DOSB-Chef:Sanierung von Sportstätten: Olympia starke Lokomotive

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Torsten Burmester, Vorstandschef des Deutschen Olympischen Sportbunds, steht im Gebäude des DOSB. (Foto: Sebastian Gollnow/dpa)

DOSB-Chef Torsten Burmester und der ehemalige Weltklasse-Zehnkämpfer Frank Busemann könnten Olympischen Spielen in Deutschland viel Gutes abgewinnen. Es geht um marode Sportstätten und Fördergelder.

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Berlin (dpa) - Nach Meinung des DOSB-Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmester würden Olympische Spiele in Deutschland den Zustand vieler sanierungsbedürftiger Sportstätten deutlich verbessern. „Es gibt einen Sanierungsbedarf von 31 Milliarden Euro bei Deutschlands Sportstätten. Die Investitionen in Olympia brächten einen enormen Mehrwert. Von daher: Ja, Olympia ist eine starke Lokomotive für diese Vorhaben“, sagte Burmester dem „Tagesspiegel“.

Aktuell lotet der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) in einem Strategieprozess aus, ob eine Olympia-Bewerbung in der Bevölkerung nach zuletzt gescheiterten Versuchen mit München und Hamburg Zustimmung finden würde. Möglich scheinen auch Co-Bewerbungen mehrerer Städte.

Burmester erklärte, in der Olympia-Frage „nicht mit der Faust auf den Tisch“ hauen zu wollen, äußerte aber auch: „Wir spüren schon, dass es in diesem Land eine Sehnsucht nach sinnstiftenden Projekten gibt. Der Sport ist für eine Gesellschaft extrem wichtig.“

Nach Meinung des ehemaligen Weltklasse-Zehnkämpfers Frank Busemann könnten Olympische Spiele in Deutschland als Booster für mehr Fördergelder im Sport fungieren. „Sie würden helfen“, befand der Silbermedaillengewinner von Atlanta 1996. Busemann sei überzeugt, dass durch Olympia in Deutschland etwas sehr Nachhaltiges entstehen könne.

Politiker und Sportfunktionäre haben in den vergangenen Wochen viel über die Sportförderung in Deutschland debattiert. Sie soll effizienter und transparenter werden. Zentrales Element eines Reformprojektes, das unter der Federführung des Bundesinnenministeriums, der Länder und des DOSB entwickelt wurde, ist der Aufbau und Betrieb einer unabhängigen Sportagentur. Diese soll Ende 2025 voll arbeitsfähig sein.

Burmester sprach zwar von „durchaus guten Bedingungen“ bei Bundespolizei und Bundeswehr. „Aber klar ist auch, dass ungefähr die Hälfte unserer Spitzenathletinnen und -athleten eben nicht weiß, was auf sie zukommt, wovon sie sich finanzieren sollen und wie Studium und Sport unter einen Hut zu bekommen sind“, sagte der DOSB-Chef.

© dpa-infocom, dpa:230922-99-290887/2

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