Doping:Paralympisches Komitee schließt alle russischen Sportler aus

Die russischen Athleten bei der Schlussfeier der Paralympics 2014 in Sotschi. (Foto: dpa)

Nun ist es offiziell: Die russischen Athleten müssen wegen der Staatsdoping-Affäre bei den Paralympics zuschauen.

Russlands Sportler müssen bei den Paralympics in Rio de Janeiro zuschauen. Im Gegensatz zum IOC beschloss das Internationale Paralympics Komitee in der Affäre um russisches Staatsdoping einen Komplett-Ausschluss für die Athleten aus Russland.

"Das russische Anti-Doping-System ist gebrochen und korrupt. Es entspricht nicht dem Welt-Anti-Doping-Code und nicht dem Anti-Doping-Code des Internationalen Paralympischen Komitees", sagte IPC-Präsident Philip Craven während einer Pressekonferenz in Rio: "Es werden keine russischen Athleten bei den Paralympics in Rio starten."

Das IPC unternimmt den Schritt, auf den das IOC verzichtet hat

Das IPC hatte vor seiner Verkündung noch weitere Informationen des kanadischen Juristen Richard McLaren erhalten, der die Untersuchung der Welt-Anti-Doping-Agentur Wada zum vermeintlichen Staatsdoping leitete. Seine Ermittlungen nahm das IPC nun als Grundlage für die Kollektivstrafe. Formal ging es darum, ob die Mitgliedschaft des russischen Verbandes bestehen bleibt oder aufgehoben wird. Die Paralympics in Rio finden vom 7. bis 18. September statt.

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Von René Hofmann

"Der McLaren-Report markierte meiner Ansicht nach und auch der Ansicht des IPC-Vorstands nach einen der dunkelsten Momente des Sports", sagte IPC-Chef Craven. Russland sei "nicht in der Lage, dem Anti-Doping-Code des IPC und dem Anti-Doping der Wada zu entsprechen." Auch der Deutsche Behindertensportverband DBS hatte ihn bestärkt, ein "klares Zeichen" in der Dopingbekämpfung zu setzen. Das Internationale Olympische Komitee hatte Ende Juli noch auf einen historischen Komplett-Ausschluss Russlands verzichtet.

Dem McLaren-Report zufolge waren im Zusammenhang mit den Winterspielen in Sotschi nicht nur Dopingproben von Olympia-Teilnehmern, sondern auch von Paralympics-Startern manipuliert wurden. Bei den Winter-Paralympics 2014 hatte der Gastgeber die Nationenwertung haushoch gewonnen.

© SZ.de/dpa/sid/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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