Die Dortmunder Saison im Rückblick:Das Orchester mit der monumentalen Serie

Drei frühe Niederlagen, ein wichtiges Tor von Lukasz Pisczcek bei einem scheinbar unbedeutenden Spiel in Mainz, schmerzhafte Momente in der Champions League und die Chance auf das erste Double der Vereinsgeschichte: Borussia Dortmund erlebte in dieser Saison viele prägende Momente. Nun ist der Verein erneut Deutscher Meister.

Benjamin Romberg und Jürgen Schmieder

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Drei frühe Niederlagen, ein wichtiges Tor von Lukasz Pisczcek bei einem scheinbar unbedeutenden Spiel in Mainz, schmerzhafte Momente in der Champions League und die Chance auf das erste Double der Vereinsgeschichte: Borussia Dortmund erlebte in dieser Saison viele prägende Momente. Nun ist der Verein erneut Deutscher Meister. Ein Rückblick von Benjamin Romberg und Jürgen Schmieder Borussia Dortmund feiert: Durch das 2:0 gegen Mönchengladbach ist Dortmund bereits nach dem 32. Spieltag der Titel nicht mehr zu nehmen. Dabei hatte es zu Beginn der Saison gar nicht gut ausgesehen für die Borussia. Nach holprigem Start folgte aber eine einmalige Serie. Die Saison des BVB im Rückblick.

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Am 5. August letzten Jahres begann die 49. Bundesligasaison mit der Partie Borussia Dortmund gegen den Hamburger SV. Dass diese Spielzeit erneut mit schwarz-gelben Jubelbildern enden und der FC Bayern auch das zweite Jahr in Folge in der Tabelle nicht an der Borussia vorbeikommen würde - damit rechneten unter den 80.720 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park wohl nur kühnste Optimisten. Nach dem überzeugenden Saisonstart gegen den Hamburger SV wurde die Zahl der Anhänger dieser Idee aber zumindest nicht kleiner: Der deutsche Meister gewann mit 3:1, Kevin Großkreutz (im Bild) traf doppelt, Mario Götze nur einmal - dafür bereitete er die beiden Großkreutz-Treffer aber gleich noch vor. "Orchester besiegt Punk-Rock-Band" war damals in der SZ zu lesen.

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Beim ersten Auswärtsspiel in Hoffenheim wurde aber schnell klar: Diese Saison ist anders, in dieser Spielzeit wird es deutlich schwieriger für den BVB, die Konkurrenz wusste nun um die Stärke der Borussen. Sejad Salihovic sorgte mit seinem Treffer für die erste Saisonniederlage des Titelverteidigers - und das schon am zweiten Spieltag.

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Schon am sechsten Spieltag waren es drei Niederlagen. Zwar gelang zwischendurch ein Heimsieg gegen Nürnberg und auch das torlose Remis in Leverkusen war kein Grund für allzu schlechte Laune beim BVB. Doch nach zwei Pleiten gegen Hertha BSC im eigenen Stadion und bei Hannover 96 drohte sich die Saison für Schwarz-Gelb in die völlig falsche Richtung zu entwickeln. Der Rückstand auf Tabellenführer Bayern München betrug zu diesem Zeitpunkt acht Punkte. Ganz böse Menschen behaupteten sogar, der Titelgewinn der vergangenen Saison sei ein zufälliges Ereignis der Weltgeschichte gewesen.

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Erfreuliches ereignete sich aber auch in Dortmund: Am 13. September 2011 kehrte die Borussia in die Champions League zurück - nach 3101 Tagen ohne Königsklasse. Das 1:1-Unentschieden gegen den FC Arsenal war ein Achtungserfolg. Ivan Perisic erzielte den sehenswerten Ausgleichstreffer kurz vor Schluss.

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Die Vorrunde der Champions League verlief fortan enttäuschend für Dortmund, vor allem gegen Olympique Marseille gab es bittere Niederlagen - ein 0:3 in Marseille und ein 2:3 nach 2:0-Führung im eigenen Stadion. Mit gerade einmal vier Punkten aus sechs Spielen schied Dortmund aus und qualifizierte sich noch nicht einmal für die Europa League.

