Eishockey-WM-Finale:Russland holt Titel Nummer 26

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Der Rekordweltmeister kehrt auf den Thron zurück: Russland beschließt durch das 6:2 im WM-Finale gegen die Slowakei eine überzeugende Eishockey-Weltmeisterschaft und gewinnt den WM-Titel. Die Russen feiern - doch auch der Finalverlierer freut sich auf einen begeisternden Empfang.

Russland hat die Verhältnisse in der Eishockey-Welt aus eigener Sicht wieder zurecht gerückt. Der Rekordweltmeister um Jewgeni Malkin und Alexander Owetschkin erteilte dem krassen Außenseiter Slowakei im Finale der Weltmeisterschaft zeitweise eine Eishockey-Lektion und feierte durch das ungefährdete 6:2 (1:1, 3:0, 2:1) seinen insgesamt 26. WM-Titel.

Neuer Weltmeister: Russland. (Foto: dpa)

"Wir haben ein hervorragendes Turnier gespielt und sind verdient Weltmeister geworden", sagte der zum wertvollsten Spieler des Turniers gewählte Malkin. Der WM-Scorerkönig trat zudem in die Fußstapfen von Eishockey-Ikone Wayne Gretzky. Malkin ist der erste Spieler seit "The Great One" vor 30 Jahren, der im selben Jahr sowohl bei der WM und als auch in der NHL der beste Punktesammler war. "Im Moment ist er der Beste. Keiner kann ihn stoppen", sagte selbst sein nicht minder begabter Teamkollege Owetschkin.

Überraschungsfinalist Slowakei verpasste im Duell einen ähnlichen Coup gegen Russland wie bei seinem bislang einzigen WM-Triumph vor zehn Jahren, war aber mit Silber und der besten WM-Platzierung seit dem legendären Endspielsieg 2002 mehr als zufrieden. "Zu Hause wird die Hölle los sein. Ich hoffe, dass das Land noch steht, wenn wir zurückkommen", hatte Miroslav Satan bereits nach dem 3:1-Halbfinalsieg egen Tschechien gesagt.

Der Außenseiter erwischte vor 13.300 Zuschauern in der ausverkauften Hartwall Arena in Helsinki einen Start nach Maß. Kapitän Zdeno Chara, Teamkollege vom deutschen Nationalspieler Dennis Seidenberg bei den Boston Bruins, traf nach nur 66 Sekunden mit einem Schlagschuss von der blauen Linie zum 1:0. Doch Alexander Semin (10. und 36.), Alexander Pereschogin (27.), Alexej Tereschenko (34.) und Pawel Dazjuk (44.) drehten die Partie zugunsten der läuferisch und technisch überlegenen Sbornaja. Chara traf in Überzahl nur noch das 2:5 (50.), eheMalkin mit seinem elften Turniertreffer (59.) der Entstand gelang.

Bronze hatte zuvor im Duell der Halbfinal-Verlierer der zwölfmalige Weltmeister Tschechien durch das 3:2 (3:1, 0:0, 0:1) gegen Co-Gastgeber Finnland gewonnen. Da der zweite Gastgeber Schweden bereits im Viertelfinale ausgeschieden war, setzte sich der Heimfluch der WM-Ausrichter fort: Seit Russland 1986 ist es keiner Mannschaft mehr gelungen, Gold im eigenen Land zu gewinnen.

Den Schock durch das frühe Gegentor verarbeiteten Russen schnell. Der Weltranglistenerste antwortete mit wütenden Angriffen und startete eine Angriffswelle nach der anderen auf das Tor des slowakischen Goalies Jan Laco. Belohnt wurde dies mit dem Ausgleich durch Semin nach schöner Vorarbeit von Owetschkin. Beide Stürmer waren erst zum Viertelfinale zum russischen Team dazugestoßen.

Die Slowaken versuchten angeführt von Satan, einem von zwei noch verbliebenen 2002-Weltmeistern im Team, mit gelegentlichen Nadelstichen in der Offensive für Entlastung zu sorgen. Doch spätestens nach dem 2:1 dominierte das mit zahlreichen NHL-Stars gespickte russische Team nach Belieben. Beide Finalisten werden bei der WM 2013, die ebenfalls in Schweden und Finnland ausgetragen wird, Gruppengegner der deutschen Mannschaft sein. Außerdem muss sich die DEB-Auswahl in Helsinki mit den USA, Finnland, Lettland, Frankreich und Aufsteiger Österreich messen.

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