Ehemaliger Bayern-Stürmer:Luca Toni: "Die Zeit zum Aufhören ist vielleicht gekommen"

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Luca Toni stürmt derzeit für das abstiegsbedrohte Hellas Verona in der italienischen Serie A. (Foto: dpa)

Luca Toni spricht vom Karriereende, will aber noch ein Ziel erreichen. Uruguays Diego Forlan holt mit 36 Jahren endlich einen lang ersehnten Titel. Augsburg-Torhüter Marwin Hitz muss keine Strafe fürchten.

Fußball, Italien: Luca Toni denkt über ein Karriereende zum Saisonende nach. "Ich denke, dass die Zeit zum Aufhören vielleicht gekommen ist, hoffentlich mit einer Feier zur Rettung von Verona", sagte der frühere Stürmer des FC Bayern München am Sonntag. Der Italiener, mit seinem Nationalteam 2006 Fußball-Weltmeister, spielt derzeit für das vom Abstieg bedrohte Hellas Verona in der Serie A. "Wir haben eine weitere Pleite hinnehmen müssen, doch wir werden weiter um die Rettung kämpfen. In 20 Jahren habe ich noch nie Tifosi erlebt, die eine Mannschaft trotz des letzten Tabellenplatzes und eines neuen Trainers derart anfeuern", sagte der Bundesliga-Torschützenkönig der Saison 2007/2008. Im kommenden Mai wird Toni 39 Jahre alt. Von 2007 bis 2010 erzielte er für den FC Bayern in 60 Spielen 38 Tore.

Fußball, Zlatko Junuzovic: Für Werder Bremens Mittelfeldregisseur ist die Bundesliga-Hinrunde vorzeitig beendet. Der österreichische Fußball-Nationalspieler hat beim 1:1 der Hanseaten am Sonntag beim VfB Stuttgart eine Schultereckgelenksprengung erlitten. Dies bestätigte Trainer Viktor Skripnik am Montag. Der 28 Jahre alte Profi war in der 51. Minute nach einem Foulspiel des Stuttgarter Innenverteidigers Timo Baumgartl unglücklich auf die rechte Schulter gestürzt. Trotz medizinischer Behandlung musste Junuzovic daraufhin das Spielfeld verlassen, er wurde durch seinen Landsmann Florian Grillitsch ersetzt.

Fußball, Marwin Hitz: Der Torhüter vom Fußball-Bundesligisten FC Augsburg muss für seine Unsportlichkeit im Punktspiel am Samstag beim 1. FC Köln (1:0) keine Strafe vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) befürchten. Der DFB bestätigte, dass es keine nachträglichen Ermittlungen gegen den 28-Jährigen geben werde. Grund dafür sind in erster Linie die hohen Hürden des Weltverbandes Fifa für nachträgliche Ermittlungen. Diese sind nur bei einem "krass sportwidrigen Verhalten" erlaubt. Bei einem Vergehen also, dass eine Rote Karte verdient gehabt hätte. Da Hitz aber "lediglich" ein "unsportliches Verhalten" an den Tag gelegt hat (ein gelbwürdiges Vergehen), kommt eine nachträgliche Ermittlung nicht infrage. Beim Stande von 0:0 war Kölns Stürmer Anthony Modeste zu einem Foulelfmeter angetreten - und genau an der Stelle neben dem Elfmeterpunkt weggerutscht, die Hitz zuvor mit seinen Fußballschuhen ramponiert hatte.

Basketball, NBA: Der deutsche Basketballer Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks haben in der nordamerikanischen Profiliga NBA bei ihrer Berg- und Talfahrt das nächste Erfolgserlebnis verbucht. Die Texaner entzauberten die Washington Wizards mit 116:104 und feierten durch ihren zweiten Auswärtserfolg in Serie zum dritten Mal in Folge nach einer Niederlage wieder einen Sieg. Durch den erst dritten Erfolg aus den vergangenen acht Spielen festigten die Mavs, für die Nowitzki 19 Punkte erzielte, im Rennen um die acht Play-off-Plätze der Western Conference ihren fünften Rang. Bester Werfer der Gäste war Wesley Matthews mit 36 Punkten. Mit zehn erfolgreichen Dreiern stellte der Neuzugang den Klub-Rekord von George McCloud ein. "Wir freuen uns alle für ihn", sagte Nowitzki: "Er arbeitet ohne Ende für das Team. Er hatte bisher Probleme mit seinem Wurf, aber heute ist er ins Rollen gekommen. Ich hatte das Gefühl, jeder Wurf geht rein." Unterdessen bauten die Golden State Warriors ihren NBA-Startrekord auf nunmehr 22 Siege in Serie aus. Der Titelverteidiger siegte bei den Brooklyn Nets sicher mit 114:98.

