FC Bayern: Einzelkritik:Nur einer trägt Handschuhe

Van Bommel gibt nun auch den Balljungen Anweisungen, Pranjic fühlt sich wie Netzer mit kurzen Haaren, und Schweinsteiger hilft selbst der neue WM-Ball nicht. Die Bayern in der Einzelkritik.

Johannes Aumüller

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Van Bommel gibt beim 2:1 gegen Gladbach auch den Balljungen Anweisungen, Pranjic fühlt sich wie Netzer mit kurzen Haaren, und Schweinsteiger hilft selbst der neue WM-Ball nicht. Die Bayern in der Einzelkritik.Jörg ButtWar mit seinen 35 Jahren der einzige Münchner Spieler, der schon geboren war, als Gladbach Mitte der Siebziger im Kampf um die deutsche Meisterschaft gleich drei Mal den FC Bayern ausstach. Weiß daher, dass die Borussen damals mit Spielern wie Heynckes, Simonsen & Ko. die beste Offensive der Liga stellten. Musste sich zeitweise so vorkommen, als stünden gegen ihn die fußballerischen Nachfahren von Heynckes, Simonsen & Ko. auf dem Platz und musste in der Anfangsphase viel öfter eingreifen als erwartet. Hielt einige Bälle gut, war beim Gegentor machtlos.Foto: dpa

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Philipp LahmHatte vor dem Spiel wahrscheinlich mitbekommen, wie keck sich Gladbachs linker Mittelfeldspieler Juan Arango unter der Woche geäußert hatte. "Bayern oder Bochum, das ist für mich kein Unterschied", meinte der Venezolaner. Lahm gelang es nur teilweise, dieses Urteil zu revidieren. Im Defensivverhalten gestattete er dem Gladbacher zu oft Raum für gute Aktionen, weshalb sich Arango tatsächlich vorkommen konnte wie im Duell mit einem Rechtsverteidiger des VfL Bochum. Im Offensivverhalten aber zeigte sich Lahm so zielstrebig, dass sich Arango niemals vorkommen konnte wie im Duell mit einem Rechtsverteidiger des VfL Bochum.Foto: dpa

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Daniel van BuytenWusste bis vor dem Spiel wohl nichts von den Qualitäten der Borussen-Offensive aus den Siebzigern. Wusste fatalerweise aber auch nichts von den Qualitäten der Borussen-Offensive des Jahres 2009. Gestattete seinen Gegenspielern viel zu viel Freiraum, leistete sich etliche Abstimmungsschwierigkeiten mit seinem Nebenmann Martin Demichelis - und erinnerte nach einer bisher guten Saison in der ersten Hälfte noch einmal daran, warum er eigentlich im Vorjahr nur auf der Bank gesessen hatte. Steigerte sich nach dem Seitenwechsel.Foto: Getty

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Martin DemichelisErinnerte nach einigen guten Auftritten zuletzt noch einmal daran, warum ihn eigentlich kaum jemand vermisste, als er zu Saisonbeginn verletzt ausfiel und auf seiner Position der junge Badstuber spielte. Bot eine Risiko-Aktion nach der anderen, rempelte auch schon mal unsanft im Strafraum. Vermittelte manchmal den Anschein, als wolle er dem Gegenspieler ein paar Meter Vorsprung geben, um im letzten Moment doch noch den Ball zu erwischen.Foto: dpa

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Holger BadstuberHat sich in dieser Saison nicht nur einen Stammplatz in der Startformation erkämpft, sondern auch zum Eckball- und Freistoßschützen Nummer zwei hinter Schweinsteiger entwickelt. Dürfte aber bald zum offiziellen Eckball- und Freistoßschützen Nummer eins aufsteigen, weil Schweinsteigers Standards harmloser sind als die des Bochumer Reserve-Torwarts. Und weil Badstuber einen Freistoß halt einfach mal ins Tor haut - wie beim 2:1. Hat in seiner bisherigen Karriere nie Linksverteidiger gespielt und muss nun trotzdem auf dieser Position ran, weshalb es verzeihlich ist, dass er sich für einen Linksverteidiger viel zu selten in den Angriff einschaltet.Foto: AP

