Eiskunstlauf:Savchenko/Massot bei EM gleich auf Medaillenkurs

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Bratislava (dpa) - Furioser Auftakt für die neue deutsche Medaillenhoffnung Aljona Savchenko/Bruno Massot bei den ersten gemeinsamen Eiskunstlauf-Europameisterschaften:

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Bratislava (dpa) - Furioser Auftakt für die neue deutsche Medaillenhoffnung Aljona Savchenko/Bruno Massot bei den ersten gemeinsamen Eiskunstlauf-Europameisterschaften:

Mit einem hochwertigen Kurzprogramm zu Klängen aus dem Cirque du Soleil stürmten die Wahl-Oberstdorfer auf Platz zwei vor der Kür am Samstag (10.00 Uhr) in Bratislava. Die 75,54 Punkte übertrumpften am Freitag nur die russischen Olympiasieger Tatjana Wolossoschar/Maxim Trankow (79,77) mit ihrer Bollywood-Vorführung. „Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, ich bin überglücklich, zurück auf der großen Bühne zu sein“, sagte Savchenko.

Die Mannheimerin Nathalie Weinzierl erkämpfte mit ihrer klassischen Kür einen guten siebten Platz und sicherte der Deutschen Eislauf-Union (DEU) zwei Startplätze für das kontinentale Championat 2017 in Ostrau. Vor dem Start hatte es einen Streit mit der DEU um eine verpasste Teamsitzung gegeben, Weinzierl durfte nicht die Mannschaftskleidung tragen. Zum Finale erschien die 21-Jährige wieder in der offiziellen Trainingsjacke.

„Ich habe versucht, dass alles auszublenden, und das habe ich ganz gut hingekriegt“, sagte die Studentin, die bis auf einen nur zweifach gesprungenen Rittberger jedes Element auf das Eis brachte und 160,64 Punkte erntete. Dennoch soll es noch ein Gespräch mit dem Verband geben. Der Titel ging an die 16 Jahre alte Juniorenweltmeisterin Jewgenija Medwedjewa (215,45) vor ihren russischen Kolleginnen Jelena Radionowa (209,99) und Anna Pogorilaja (187,05).

Die fünfmalige Weltmeisterin Savchenko, die nach dem Karriere-Ende von Robin Szolkowy mit Massot zusammen kam, strahlte bei ihrem gelungenen Comeback. Ihr war die 18-monatige Sperre wegen seines Verbandswechsels nicht anzumerken. Auf Bronze-Kurs liegt ausgerechnet das von Szolkowy betreute russische Duo Jewgenija Tarasowa und Wladimir Morosow (70,17).

Von ihren Rückenproblemen ließ sich die 32 Jahre alte Savchenko nichts anmerken ließ. „Die Physiotherapeuten und Ärzte haben 24 Stunden gearbeitet“, erzählte die gebürtige Ukrainerin, die die frühe Startnummer wegen der fehlenden Weltranglistenpunkte nicht störte: „Wir haben nichts zu verlieren, das Wettkampfgefühl ist einfach großartig.“ Schon beim ersten Element, einem hoch geworfenen Twist, stockte den 6000 Zuschauern der Atem - dann gab es Szenenapplaus.

„Ich habe mich riesig gefreut über die Fans, die ich zwei Jahre vermisst habe“, betonte die Sportsoldatin. Eine Schrecksekunde gab es, als Savchenko und Massot den dreifachen Toeloop schräg sprangen, aber noch abfangen konnten. „Da war mein Puls auf 180“, meinte Trainer Alexander König.

Auch DEU-Sportdirektor Udo Dönsdorf war zufrieden: „Ein guter Auftakt, sie schlagen sehr frisch auf.“ Besonders Massot arbeitete sich an das Weltklasse-Niveau seiner Partnerin heran. Der 27-Jährige war nach seiner Premiere an der Seite der viermaligen Europameisterin erleichtert: „Ich hatte einen kleinen Fehler beim Toeloop, aber für die erste EM war das nicht schlecht.“

Auch das neu formierte Paar Mari Vartmann/Ruben Blommaert (Düsseldorf/Oberstdorf) erwischte einen guten EM-Start; das Duo lag mit 62,90 Punkten auf Platz vier.

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