FC Bayern: Einzelkritik:Artenschutz am Flügel

Hase Ribéry löst Bienenschwarm-Olic ab, Robben beendet ein Affentheater. Doch hinten herrschen Wüstenelefanten und Siebenschläfer. Die FC-Bayern-Einzelkritik.

Dominik Prantl

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Jörg ButtDer alte Fuchs ersetzte als Torhüter wie erwartet Michael Rensing, der zuletzt vor allem bei Flanken wie ein desorientierter Tanzbär durch das Strafraumgeviert getapst war. Bekam nur Mitte der zweiten Halbzeit zu tun, als es vor seiner Nase zuging wie im Taubenschlag. War, wenn nötig, zur Stelle und sammelte weiter Pluspunkte für die Torhüter-Hackordnung. Klärte mit einem katzenartigen Reflex, als Edin Dzeko völlig alleine vor ihm auftauchte.Foto: Getty

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Philipp LahmSchaut ja immer aus, als könne er keiner Fliege was zuleide tun. Ist aber so etwas wie der Wolf im Lammpelz. Machte eine für seine Verhältnisse durchschnittliche Partie, was dank seiner Gewandtheit immer noch genügt, um die meisten Gegner zu überfordern. Hat als Kapitän jedoch nicht die Präsenz eines Mark van Bommel.Foto: Getty

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Daniel van BuytenGewann das erste Laufduell gegen Grafite, obwohl er dabei den Antritt eines namibischen Wüstenelefanten offenbarte und geschätzte acht seiner zehn Meter Vorsprung verlor. Unterlag erwartungsgemäß beim zweiten Laufduell, weshalb Butt gefordert war. Dennoch erinnerte die Bayern-Defensive nur selten an jenen Hühnerhaufen der vergangenen Woche.Foto: dpa

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Holger BadstuberIst trotz seiner Jugend derzeit der bessere Bewacher in der Innenverteidigung. War in der ersten Halbzeit als Kettenhund so gut wie beschäftigungslos, weil die "Wölfe" wie das Kaninchen vor der Schlange wirkten. Legte seinen Gegenspieler zumeist an die Leine, während sein Nebenmann van Buyten den seinen oft viel Auslauf gewährte.Foto: Reuters

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Danjel PranjicSpielte erst einmal einen Sicherheitspass. Und noch einen. Als er dann keinen Sicherheitspass spielte, spielte er einen Fehlpass. Erkannte zu spät, dass Olic ihn bei seiner Bienenschwarm-Offensive als Partner benötigt. Hatte ansonsten den Aktionsradius eines Siebenschläfers im Januar und wurde wenig überraschend in der 57. Minute durch Edson Braafheid ersetzt.Foto: dpa

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Hamit AltintopWo war jener Altintop, der bei Schalke, Bayern und der türkischen Nationalmannschaft schon häufiger wie ein anatolischer Ackergaul das Mittelfeld durchpflügte? Bereitete immerhin das 1:0 vor, indem er nach 27 Minuten aufwachte und den Ball wie ein Pferd in Richtung Tor trat. Weil er danach erneut in eine Art Sommerschlaf verfiel, musste er seinen Platz an Zugang Arjen Robben abtreten.Foto: Getty

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Anatolij TimoschtschukScheint langsam in die Bommel-Rolle des Leitwolfes hineinzuwachsen. Beherrschte das Zentrum und agierte bissig. Kann dank seiner größeren Schnelligkeit einen Gegenspieler auch einmal fair abgrätschen und muss ihn nicht zwingend wie Bommel in der Manier eines Stiers umrammen. Kann das notfalls aber auch.Foto: dpa

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Bastian SchweinsteigerAgierte im ersten Abschnitt wie eine Kreuzung aus Wiesel und Känguruh: Präsentierte sich flink und lauffreudig, war ständig anspielbereit und schraubte sich bei seinem Kopfball an die Latte im Sprungduell höher als sein Mitspieler Ivica Olic. Stand allerdings auch bei gegnerischem Ballbesitz oft frei und litt im zweiten Abschnitt unter der Präsenz der Platzhirschen Ribéry und Robben.Foto: ddp

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Thomas MüllerWirkte im Vergleich zu Olic auf dem anderen Flügel so aggressiv wie ein Goldfisch, was jedoch auch an der mangelnden Unterstützung Altintops lag. Die meiste Zeit plätscherte das Spiel so an ihm vorbei, und wenn es einmal direkt auf ihn zuplätscherte, unterbrach er ungewollt den Spielfluss.Foto: dpa

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Mario GomezWar von der ersten Minute außerordentlich aktiv. Pirschte sich als Torjäger scheinbar unbeteiligt, aber stets hellwach immer wieder an Benaglios Tor heran. Hatte auch nach Altintops Pferde-Schuss den richtigen Riecher und schob kaltschnäuzig zum 1:0 ein. Machte sich fortan etwas rar, weil Robben und Ribéry ihren Platz benötigten (siehe Schweinsteiger).Foto: Getty

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Ivica OlicWurde von Louis van Gaal dieses Mal von Beginn gebracht und demonstrierte sofort den Fleiß eines ganzen Bienenschwarms. Belebte entsprechend das zuletzt flügellahme Spiel der Münchner und rannte in der ersten Halbzeit mehr als die gesamte Mannschaft während der ersten 45 Minuten gegen Mainz. Wurde nicht wegen mangelndem Engagement ausgewechselt, sondern nur deshalb, weil auch Franck Ribéry zu seinem Einsatz kommen sollte.Foto: Getty

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Arjen RobbenIst bekanntermaßen ein Exemplar der Spezies Flügelstürmer, die bis vor kurzem noch als so gut wie ausgestorben halt. Inzwischen hat sich der Bestand erholt, was nicht nur aus Gründen des Artenschutzes, sondern auch aus fußballerischer Sicht absolut zu begrüßen ist. Robben wuchtete den Ball zweimal aus beträchtlicher Distanz erfolglos aufs Gäste-Gehäuse. Kam beim dritten und vierten Versuch bis in den Strafraum und beendete mit zwei Toren das Affenthater der vergangenen Woche.Foto: Reuters

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Franck RibéryGewinnt wahrscheinlich auch ein Laufduell gegen einen Windhund. Ist aber vor allem deshalb gefährlich, weil er gleichzeitig Haken wie ein Hase schlägt. Zeigte diese Qualität gegen Wolfsburg selten, aber dafür umso effektiver, weil er Robbens zwei Tore vorbereitete und damit seinen Trainer nach der aufregenden vergangenen Woche ein Luxusproblem bereitet: Wohin mit Bienenschwarm-Olic, wenn Ribéry spielt?Foto: dpa

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