FC Bayern: Einzelkritik:Eine Abwehr mit Puls 50

Schwierigkeiten im Aufbauspiel, fatale Fehlpässe und ein eingewechseltes Monsieur Problemkind. Dafür ein stabiler Sechser und ein Mario Gomez mit einem Riecher. Die Bayern in der Einzelkritik.

Philipp Kreutzer, Leverkusen

FC Bayern: Einzelkritik

Hans-Jörg Butt

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(Foto: dapd)

Bayern-Keeper haben in Monaten wie dem November häufig mit der Kälte zu kämpfen. Sie erwärmen sich dann, wie Oliver Kahn sicher bestätigen kann, gern mit Kniebeugen und ähnlichen gymnastischen Bewegungen. Butt dagegen konnte - den Leverkusenern sei Dank - der ureigenen Tätigkeit eines Torhüters nachgehen. Bewahrte seine Mannschaft schon im ersten Durchgang bei Schüssen von Renato Augusto (16.) und Vidal (32.) vor einem Rückstand, parierte später sehr gut gegen Sam (70.) und erneut Vidal (71.). Beim Strafstoß machtlos, insgesamt souverän.

FC Bayern: Einzelkritik

Philipp Lahm

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Anfangs wie alle Bayern mit Problemen. Doch nachdem der Rechtsverteidiger zweimal ungewöhnlich schlampig gepasst und einmal zu klären versäumt hatte, steigerte er sich zu einer ordentlichen Leistung. Es gilt die alte Weisheit: Selbst wenn er mal einen weniger guten Tag erwischt, spielt Lahm immer noch solide.

FC Bayern: Einzelkritik

Daniel van Buyten

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(Foto: dpa)

Der Innenverteidiger offenbarte in der Spieleröffnung einmal mehr die bekannten Schwierigkeiten. Es war sein leichter Ballverlust, der es Sidney Sam wenige Sekunden später ermöglichte, in den Strafraum einzudringen und den Elfmeter für Leverkusen herauszuholen, den Vidal dann zum 1:1 verwandelte. Von internationaler Klasse weit entfernt.

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Breno

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(Foto: dpa)

Mit seiner Art zu spielen, vermittelt er dem Betrachter gelegentlich den Eindruck, sein Puls könne selbst dann nicht über 50 Schläge pro Minute steigen, wenn Messi, Ronaldo und Ibrahimovic gleichzeitig auf ihn zustürmen würden. Doch diese Ruhe entpuppte sich beim ersten Startelf-Einsatz des Innenverteidigers nach Kreuzbandriss und 45-Minuten-Comeback gegen Nürnberg bald als Sorglosigkeit. Viele Ballverluste im Aufbauspiel, zudem Probleme in der Abstimmung mit van Buyten.

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Danijel Pranjic

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(Foto: dpa)

45 Minuten lang hatte der Linksverteidiger den wuseligen Sam unter Kontrolle, dann kam er einen Moment zu spät und verursachte den Strafstoß, der zum 1:1 führte. Beschränkte sich in der Folge auf die Defensive, dabei aber längst nicht immer auf der Höhe.

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Anatolij Timoschtschuk

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(Foto: dapd)

Dass die Bayern 30 Minuten lang nicht in die Gänge kamen, hatte auch mit den Schwierigkeiten des Sechsers zu tun. Nach einigen leichten Ballverlusten und Fehlpässen schien es, als traue er sich gar nicht mehr mitzuspielen. Er stand zwar auf dem Platz, war aber irgendwie doch nicht da. Machte in der 61. Minute Platz für Franck Ribéry.

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Andreas Ottl

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Häufig wird ihm vorgeworfen, er könne nur auf einem Tempo und quer spielen. Eben dies kam den Bayern in der schwachen Anfangsphase zu Gute. Ottl verlor anders als die meisten seiner Mitspieler kaum einmal einen Ball. Sorgte ohne zu glänzen für Stabilität. Der stärkere der beiden Bayern-Sechser.

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Bastian Schweinsteiger

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(Foto: dpa)

Klasse Vorarbeit beim 1:0, als er den Ball über die Leverkusener Abwehr auf den lauernden Gomez hob. Hatte schon nach zwei Minuten ausgiebig zu jubeln begonnen, nachdem er den Ball ins Tor geköpft hatte. Wurde dabei jedoch vom Schiedsrichter unterbrochen: Abseits. Erneut hinter den Spitzen aufgeboten, versuchte auch im zweiten Durchgang einiges, wegen der harten Leverkusener Gegenwehr in Form von Rolfes und Vidal aber oft gehemmt.

FC Bayern: Einzelkritik

Toni Kroos

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(Foto: REUTERS)

Es wäre sicher ungerecht, ihm zu unterstellen, er halte immer noch zu den Leverkusenern. Schoss den Ball aber kurz nach Beginn der zweiten Hälfte aus idealer Position sehr weit am Bayer-Tor vorbei und brachte auch sonst nichts Bemerkenswertes für die Bayern zustande. Wirkte gehemmt und wenig dynamisch. Vielleicht wussten die Leverkusener einfach, wie man Toni Kroos am besten stoppt..

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Thomas Müller

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(Foto: AFP)

Erstmals wieder in der Startelf, dabei eine halbe Stunde lang unauffällig und dann mit einem Geistesblitz. Sein halbhohes Zuspiel auf Schweinsteiger war die perfekte Vor-Vorbereitung des 1:0 für die Münchener. Auf dem rechten Flügel gewohnt emsig, aber ohne weitere zwingende Szenen.

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Mario Gomez

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(Foto: REUTERS)

Wenn ein Stürmer ahnt, wo der Ball hinkommen wird, bescheinigt man ihm in der Fußballsprache gern einen ausgeprägten Torriecher. Gomez muss es also geschnuppert haben, dass Bastian Schweinsteiger die Kugel auf den zweiten Pfosten heben würde, denn eben dorthin hatte sich der Angreifer zuvor abgesetzt. So schoss er zur Bayern-Führung ein, obwohl die nun wirklich nicht in der Luft gelegen hatte. Auch wenn er nach der Pause kaum noch Bälle erhielt: Es sind momentan seine Wochen.

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Franck Ribéry

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Nach langer Verletzungspause kehrte Monsieur Problemkind zum zweiten Mal in die Mannschaft zurück. Kam in der 61. Minute für Timoschtschuk und wurde von den Leverkusener Zuschauern mit Pfiffen begrüßt. Führte sich mit einem Foul an Vidal ein, für das er Gelb sah und noch mehr Pfiffe kassierte. Das wars auch schon vom Franzosen.

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