Eishockey-Playoffs:Frohes Neues

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Vorteil München: Kapitän Patrick Hager (links) behauptet den Puck gegenüber Wolfsburgs Julian Chrobot. (Foto: dpa)

Der Plan des EHC München, die Eishockey-Playoffs als ein "neues Jahr" zu begreifen, geht bislang auf: Der Vorjahresmeister gewinnt gegen Wolfsburg auch das zweite Spiel der Viertelfinalserie.

Von Christian Bernhard

Patrick Hager war nach Spieltag 52 in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) über eines besonders froh: "Zum Glück ist die Hauptrunde vorbei", sagte der Kapitän des EHC Red Bull München, der mit seiner Mannschaft monatelang eine Achterbahnfahrt hingelegt hatte, die schlussendlich auf dem fünften Platz geendet hatte - für Münchner Verhältnisse ein enttäuschender Ertrag. Jetzt, so Hager, "geht ein neues Jahr los." Er meinte damit die Playoffs. Die Frage, die da in den Raum rückte, lautete also: Kann der Meister der vergangenen Saison pünktlich zum Start dieser Playoffs den Schalter umlegen? Hagers Prognose lautete: "Wir haben alle Puzzlestücke zusammen. Diese Mannschaft hat Meisterschaften gewonnen."

Nach zwei Playoff-Viertelfinalspielen lässt sich festhalten: Hagers Prognose bewahrheitet sich bislang. Am Dienstagabend gewannen die Münchner auch Spiel zwei von maximal sieben Spielen der Serie gegen die Grizzlys Wolfsburg, auf das 6:3 in Wolfsburg folgte nun ein 7:3. Wie schon beim Sieg in Wolfsburg erzielte dabei der Münchner Kapitän das 1:0 - diesmal, indem er direkt vor dem Wolfsburger Kasten so lange wartete, bis Nationaltorhüter Dustin Strahlmeier am Boden lag und Hager die Scheibe über ihn lupfte (10.).

Der Wolfsburger Taktik greift nur im Mitteldrittel

Die Wolfsburger versuchten, ihre Widersacher mit Härte zu beeindrucken. Zweimal zerrten sie Münchens vierte Reihe um den jungen Nikolaus Heigl in eine groß angelegte Rauferei, in Minute 18 saßen deshalb gleich sechs Spieler, je drei pro Team, gleichzeitig auf der Strafbank. Auch Trevor Parkes, ein emotionaler Spielertyp, wurde regelmäßig in harte Zweikämpfe verstrickt. Auf die Härte angesprochen, meinte Wolfsburgs Nolan Zajac nach dem Startdrittel, es gebe aufgrund der vergangenen Jahre eben eine "small hatery", eine kleine Hassbeziehung, bei diesem Duell. Zum sechsten Mal treffen beide Mannschaften in der jüngeren Vergangenheit aufeinander, bis auf eine Ausnahme gingen alle Serien an die Münchner.

Im Mitteldrittel ging zunächst Wolfsburgs Plan auf, das Spiel über Körperlichkeit auf die emotionale Schiene zu lenken. Zweimal mussten EHC-Spieler auf die Strafbank, zweimal trafen die Grizzlys. Nach Nico Krämmers Ausgleich (25.) gingen die Wolfsburger abermals in Führung, doch den Münchnern gelang es wie schon in Spiel eins in Wolfsburg noch im Mitteldrittel, die Partie auf ihre Seite zu ziehen. Mit zwei Toren binnen 49 Sekunden von Maximilian Kastner (38., Kategorie sehr sehenswert) und Trevor Parkes (39., Kategorie Dusel). Chris DeSousa und erneut Parkes (beide 48.) sorgten mit einem weiteren Doppelschlag zum 6:3 für die Vorentscheidung. Krämmers Treffer ins verwaiste Wolfsburger Tor war der Schlusspunkt in der heißen Partie. Spiel drei findet am Freitag statt, dann wieder in Wolfsburg.

In der zweiten Partie des Abends mussten die Straubing Tigers gegen die Schwenninger Wild Wings den Ausgleich in der Serie zum 1:1 hinnehmen; sie verloren 1:5 (0:3, 1:1 0:1).

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