FC Bayern:Entlassener Jugendtrainer wehrt sich gegen Vorwürfe

Lesezeit: 1 min

FC Bayern Campus: Zuletzt nicht in das beste Licht geraten (Foto: Bongarts/Getty Images)

Der FC Bayern hatte den Vertrag mit dem Nachwuchstrainer wegen Rassismusverdachts "einvernehmlich" aufgelöst, nun geht der Mann gerichtlich gegen die Vorwürfe vor.

Der wegen eines Rassismus-Vorwurfs beim deutschen Fußball-Rekordmeister Bayern München entlassene Jugendtrainer wehrt sich gegen die anonym erhobenen Vorwürfe. Wie seine Rechtsanwälte in einer Erklärung mitteilten, wurde am Mittwoch beim Arbeitsgericht München eine Klage eingereicht.

"Mit der Klage wehrt sich unser Mandant gegen seine Entlassung. Die Beendigungstatbestände werden nunmehr einer gerichtlichen Kontrolle unterzogen", heißt es in der Mitteilung.

MeinungRassismus-Vorfall beim FC Bayern
:Es mangelt an Problembewusstsein

Der FC Bayern muss dringend klären, wie tief rassistische Haltungen im Jugendbereich verankert sind. Gerade dort sind die Abhängigkeiten groß - es droht ein Klima der Angst.

Kommentar von Thomas Hummel

Nach der Trennung wurde von Amts wegen ein strafrechtliches Ermittlungsverfahren/Prüfverfahren eingeleitet. In diesem Verfahren werden die anonym erhobenen Vorwürfe durch die Polizei München überprüft. "Unser Mandant kooperiert mit den Ermittlungsbehörden", betonten die Anwälte.

Auch der Staatsschutz hatte Ermittlungen aufgenommen

Der FC Bayern hatte sich Mitte August von dem Jugendtrainer getrennt, das Arbeitsverhältnis mit dem Mitarbeiter sei "einvernehmlich aufgelöst" worden, teilte der deutsche Fußball-Rekordmeister damals mit. Das sei "das erste Ergebnis einer derzeit stattfindenden internen Untersuchung" auf dem Bayern Campus, hieß es.

Das Magazin "Sport Inside" des WDR hatte zuerst über den Rassismusverdacht auf dem Bayern Campus berichtet. Demnach würden schwere Vorwürfe gegen den bisherigen Mitarbeiter erhoben, der lange unter anderem als Trainer in der Jugendabteilung aktiv gewesen war. In Diskussionen um die Verpflichtung von Spielern soll der Mitarbeiter rassistische Ausdrücke verwendet haben. Durch die Berichterstattung zu dem Thema war auch die Staatsschutzabteilung der Münchner Polizei aufmerksam geworden und hatte Ermittlungen aufgenommen.

"Diese Geschichte passt natürlich überhaupt nicht zu den Werten, die der FC Bayern vertritt", hatte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge im TV-Sender Sky gesagt. Die Bayern hatten erst vor wenigen Monaten die Kampagne "Rot gegen Rassismus" gestartet. Damit wollen sie ein Zeichen gegen Ausgrenzung, Beleidigungen und Intoleranz setzen.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Rassismus-Vorwurf gegen Bayern-Trainer
:Viele Fragen sind noch offen

Der FC Bayern löst den Vertrag mit einem Jugendtrainer auf, der Spieler rassistisch beleidigt haben soll. Damit ist der Sachverhalt aber längst nicht abgeschlossen.

Von Sebastian Fischer

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: