FC Bayern:Hoeneß: Kahn war ein "großer Fehler"

Lesezeit: 1 min

Uli Hoeneß kürzlich auf dem Münchner Oktoberfest. (Foto: Felix Hörhager/dpa)

Der Ehrenpräsident des FC Bayern übt Kritik am entlassenen Vorstandsboss Oliver Kahn - und erklärt, bis wann die Führungsriege des Klubs wieder vollständig besetzt sein soll.

Uli Hoeneß hat im Sonntags-Stammtisch des BR Fernsehens zu den Wahlen im Freistaat mit Aussagen zum FC Bayern München aufhorchen lassen. Angesprochen auf den früheren Leipzig-Manager Max Eberl als Kandidaten für den Vorstand des deutschen Meisters, verriet der Ehrenpräsident seine Vorstellungen. "Ich schätze, dass wir die nächsten sechs bis zwölf Monate die Personalbesetzung haben, die die Zukunft dann machen soll", sagte Hoeneß am Sonntagabend.

SZ PlusFC Bayern in der Einzelkritik
:Nur die kalibrierte Linie stoppt Sané

Der Nationalspieler liefert mal wieder eine Show, Kingsley Coman schießt die Führung aus Versehen und Leon Goretzka verliert im Ringkampf. Die Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Martin Schneider

In der Sendung ging es vorrangig um Politik, Hoeneß sprach aber auch über seinen FC Bayern. Als der Moderator sagte, dass Hoeneß beim FC Bayern Vorstand und Trainer ausgetauscht habe, betonte dieser: "Den Trainer habe nicht ich ausgetauscht." Und Hoeneß ergänzte: "Was nicht unbedingt klug war." Die Münchner hatten sich Ende März von Trainer Julian Nagelsmann getrennt, Thomas Tuchel wurde sein Nachfolger.

Hoeneß hofft, dass der nun von Jan-Christian Dreesen geleitete Vorstand bald so aufgestellt sein wird, dass er selbst wieder etwas weniger handeln muss. "Dann werden sich Karl-Heinz Rummenigge und ich wieder etwas zurückziehen auf den Aufsichtsratsposten, der ja nur beratend tätig sein soll. Im Moment haben wir eher auch operative Aufgaben. Bis wir merken, dass das Schiff wieder geradeaus fährt", sagte der 71 Jahre alte Ehrenpräsident des deutschen Fußball-Rekordmeisters.

Hoeneß über Nagelsmann: "Der ist vollkommen unverbraucht"

Hoeneß äußerte sich auch noch einmal zur Trennung von Oliver Kahn, der als Vorstandsvorsitzender im Mai gehen musste. "Das allerwichtigste ist, wenn man was verändern will, dass man bei sich anfängt und zugibt, dass man Fehler gemacht hat. Und die Berufung von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender war ein großer Fehler", sagte Hoeneß, "und als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen das geändert." Hoeneß und Rummenigge gehören beide dem Aufsichtsrat an.

Zum neuen DFB-Geschäftsführer Andreas Rettig äußerte sich Hoeneß zurückhaltend. "Ich habe mich mit der Personalie nicht so sehr beschäftigt", sagte Hoeneß. Aber Rettig habe ohnehin mehr mit der Verwaltung als mit der Nationalmannschaft zu tun. Positive Impulse erwartet der langjährige Manager und Präsident des FC Bayern von Bundestrainer Julian Nagelsmann. "Der ist vollkommen unverbraucht. Er hat sich jetzt gut erholt, der wird volle Fahrt nach vorne fahren", sagte Hoeneß.

© SZ/dpa/ebc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusSieg gegen Freiburg
:Bayern bietet Ablenkung von einigen Debatten

Die Münchner bleiben an Spitzenreiter Leverkusen dran dank eines souveränen 3:0 gegen Freiburg. Vor allem die Flügelspieler sorgen für Unterhaltung - doch auch das Thema Boateng ist präsent.

Aus dem Stadion von Maik Rosner

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: