Dopingverdacht im Radsport:Hondo wehrt sich

Grundlagen der Klassifizierungen waren die Werte der Blutpässe der Profis und die obligatorische Untersuchung aller Teilnehmer am 1. Juli 2010 unmittelbar vor Tourstart. Laut L'Équipe signalisiere die Sparte sechs bis zehn Punkte einen "überwältigenden Verdacht", was wohl über kurz oder lang Sanktionen nach sich ziehen dürfte.

Von null bis eins gelte der Fahrer laut UCI-Liste als "sauber". Von zwei bis vier gelte ein geringer Verdacht, der von gewissen Abweichungen in den Blutprofilen gespeist wird. Ab fünf Punkte könnte eine Nachuntersuchung angeordnet werden.

Hondo wies die Verdächtigungen zurück. "Das überrascht mich sehr. Jetzt muss die UCI erklären, wie es zu solchen Listen kommt. Es geht um Rufschädigung. Ich kann für mich nur sagen, dass meine Werte gleichbleibend und unauffällig waren. Jeder, der will, kann meine Werte einsehen. Nach Ende der Tour 2010 wurde ich dreimal kontrolliert und in diesem Jahr erst zweimal. Bei einem angeblich Hochverdächtigen wäre das doch sehr wenig", sagte der 37-jährige Wahlschweizer am Freitag vor dem Start der siebten Etappe des Giro d'Italia in Maddaloni.

Zwei Fahrer erhielten die volle Punktzahl, ein Profi neun Punkte. In der Hondo-Gruppe mit acht Punkten befinden sich weitere zehn Profis. 49 der 198 klassifizierten Fahrer gelten mit null Punkten als sauber, 27 mit Werten über sechs als stärker verdächtigt. Darunter seien nur drei der ersten 20 der vergangenen Tour, die von Contador vor Andy Schleck (Luxemburg) und Denis Mentschow (Russland) gewonnen wurde.

"Das Dokument war ausschließlich für die UCI und die externen Experten der Welt-Anti-Doping-Agentur vorgesehen. Es gelang in die Hände Außenstehender. Dieser Bruch der Vertraulichkeit ist eine ernste Angelegenheit, und wir werden eine Untersuchung einleiten", teilte die UCI laut Cyclingnews mit. Der Verband kündigte über ihren Sprecher Enrico Carpani für diesen Freitag eine ausführlichere Stellungnahme an.

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