Euroleague:Rollentausch ohne Happy End

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Am Boden: Die Bayern um Co-Kapitän Vladimir Lucic verlieren auch ihr zweites Euroleague-Playoff-Spiel in Mailand. (Foto: Oryk Haist/imago images)

Nach einem fürchterlichen ersten Viertel liegen die Basketballer des FC Bayern zur Pause klar hinten, kämpfen sich wieder heran und verlieren auch das zweite Playoff-Spiel gegen Mailand.

Von Ralf Tögel, Mailand/München

Die Basketballer des FC Bayern haben auch das zweite Playoff-Spiel bei Armani Olimpia Mailand mit 69:80 Punkten verloren. Dieses Mal waren es die Münchner, die zur Halbzeit fast aussichtslos zurücklagen, aber sie kämpften sich zurück, konnten die Partie aber nicht mehr drehen. Nach dem unglücklichen 78:79 im ersten Spiel, als die Bayern zur Pause klar führten, müssen sie nun kommenden Mittwoch (20.45 Uhr) die dritte Niederlage in der Best-of-five-Serie und damit das vorzeitige Aus verhindern - dann immerhin in eigener Halle.

Wieder einmal fliegt Bayern-Coach Trinchieri wegen zwei technischen Fouls aus der Halle

Die zweite Partie hatte ganz offenbar das selbe Drehbuch wie die erste - allerdings mit vertauschten Rollen. Zwar führten die Gäste durch Wade Baldwin und James Gist schnell mit 5:0, doch dann brachte Mailands Topscorer Kevin Punter (20 Punkte) den Gegner im Alleingang mit acht Punkten in Serie aus dem Rhythmus. Als ihm auch noch der ehemalige Münchner Malcolm Delaney zur Seite sprang, nahm das erste Viertel für die Bayern einen schrecklichen Verlauf: Mit einem 20:0-Lauf zog Olimpia davon. Während den Gastgebern alles gelang, ging bei den Bayern alles daneben. Zeigte sich das Team von Trainer Andrea Trinchieri nur zwei Tage vorher in Halbzeit eins in überragender Form, mussten sie nun chancenlos zusehen, wie Milan seine Stärken ausspielte. Den Münchnern gelang es einfach nicht, das Offensivspiel der Mailänder zu stoppen und so in ihr Tempospiel zu kommen - eigentlich die große Stärke der Mannschaft. Das Fehlen des im ersten Spiel verletzt ausgeschiedenen Abwehrspezialisten Nick Weiler-Babb machte sich dabei schmerzhaft bemerkbar. Immerhin gelang es den Gästen, das zweite Viertel ausgeglichen zu gestalten, so ging der FCB mit einem 18-Punkte-Rückstand in die Kabine. Zur Erinnerung: Im ersten Vergleich war Mailand zu diesem Zeitpunkt mit 17 Zählern zurückgelegen.

Schon am Sonntag gastiert Alba Berlin zum Bundesliga-Topspiel in München

Und die beiden Teams hielten sich weiter an das Skript mit vertauschten Rollen: Dieses Mal kamen die Bayern bissig aus der Kabine und kämpften sich beharrlich heran. Die Defensive stand deutlich besser, Topscorer Baldwin (23 Punkte) zog das Tempo an und Gist, Jalen Reynolds und Vladimir Lucic (alle 11) rackerten unter den Körben. Und tatsächlich kamen die Bayern bis auf sechs Punkte (27. Minute) heran. Doch dann übernahm Trinchieri die Hauptrolle: Seiner Ansicht nach pfiffen die Referees in dieser Phase sehr einseitig für Mailand, was er diesen umgehend mitteilte, zwei technische Fouls kassierte und der Halle verwiesen wurde. Assistent Adriano Vertemati übernahm, der Rhythmus aber war dahin. Milan-Routinier Sergio Rodriguez (13) war erneut zur Stelle und stellte vor dem letzten Viertel auf 65:53. Kämpferisch mussten sich die Bayern erneut keinen Vorwurf machen und kamen nochmals auf acht Punkte heran - für mehr reichten die Kräfte nicht.

Viel Zeit zur Vorbereitung auf Playoff-Spiel drei indes bleibt nicht, denn zwischenzeitlich gastiert Alba Berlin am Sonntag (18 Uhr) zum Topspiel der Basketball-Bundesliga.

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