schon über die gesamte erste Hälfte klar tonangebend. Auch das zuletzt kritisierte Offensivspiel lief etwas besser. Allerdings waren es meist Einzelaktionen, die für Gefahr sorgten. Torjäger Mario Gomez hatte dabei die besten Chancen, wurde jedoch zweimal in aussichtsreicher Position abgeblockt (20./30.).

Auf der anderen Seite blieb Bayern-Keeper Manuel Neuer beschäftigungslos. Der FCZ, dessen Trainer Urs Fischer eigentlich angekündigt hatte, dass sich sein Team nicht verstecken werde, kam nur einmal gefährlich vor das Münchner Tor. Der Kopfball von Amine Chermiti verfehlte jedoch knapp das Ziel (5.). Nach dem Wechsel wurde das Spiel der Münchner druckvoller und zielstrebiger.

Chancen gab es nun fast im Minutentakt. Zunächst vergab erneut Gomez aus fünf Metern leichtfertig (51). Dann scheiterte Lahm in der 53. Minute am glänzend reagierenden Leoni. Mit der Einwechslung von Müller in der 57. Minute kam weiterer Schwung. Die Bemühungen der Bayern wurden schließlich durch den Treffer von Robben belohnt. Doch der Matchwinner wirkte nach dem Spiel trotzdem angefressen: "Das Ergebnis ist in Ordnung, aber wir müssen noch viel besser spielen", erklärte er fast verärgert. "Viel konzentrierter, aggressiver - und vor allem schneller."

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