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Die Entwicklung in der Bundesliga ließ das aber fast in Vergessenheit geraten: Am siebten Spieltag feierte der BVB einen 2:1-Auswärtserfolg in Mainz - nach Rückstand und durch einen Treffer von Lukasz Piszczek in der 90. Spielminute. Für nicht wenige gilt dieser glückliche Erfolg als einer der wichtigsten Momente der Saison. Danach nämlich verlor die Elf von Jürgen Klopp kein Spiel mehr. Kein einziges. Es war der Start für eine monumentale Serie von 26 Bundesligapartien ohne Niederlage.

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Der bedeutsamste Sieg in der Hinrunde gelang den Dortmundern in München. Durch ein Tor von Mario Götze gewann der BVB das direkte Duell der beiden Meisterschaftsfavoriten - und das zum dritten Mal in Folge. Das 1:0 zeigte dem FC Bayern die eigene Verwundbarkeit und gab den Borussen noch mehr Selbstvertrauen. Der Vorsprung der Münchner auf den BVB betrug zwischenzeitlich nur noch zwei Punkte, mit drei Zählern Rückstand gingen die Dortmunder in die Winterpause.

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Schon nach dem Rückrundenstart war der Bayern-Vorsprung egalisiert. Der Rekordmeister kassierte eine 1:3-Niederlage in Gladbach, Dortmund gelang ein eindrucksvoller 5:1-Erfolg in Hamburg. Es sollte aber noch zwei Wochen dauern, bis der BVB endgültig am Konkurrenten vorbeiziehen konnte.

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Mit einem 2:0-Auswärtssieg in Nürnberg (Lucas Barrios und Sebastian Kehl erzielten die Treffer) knöpften die Borussen den Bayern die Tabellenführung ab. Die hatten in Hamburg gepatzt und ahnten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, dass sie nach diesem 20. Spieltag auch nicht mehr an die Tabellenspitze zurückkehren würden - zumal sich beim BVB mit Mario Götze einer der wichtigsten Akteure verletzt hatte und bis zum Saisonende auszufallen drohte.

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Sprint nach Berlin: Ilkay Gündogan hat hier noch freie Sicht aufs Pokalfinale, Sekunden später wird er unter einer Jubelpyramide begraben sein. Borussia Dortmund schaffte nämlich ganz nebenbei die Qualifikation fürs DFB-Pokal-Endspiel, weshalb die Feierei nach dem vorzeitigen Titelgewinn in der Bundesliga etwas dürftiger ausfallen sollte: Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könnte Dortmund das Double gewinnen. Im Halbfinale gab es ein 1:0 bei Greuther Fürth, der Siegtreffer fiel wie so oft bei wichtigen Spielen der Borussia in dieser Spielzeit erst kurz vor dem Ende.

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Die Lage für den FC Bayern schien schon völlig aussichtslos, als der Kampf um die Meisterschaft auf der Zielgeraden doch noch einmal spannend wurde: Bis auf drei Punkte war der zwischenzeitlich komfortable Vorsprung (bis zu sieben Punkte) der Dortmunder vor dem 30. Spieltag geschrumpft, mit einem Sieg im direkten Duell gegen den BVB hätten die Münchner die Tabellenführung zurückerobern können. Doch bekanntlich kam es anders: Ein Hackentor von Robert Lewandowski und ein mehr als unglücklicher Auftritt von Arjen Robben führten zu einem knappen 1:0-Sieg der Schwarz-Gelben, vorzeitigen Glückwünschen aus München - und einer Verbalattacke von Uli Hoeneß, wie man sie nicht mehr für möglich gehalten hätte.

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Nur vier Tage später besiegte Dortmund den Dritten Schalke 04. "Wer in einer Saison den FC Bayern und Schalke zwei Mal besiegt - und das jeweils innerhalb von wenigen Tagen -, der hat es verdient, Deutscher Meister zu werden", sagte Reinhard Rauball nach dem Erfolg gegen Schalke.

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Eine Woche später schaffte Dortmund ein 2:0 gegen Galdbach und sicherte sich vorzeitig den Titel. Damit hat die Borussia gegen die drei Konkurrenten in sechs Spielen 16 Punkte geholt. Die Fans in Dortmund feierten nach dem Sieg, am häufigsten war dieser Satz zu lesen: "Wir gucken nicht nur, wir fassen auch an!"

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