FC Bayern: Einzelkritik:Kekse für den Torwart

Van Buyten und Demichelis verwirren die Mitspieler so sehr, dass sie zur Strafe backen müssen, van Bommel bolzt herum, Olic kultiviert den Herz-Hirn-Lunge-Spielstil. Die Einzelkritik.

Iris Hellmuth, Hannover

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Jörg ButtWährend der gesamten Partie sehr gegenwärtig, vor allem im Geiste. Es ist anzunehmen, dass ihm Demichelis und van Buyten dafür zum Dank noch ein Blech Kekse backen. Parierte in der 40. Minute geistesgegenwärtig einen Schuss von Constant Djakpa. Hatte Glück, als Mike Hanke in der 75. Minute den Ball ziemlich ungegenwärtig am linken Pfosten vorbeiköpfte.Foto: ddp

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Philipp Lahm (rechts)Wollte seine Exklusivrechte an der Feststellung "Ich bin ein guter Rechtsverteidiger" offenbar loswerden - und das sehr offensiv. Spielte eher im Mittelfeld als in der Viererkette; vermied augenscheinlich, mit van Buyten und Demichelis in einer Reihe gesehen zu werden. Könnte nach diesem Spiel versuchen, die nicht mehr ganz so exklusive Feststellung "Ich bin ein guter Rechtsverteidiger-Spieleröffner" unters Fanvolk zu bringen.Foto: dpa

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Daniel van BuytenWar bestimmt erleichtert, dass Martin Demichelis neben ihm spielte - so war immerhin noch einer schlechter als er. Zumindest in Teilen bemüht, das Spiel aus der Innenverteidigung zu eröffnen. Beim Bemühen blieb es dann aber auch. Hatte durch Lahms Exklusiv-Vorstöße gut zu tun. Sah in der 18. Minute nicht gut aus, als ihn Ya Konan stehen ließ; zu seinem Glück sah aber auch nicht gut aus, was Ya Konan anschließend mit dem Spielgerät probierte.Foto: ddp

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Martin DemichelisPrägte nach 26 Minuten die Geste des Spiels - stand einfach nur da, mit den Händen in den Hüften, sah ziemlich ratlos aus. "Irgendetwas passt hier nicht", konnte man ihm beim Denken zuhören. "Ich glaube: Das bin ich!" War vorher und nachher vor allem aufgrund seiner wehenden Haare gut zu erkennen - rannte dauernd den Angreifern von 96 hinterher. Wirkte zerstreut. Seine Pässe ebenfalls.Foto: dpa

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Holger BadstuberWill offenbar die Feststellung "Holger Badstuber ist ein guter Linksverteidiger" mit der ganzen Bundesliga teilen. Ist da auf einem guten Weg. Ließ sich, im Gegensatz zu Lahm, ständig in einer Kette mit van Buyten und Demichelis sehen und überlegt vielleicht inzwischen, ob das seinem Ruf zuträglich ist.Foto: Reuters

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Thomas MüllerBiss sich Stück für Stück rein in dieses Spiel, sammelte Pässe auf, wo er sie finden konnte. Sehr präsent, auch vor dem Tor, spielte fast hängende Spitze. Nur konsequent, dass er zum 1:0 traf. Solider Mit- und Dauerläufer. Wenn das so weitergeht, hat Uli Hoeneß seine Feststellung, dieser Müller sei noch zu jung für die Nationalmannschaft, ziemlich exklusiv. Hatte sich am Ende so ins Spiel gebissen, dass es ihm schwer gefallen sein muss, loszulassen.Foto: ddp

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Mark van BommelWar gut damit beschäftigt, die Löcher zu stopfen, die Lahms Offensiv-Ambitionen in der ersten Halbzeit rissen. Was eine prima Rollenverteilung war: So konnte van Bommel nach Herzenslust in der Gegend herumbolzen, während Philip Lahm vorne das Spiel gestaltete. Jeder nach seinen Möglichkeiten.Foto: AP

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Bastian SchweinsteigerEin armer Kerl im Mittelfeld. Wusste, dass hinter ihm einiges wackelt und ihm zur Linken Danijel Pranjic spielt. Fand das eher mittelmäßig lustig. Suchte oft den Weg nach rechts, wo Lahm und Müller seine Pässe auflasen. Das fiel aber irgendwann auch der Abwehr von Hannover 96 auf. Hatte in der 70. Minute die Schnauze sichtbar voll und zog selbst aus der zweiten Reihe ab. Rackerte sich gegen Ende des Spiels ziemlich olicmäßig ab, was sich Pranjic von der Bank aus ansehen durfte.Foto: dpa

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Danijel PranjicWusste auch nicht so recht, was er mit diesem Spiel anfangen sollte. Muss auch, ehrlich gesagt, ziemlich blöd sein, hinter Olic zu spielen, der kriegt ja wirklich jeden Ball. Während Olic sich den linken Flügel schnappte, spielte Pranjic ausschließlich im halblinken Mittelfeld, wo er fleißig am Spiel vorbeilief - und das Spiel daraufhin an ihm. Verschob sich fügsam mit der Mannschaft und war damit so beschäftigt, dass er stets einen Schritt zu spät kam. Das fiel aber zum Glück nicht weiter auf, weil Olic zu diesem Zeitpunkt schon längst fünf Schritte weiter war. Legte dann in der 47. Minute für Olic zum 2:0 auf. Ballte die Hand zur Faust, hätte sich womöglich aber einen anderen Torschützen gewünscht.Foto: Getty

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Mario GomezWährend sich der Spieler Gomez zu Beginn der Saison schlichtweg weigerte, die brillanten Torvorlagen von brillanten Mitspielern wie Ribéry oder Robben zu verwerten, bleibt er kurz vor der Saisonpause wenigstens konsequent: Auch die schlechten Vorlagen eines inzwischen gähnend langweiligen Mittelfelds verwertet er nicht. Konnte sich ein paar Mal durch die Hannoveraner Abwehrreihen dribbeln, sah dabei auch total gut aus. Bei allem, was danach kam, leider recht schlecht - bis er kurz vor Schluss zum 3:0 traf.Foto: dpa

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Ivica OlicAnarchistischer Dauerläufer, der seinen Herz-Hirn-Lunge-Spielstil weiter kultiviert - den dürfte er in der Bundesliga ziemlich exklusiv haben. Bereitete das 1:0 vor und schoss dann das zweite; wenn er bald während des Spiels zu leuchten beginnt, dann ist das wahrscheinlich wegen der Brennstäbe in seinen Beinen. Durfte nach 84 Minuten das Spielfeld verlassen und fährt bestimmt mit dem Fahrrad nach Hause.Foto: Getty

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Andreas Ottl Gab dem Spiel keine Impuse. Ersetzte seinen Vorgänger Danijel Pranjic damit prächtig.Alexander Baumjohann Durfte auch mal ran. Hatte Spaß am Spiel. Bekam einen Pass von Demichelis und leitete ihn freudig erregt zu Mario Gomez weiter. Der schoss auch mal wieder ein Tor. Jetzt hatte auch er Freude am Spiel - das ging dann noch ungefähr 20 Sekunden.Luca Toni (links im Bild) Wurde nicht eingewechselt, verdient allein deshalb eine Erwähnung, weil er sich in der Halbzeit einfach weigerte, die Beine auf dem Platz zu vertreten. Er hielt stattdessen lieber Schwätzchen am Spielfeldrand. Tauschte eventuell Plätzchen-Rezepte aus, um sie nach dem Spiel van Buyten und Demichelis zu übergeben.Foto: AP

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