FC Bayern:Hoeneß kündigt Konsequenzen aus Asienreise an

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Keine Mammut-Touren mehr für Sponsoren? Uli Hoeneß kündigt Konsequenzen aus Asienreise des FC Bayern an. (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Uli Hoeneß hat sich kritisch über die Asien-Tour des FC Bayern München geäußert.
  • Die Reise sei in ihrer jetzigen Form "grenzwertig", sagte der Präsident des Klubs.
  • Konkret kritisierte Hoeneß die vielen Spiele, welche die Mannschaft in kurzer Zeit absolvieren müsse.
  • Überraschend kündigt er an, innerhalb der kommenden sechs Wochen einen neuen Sportdirektor präsentieren zu wollen.

Uli Hoeneß hat angesichts der Erfahrungen des FC Bayern München auf der strapaziösen Asienreise Konsequenzen für künftige Werbetouren des deutschen Fußball-Meisters angekündigt. "Das ist sicherlich grenzwertig, was wir gemacht haben bis jetzt", sagte der Präsident und Aufsichtsratschef in Singapur.

"Wir werden sicherlich weiter diese Reisen machen. Aber ob man unbedingt vier Spiele in zwölf Tagen machen sollte mit einer Reise in ein anderes Land noch, das wird sicherlich auf den Prüfstand kommen", sagte der 65-Jährige bei einem Pressetermin im Mannschaftshotel. Nach der Rückkehr aus Asien werde es eine interne Aufarbeitung der Reise mit möglichen Veränderungen für die Zukunft geben.

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Die Weiterreise von China zu zwei weiteren Testspielen in Singapur sei ein ausdrücklicher Wunsch des Veranstalters der Sommertour gewesen. Dem habe man diesmal stattgegeben, sagte Hoeneß: "Aber ob das für alle Zeiten gelten muss, wage ich sehr zu bezweifeln."

Der FC Bayern hatte am Samstag sein zweites Testspiel in Shenzen in China überraschend hoch mit 0:4 gegen den AC Mailand verloren. Das wurde auch den Strapazen für die Bayern-Profis zugeschrieben. "Das kommt vor, wenn man am Tiefpunkt der Kraft ist", urteilte Hoeneß. Er werde darum "nicht hektisch" mit Blick auf die am 18. August beginnende Bundesligasaison.

Beim nächsten hochkarätigen Testspiel am Dienstag in Singapur gegen den englischen Meister FC Chelsea erwartet der Präsident dennoch wieder eine Leistungssteigerung und auch ein besseres Resultat. "Man verliert ungerne 0:4. Darum besteht ein kleiner Druck, dass man besser ausschaut", erklärte Hoeneß.

Der FC Bayern München will in naher Zukunft einen neuen Sportdirektor vorstellen. Diese überraschende Ankündigung machte Vereinspräsident Uli Hoeneß am Montag auf der Asienreise des deutschen Fußball-Rekordmeisters. "Ich denke, dass wir in der nächsten Zeit einen Sportdirektor präsentieren werden", sagte der 65 Jahre alte Hoeneß in Singapur und konkretisierte auf Nachfrage den Zeitraum auf die nächsten sechs Wochen. Die Bundesliga-Saison beginnt am 18. August, die Sechs-Wochen-Frist reicht bis Anfang September.

Über mögliche Kandidaten mochte Hoeneß öffentlich nicht groß reden. Angesprochen auf den langjährigen Bayern-Kapitän Oliver Kahn (48), der unter anderem als Experte für das ZDF arbeitet, antwortete der Aufsichtsratsvorsitzende: "Wir wollen jetzt nicht hier auf den Basar gehen. Wir werden das rechtzeitig mitteilen."

Die Position des Sportdirektors ist beim Rekordmeister seit einem Jahr vakant. Damals war Matthias Sammer (49), der vier Jahre lang Sportvorstand gewesen war, nach gesundheitlichen Problemen auf eigenen Wunsch aus dem Bayern-Vorstand ausgeschieden.Philipp Lahm, der seine Profi-Karriere vor zwei Monaten beendet hatte, hatte den Posten nach Gesprächen mit der Bayern-Führung erst einmal abgelehnt. "Deshalb stellt sich die Frage jetzt kurzfristig nicht", sagte Hoeneß über Lahm. Der langjährige Kapitän habe die Entscheidung getroffen, "dass er das jetzt nicht machen will. Und Sportdirektor wollte er eh nicht werden", sagte Hoeneß.

Lahm äußerte sich anlässlich seiner Auszeichnung als Fußballer des Jahres im Fachmagazin Kicker (Montag), das diese Wahl alljährlich durchführt, zurückhaltend zu einer möglichen Rückkehr zum FC Bayern in der Zukunft. Aktuell sei das für ihn gar kein Thema. "Was dann irgendwann passiert, werden wir sehen - aber gerade beschäftige ich mich beruflich nicht mit dem FC Bayern", sagte der 33-Jährige.

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