Dritter Tag bei den Australian Open:Rückkehr des Marathonmanns

John Isner ringt unter Krämpfen den Argentinier David Nalbandian in fünf Durchgängen nieder - und wird dabei seinem Ruf als Akteur für die ganz langen Spiele wieder einmal gerecht. Für die deutschen Männer verläuft der Tag mit einer Ausnahme enttäuschend, dafür ziehen zwei DTB-Damen in die dritte Runde ein.

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John Isner ringt unter Krämpfen den Argentinier David Nalbandian in fünf Durchgängen nieder - und wird dabei seinem Ruf als Akteur für die ganz langen Spiele wieder einmal gerecht. Für die deutschen Männer verläuft der Tag mit einer Ausnahme enttäuschend, dafür ziehen zwei DTB-Damen in die dritte Runde ein. Der Mann für die besonderen Matches bei Grand-Slam-Turnieren: John Isner sah gegen David Nalbandian schon wie der Verlierer aus, holte sich nach vier Stunden und 41 Minuten Spielzeit aber doch noch den Sieg. Bereits im vierten Durchgang hatte Nalbandian bei 2:1-Satzführung zum Matchgewinn serviert, kassierte aber das Break und Isner glich schließlich im Tiebreak nach Sätzen aus. Im fünften Durchgang...

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...kam es dann beim Stand von 8:8 - bei den Australian Open wird im fünften Satz kein Tiebreak gespielt - zu einer kuriosen Situation: Nalbandian wollte einen engen Ball per "Hawk Eye" überprüfen lassen - der Schiedsrichter verwehrte ihm das aber mit der Begründung, Nalbandian habe zwischen Ballwechsel und seinem Wunsch nach einer "Challenge" zu viel Zeit verstreichen lassen. Der Argentinier verstrickte sich daraufhin - erst mit dem Stuhlschiedsrichter und später mit dem Schiedsrichter-Obmann - in eine knapp zehnminütige Diskussion. Diese brachte nicht nur nichts ein, sondern kostete Nalbandian am Ende womöglich sogar das Match, denn...

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...Isner hatte zu der Zeit schon Krämpfe in den Oberschenkeln zu beklagen und war für die Pause, die ihm Nalbandian durch den verbalen Zwist einräumte, sicherlich dankbar. Der Amerikaner brachte jedenfalls in der Folge sein Aufschlagspiel durch und breakte Nalbandian anschließend zum Matchgewinn. Der Schläger des Argentiniers hat die Niederlage jedenfalls nicht überlebt, wie das Bild beweist.

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David unterliegt Goliath: Beim Handschlag nach dem Match präsentierte sich Nalbandian wieder als fairer Verlierer. Ein kurzer Blick aufs Datenblatt: Isner schlug in der Begegnung starke 43 Asse, Nalbandian nur sieben. Der Amerikaner siegte am Ende mit 4:6, 6:3, 2:6, 7:6 (5) und 10:8.

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Alle Statistiken sind aber kaum nennenswert, wenn man auf Isners Geburtsstunde als "Marathonmann" zurückblickt. 2010 besiegte der Amerikaner Nicolas Mahut aus Frankreich in der zweiten Runde von Wimbledon mit dem unglaublichen Ergebnis von 70:68 im fünften Satz. Das Match zog sich über drei Tage, insgesamt standen beide Kontrahenten elf Stunden und fünf Minuten auf dem Platz. Isner stellte dabei - neben einigen anderen - auch den gültigen Weltrekord für Asse pro Partie auf: 112.

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Tommy Haas durfte in seinem Zweitrundenmatch gegen Rafael Nadal nochmal in einem der ganz großen Stadien ran - der Rod Laver Arena. Geholfen hat es nicht viel, denn Haas unterlag dem Spanier mit 4:6, 3:6 und 4:6. "Es hat trotzdem riesig Spaß gemacht, noch einmal auf einem großen Platz gegen so einen großen Spieler zu spielen", erklärte der 33-Jährige nach der Begegnung.

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Ob Haas noch einmal als Profi nach Australien zurückkehren werde, ließ er vorerst offen: "Das weiß ich noch nicht. Die nächsten drei, vier, fünf Monate werden zeigen, wie es weitergeht." Einen großen Wunsch hat der Wahl-Amerikaner jedenfalls in seiner Karriere noch: "Olympia auf dem Rasen von Wimbledon, das wäre es." 2012 findet das olympische Tennisturnier im All England Lawn Tennis and Croquet Club statt.

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(Foto: AP)

Julia Görges steht dagegen in der Damenkonkurrenz in Runde drei. Die 23-Jährige trifft nun auf die Italienerin Romina Oprandi, die überraschend ihre Landsfrau Francesa Schiavone besiegte. Görges profitierte in ihrem Zweitrundematch...

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...von der Aufgabe ihrer Gegnerin Eleni Daniilidou aus Griechenland. Beim Stand von 6:2 und 2:0 aus Görges' Sicht gab Daniilidou die Partie aufgrund von Nackenschmerzen verloren. "Bis dahin habe ich aber sehr solide gespielt. Deswegen bin ich sehr zufrieden", freute sich Görges trotzdem.

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Ihre Siegesserie fortgesetzt hat Mona Barthel. Nach ihrem ersten Turniersieg in der vergangenen Woche in Hobart/Australien setzte sich die 21-Jährige mit 7:5 und 6:3 gegen die Tschechin Petra Cetkovska durch.

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"Ich bin sehr frustriert. Es hat ein Zentimeter gefehlt". Tobias Kamke war gegen den an Position 13 gesetzten Aleksander Dolgopolow ganz dicht dran an einer Überraschung, im fünften Durchgang hatte der Lübecker sogar Matchball. Am Ende sollte es aber nicht sein, Kamke verlor die Partie mit 6:4, 1:6, 1:6, 6:3 und 6:8. Noch bitterer verlief der Tag für Andreas Beck (nicht im Bild): Er musste wegen Rückenproblemen sein Match gegen den Weltranglisten-Dritten Roger Federer absagen. "Ich habe am Morgen beim Warmspielen wohl eine falsche Bewegung gemacht und konnte nicht mehr aufschlagen. Deshalb wollte ich nichts riskieren", sagte Beck.

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Mit Philipp Kohlschreiber hat wenigstens einer der deutschen Männer an Tag drei der Australian Open die dritte Runde erreicht. Der Spanier Pere Riba musste gegen den Augsburger im zweiten Durchgang wegen einer Blase am Fuß aufgeben. "Natürlich möchte man nie auf diese Art und Weise gewinnen. Trotzdem bin ich sehr glücklich, wieder einmal in der dritten Runde zu sein", sagte Kohlschreiber nach der Partie.

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