Bundesliga-Spitzenreiter Bayer Leverkusen ist mit einem überzeugenden Sieg in die Europa-League-Saison gestartet. Das Team von Trainer Xabi Alonso gewann gegen den schwedischen Meister und Pokalsieger BK Häcken 4:0 (2:0) und untermauerte damit seine Favoritenstellung in der Gruppe H. Nationalspieler Florian Wirtz (10.) und Amine Adli (16.) brachten den Halbfinalisten der Vorsaison früh auf die Siegerstraße, Victor Boniface (66.) und Jonas Hofmann (70.) schraubten das Ergebnis nach der Pause verdient in die Höhe.
Alonso rotierte im Vergleich zum 2:2 in München wie angekündigt kräftig durch, veränderte seine Startelf auf gleich fünf Positionen. Überraschend war der Wechsel im Tor: Zugang Matej Kovar ersetzte Kapitän Lukas Hradecky, Nationalspieler Jonathan Tah übernahm die Binde. Alonso sah in der Anfangsphase ein offensives Feuerwerk seiner Mannschaft. Adli, zweimal Nathan Tella und Alejandro Grimaldo hatten innerhalb der ersten sechs Minuten beste Gelegenheiten. Der fällige Führungstreffer gelang dann Wirtz, nach Steckpass von Boniface vollendete der Spielmacher mit einem feinen Heber.
Und das nächste Zaubertor folgte: Granit Xhaka überspielte mit seiner Chip-Flanke aus dem Halbfeld fast das gesamte Gästeteam, Adli schoss den Ball per Direktabnahme aus sechs Metern in den Winkel. Erst nach etwa 25 Minuten wurde die Auswahl aus dem Vorort von Göteborg etwas mutiger. Bayer schaltete im strömenden Regen einen Gang zurück, Kovar parierte zweimal glänzend (38./45.). Sein Team hatte auch Glück, als Bayern-Leihgabe Josip Stanisic sich von Amor Layouni abkochen ließ, den Stürmer foulte und es trotz VAR-Überprüfung keinen Elfmeter gab - eine Fehlentscheidung (60.). Dann zog Alonsos Elf wieder an, Boniface und der eingewechselte Hofmann machten alles klar.
Freiburgs dritte Führung bleibt bestehen
Deutlich mehr Mühe hatte der SC Freiburg beim Europa-League Auftakt bei Olympiakos. Die Badener gewannen ihr erstes Gruppenspiel in Piräus am Donnerstag 3:2 (2:1). Roland Sallai (9. Minute), Vincenzo Grifo per Foulelfmeter (45.+7) und der zehn Minuten zuvor eingewechselte Philipp (86.) trafen für das Team von Trainer Christian Streich, das in der Fußball-Bundesliga zuletzt zweimal verloren hatte. Ayoub El Kaabi (40./75.) erzielte beide Tore des griechischen Rekordmeisters.
In der erwartet hitzigen Atmosphäre des Georgios-Karaiskakis-Stadions entwickelte sich eine mitunter wilde Partie. Nach einem Aussetzer von SC-Kapitän Grifo brachte Mittelstürmer El Kaabi den Ball nicht im Tor unter. Kurz darauf spielte sich auf der Gegenseite fast die gleiche Situation ab. Verteidiger Nicolas Freire leistete sich einen schweren Fehler, den der Ungar Sallai nutzte. Wenig später gelang El Kaabi der verdiente Ausgleich für die Griechen. In der Nachspielzeit vergab Giorgos Masouras nach einem Fehler von SC-Verteidiger Kenneth Schmidt die große Chance auf einen weiteren Treffer. Statt mit einem Rückstand ging Freiburg mit einer Führung in die Kabine: Grifo verwandelte einen Strafstoß nach einem klaren Foul an Ritsu Doan. Im zweiten Durchgang hatte Freiburg das Geschehen weitgehend im Griff, dann traf El Kaabi erneut. Doch der SC meldete sich noch einmal zurück.
Robin Koch beschert Frankfurt den Sieg
Eintracht Frankfurt hat sein nächstes Europa-Abenteuer in der Conference League indes mit einem 2:1 (1:1) gegen den FC Aberdeen eröffnet. Die Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller tat sich schwer, ging zwar früh durch Omar Marmoushs Foulelfmeter (11.) in Führung, Aberdeen kam aber nur wenig später dank des Treffers von Dante Polvara (22.) zum Ausgleich - Ellyes Skhiri hatte den Ball vertändelt.
Frankfurt, zu Beginn noch druckvoll, fand nun keine Lösungen gegen die tief stehenden Schotten. Dazu verletzte sich Kapitän Sebastian Rode, der nach Erkrankung erst wieder zurückgekehrt war, an der Wade und wird die Liga-Partie am Sonntag gegen den SC Freiburg wohl verpassen, wie Trainer Toppmöller später mutmaßte. Erst nach der Pause schlugen die Frankfurter aus dem deutlichen Plus an Ballbesitz Kapital. Nach einer Ecke drückte Robin Koch den Ball per Kopf ins Netz (61.). Wirklich souverän agierte Frankfurt auch danach nicht.