Fußball, Diego Forlan: Uruguays Rekordnationalspieler ist mit 36 Jahren noch einmal Meister geworden. Mit Peñarol Montevideo, seinem Lieblingsclub seit der Kindheit, holte er am Sonntag durch ein 1:0 gegen Juventud im Centenario-Stadion den Titel. Er war erst im Juli vom japanischen Club Cerezo Osaka in die Hauptstadt seines Heimatlandes gewechselt. Er erzielte auf dem Weg zur Meisterschaft vier Tore. Forlan spielte unter anderem für Manchester United, Atletico Madrid und Inter Mailand. Das noch zu erleben, sei "spektakulär", er habe immer davon geträumt, sagte Forlan.

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Von Alexander Mühlbach

Fußball, Brasilien: Mit der Aufforderung zum Rücktritt des unter Korruptionsverdacht stehenden Präsidenten des brasilianischen Fußballverbandes, Marco Polo Del Nero, haben die Profis in den zehn Erstligapartien am Sonntag nach dem Anstoß für gut 15 Sekunden den Ball ruhen lassen, demonstrativ die Arme verschränkt oder sich auf den Rasen gesetzt. Die Aktion war ohne Vorankündigung von der Spielervertretung Bom Senso organisiert worden. Gegen Del Nero hatte die Ethikkommission des Weltverbandes FIFA am vergangenen Donnerstag ein Verfahren eröffnet. Der Nachfolger des wegen Bestechlichkeit im Mai in der Schweiz verhafteten und mittlerweile an die USA ausgelieferten José Maria Marin verkündete daraufhin, für 150 Tage sein CBF-Amt ruhen zu lassen. In einer Stellungnahme forderte Bom Senso nicht nur den sofortigen Rücktritt Del Neros, sondern "neue freie und demokratische Wahlen" der CBF-Präsidentschaft, wozu auch unabhängige Oppositionen zugelassen werden sollen.

Fußball, brasilianischer Rekordtorwart: Nach 25 Jahren beim FC São Paulo hat Kulttorhüter Rogério Ceni mit 42 Jahren seinen umjubelten Abschied beim FC São Paulo gefeiert. Er sammelte 26 Titel, wurde 2002 mit Brasilien Weltmeister. Ceni absolvierte über 1240 Spiele und schoss 131 Tore (Freistöße und Elfmeter), so viele wie kein anderer Torwart der Welt. Wegen einer Verletzung konnte er aber beim 1:0-Sieg gegen Goiás nicht mitspielen, und verfolgte die Partie von der Tribüne aus. Er freute sich, dass sein Team noch die Qualifikation für die Copa Libertadores geschafft hat, Südamerikas Champions League.

Ski alpin, Männer: Felix Neureuther hat beim Weltcup-Riesenslalom in Beaver Creek einen guten fünften Platz belegt. Auf der WM-Strecke im US-Bundesstaat Colorado war Neureuther am Sonntag knapp eineinhalb Sekunden langsamer als Sieger Marcel Hirscher. Der Österreicher war einen Tag nach seinem Super-G-Erfolg auch knapp eine Sekunde schneller als Victor Muffat-Jeandet aus Frankreich auf Rang zwei. Dritter wurde der Norweger Henrik Kristoffersen. Fritz Dopfer wurde 17. Stefan Luitz verschenkte den möglichen ersten Weltcup-Sieg mit einem Fahrfehler nach der Zwischenbestzeit kurz vor dem Zielhang. Er war als Zweiter ins Finale gestartet kam am Ende auf Rang 23.