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Mark van BommelHat in seiner bisherigen Zeit beim FC Bayern seinen Mitspielern schon so viele Kommandos und Anweisungen gegeben, dass ihm langsam langweilig werden dürfte, das ganze Spiel nur mit Kommandos und Anweisungen an seine Mitspieler zu verplempern. Fing deshalb an, auch den Balljungen Anweisungen zu geben. Trainierte in der 34. Minute mit einem Balljungen an der Haupttribüne das schnelle Einwerfen. Versuchte später, auch dem Schiedsrichter Anweisungen zu geben. Doch es gibt tatsächlich Menschen auf dem grünen Rasen, die nicht auf van Bommels Anweisungen hören.Foto: AP

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Bastian SchweinsteigerHatte seine beste Aktion in der Rückwärtsbewegung, als er einen gefährlichen Pass von Arango abgrätschte - und es sagt eigentlich alles aus, wenn dieser eigentlich gute Techniker und gefühlvolle Fußballer seine beste Aktion in der Rückwärtsbewegung hat. Hatte unendliche viele Ballkontakte, hatte aber keine kreative Aktion. Halt, es gab eine kreative Aktion: einen Hackenpass - zum Gegenspieler.Foto: Getty

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Thomas MüllerTräumt davon, im kommenden Sommer gegen Australien, Ghana, Serbien und noch vier weitere Nationalmannschaften spielen zu dürfen. War durchaus engagiert, agierte insgesamt aber eher so, dass er gegen Australien, Ghana und Serbien nur dann im kommenden Sommer spielen kann, wenn auch die U 21 zufälligerweise gegen diese Nationen spielt.Foto: Getty

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Danijel PranjicHatte - Achtung, Achtung - in der zehnten Minute tatsächlich einen vorzüglichen Moment, als er erst den Ball erkämpfte und dann mit seinem Schuss Gladbachs Keeper Bailly zu einer Parade zwang. War aber ansonsten der Pranjic, der er bisher in fast allen Saisoneinsätzen gewesen war: ein Spieler ohne Bindung zum Spiel. Muss sich im Spielgefüge des FC Bayern so fremd vorkommen wie Günter Netzer mit kurzen Haaren.Foto: AP

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Mario GomezTraf zum 1:0 und machte damit klar, dass er tatsächlich auf dem Platz stand und nicht wegen irgendeiner Louis-van-Gaal-Laune wieder aus der Startelf geflogen war. Wirkte in der ersten Halbzeit manchmal so, als wäre er endlich in München angekommen. Wirkte in der zweiten Halbzeit manchmal so, als wüsste er nicht, wo München überhaupt liegt.Foto: ddp

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Ivica OlicBekam zunächst nicht viele Bälle, weshalb er auch nicht wie gewohnt mit dem Ball am Fuß lossprinten konnte. Sprintete deshalb nach zehn Minuten einfach mal so auf Bailly zu, um seine Muskeln aufzuwärmen. Bekam danach trotzdem nicht viel mehr Bälle und sprintete auch nicht mehr einfach so auf Bailly zu. Machte eines seiner schlechteren Spiele im Bayern-Trikot und erhielt bei seiner Auswechslung nach einer knappen Stunde trotzdem Beifallsbekundungen von den Rängen.Foto: AP

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Arjen RobbenFeierte nach vier Wochen Pause sein Comeback. Schoss einen Freistoß nur minimal besser als Schweinsteiger, sorgte ansonsten nach seiner Einwechslung für Schwung. Als nach knapp 70 Minuten ein Münchner verletzt vom Rasen humpelte, war das überraschenderweise nicht Robben, sondern van Buyten.Foto: ddp

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BrenoKam für den verletzten van Buyten. Trug als einziger Bayern-Spieler Handschuhe. Trug sie zurecht, weil er in seiner Einsatzzeit nicht oft gefordert war.Anatolij TimoschtschukWar wohl etwas verwirrt, dass er überhaupt zum Einsatz kam. Hatte nämlich, als die Bayern bereits zwei Mal gewechselt hatten, Klose neben dem Schiedsrichter-Assistenten erblickt. Durfte dann doch rein, weil Badstuber das 2:1 schoss und van Gaal nicht noch einen Stürmer bringen wollte.Foto: Getty

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JabulaniAm Nachmittag bei der WM-Gruppenauslosung in Kapstadt vorgestellt, testeten die Münchner den neuen WM-Ball am Abend gleich. Die Bilanz "des rundesten Balles aller Zeiten" und die Erkenntnisse für Joachim Löw: Sieht ganz nett aus, Gomez scheint der Ball ja zu liegen, aber die Freistöße von Schweinsteiger kann selbst Jabulani nicht besser machen.Foto: ddp

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