Ski alpin, Frauen: Mit phänomenalem Vorsprung hat Lindsey Vonn auch den Super-G von Lake Louise gewonnen und damit den dritten Erfolg in drei Tagen auf ihrem Lieblingshang gefeiert. Nach zuvor zwei Siegen in der Abfahrt ließ sie am Sonntag der Konkurrenz einmal mehr keine Chance und setzte sich vor den Österreicherinnen Tamara Tippler (+1,32 Sekunden) und Cornelia Hütter (+1,35) durch. Vonn bejubelte nicht nur ihren 70. Weltcup-Erfolg, den 18. in Lake Louise und den dritten Sieg-Hattrick in Kanada nach 2011 und 2012, sondern auch den fünftgrößten je in einem Super-G herausgefahrenen Abstand. Viktoria Rebensburg muss dagegen weiter auf das erste Podest des Winters warten: Die Oberbayerin lag nach 33 Starterinnen auf Platz sechs. Ihr Rückstand auf Siegerin Vonn betrug 1,76 Sekunden.

Basketball, BBL: Meister Brose Baskets Bamberg hat einen Basketball-Krimi gegen Vizemeister Bayern München mit 100:87 (43:46) gewonnen. In dem intensiven und hochklassigen Bundesliga-Spiel lieferten sich beide Teams am Sonntag bis zum Ende einen offenen Schlagabtausch. Ständig wechselnde Führungen und spektakuläre Würfe rissen die Zuschauer in Bamberg mehrfach von den Sitzen. Vor allem von jenseits der Drei-Punkte-Linie waren beide Mannschaften extrem treffsicher. Bester Schütze war Darius Miller (Bamberg) mit 27 Punkten.

Sport, Politik: Bundesinnenminister Thomas de Maizière droht Sportarten mit massiven Dopingproblemen mit einer Streichung der Sportförderung. "Vielleicht muss man in Zukunft auf bestimmte Disziplinen verzichten, wo es strukturell einen höheren Verdacht gibt, dass gedopt wird, als bei anderen", sagte de Maizière im Interview mit dem Deutschlandfunk. Konkret wurde er nicht. Traditionell große Dopingprobleme haben beispielsweise der Radsport, die Leichtathletik und Gewichtheben. Es gebe Sportarten, sagte der für den Spitzensport zuständige Politiker, bei denen sich auch viele Mediziner fragten, "ob es unter normalen Umständen überhaupt möglich ist, solche Leistungen" zu erbringen: "Die stehen mehr auf dem kritischen Prüfstand als andere."

Shorttrack: Anna Seidel aus Dresden hat im Weltcup für die nächste Sensation gesorgt. Im japanischen Nagoya belegte die erst 17-Jährige im 500-m-Wettbewerb überraschend den zweiten Platz und sorgte für das bislang beste Weltcup-Ergebnis einer deutschen Shorttrackerin. Auf ihrer schwächeren Distanz musste sich die 1500-m-Spezialistin am Sonntag nur der chinesischen Weltmeisterin Fan Kexin geschlagen geben, von Gold trennten Seidel lediglich sechs Zehntelsekunden.

"Sooooo glücklich! Ich bin so überrascht, dass ich ausgerechnet über 500 m Silber hier in Nagoya gewonnen habe", schrieb Seidel bei Facebook und präsentierte stolz ein Foto ihrer Silbermedaille.

Bundestrainer Miroslaw Bojadschijew lobte seine Athletin in den höchsten Tönen. "Sie hat es toll gemacht und bis zur Ziellinie gekämpft. Über ihre Leistung kann man nur froh sein", sagte Bojadschijew dem SID: "Sie hat das Gefühl für das Schlittschuhlaufen. Aber besonders macht sie ihr Kampfgeist, sie hat einen Killerinstinkt. Es gibt selten solche Sportler." Bereits zuvor hatte Seidel in Japan über ihre Lieblingsdistanz überzeugt und das A-Finale auf einem starken fünften Platz abgeschlossen. Im 1500-m-Gesamtweltcup belegt Seidel nach drei Stationen einen herausragenden dritten Platz, über 500 m ist sie Sechste.

Seidel, als 15-jährige bei den Olympischen Winterspielen 2014 in Sotschi Halbfinalistin über 1500 m, etabliert sich mit ihren starken Leistungen in dieser Saison zunehmend in der Weltspitze. Schon beim Saison-Auftakt in Montréal Ende Oktober hatte sie mit Platz drei über 1500 m für einen Paukenschlag gesorgt und erstmals das Weltcup-Podium erreicht.

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