DFB-Pokal:Castro weckt Dortmund auf

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Torschützen beim 5:0 in Magdeburg: Die Dortmunder Gonzalo Castro, Marc Bartra und Andrej Jarmolenko (v.l.). (Foto: dpa)
  • Borussia Dortmund gewinnt im DFB-Pokal 5:0 gegen den 1. FC Magdeburg.
  • Gonzalo Castro, Alexander Isak, Andrej Yarmolenko, Marc Bartra und Shinji Kagawa treffen.

Von Saskia Aleythe, Magdeburg

Ein Trancezustand muss nichts Schlechtes sein, das hatte man in den vergangenen Tagen von Borussia Dortmund und seinem Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke gelernt. Eine halbe Stunde war gelaufen in der Magdeburger Arena, als die Dortmunder wieder aufführten, was sie zuletzt im Spiel gegen Apoel Nikosia angewandt hatten: Subtiles Narkotisieren der Beobachter. Querpass nach links, Querpass nach rechts, Vorwärtsbewegung: ausbleibend.

Dass sich Spektakelfußball beim BVB mit solchen Schlummerphasen abwechseln kann, weiß man auch - und so kam halt Gonzalo Castro ins Spiel und schoss das 1:0. Sekunden nach seiner Einwechselung.

So viel vorweg: Borussia Dortmund steckte in diesem Spiel nicht ein einziges Mal in einer Krise, weder nach Hans-Joachim-Watzke- noch nach Nicht-BVB-Maßstäben. 5:0 gewann der Tabellenführer der Bundesliga die Partie in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen den Drittligisten Magdeburg, neben Castro trafen Startelf-Neuling Alexander Isak (47.), Andrej Jarmolenko (74.), Marc Bartra (79.) und Shinji Kagawa (90.). Es ist ein Erfolg, der nach den zuletzt drei Nicht-Siegen in Bundesliga und Champions League ganz gut tun dürfte.

"Mit dem Ergebnis sind wir zufrieden", sagte Trainer Peter Bosz, "wir wussten, dass es hier schwierig wird, weil Magdeburg auch von Beginn viel Druck gemacht hat. Die Fans haben hier eine enorme Stimmung gemacht." Ohne Pierre-Emerick Aubameyang hatte Dortmund nach Magdeburg fliegen müssen, was schon ein bisschen für den Charaktertest steht, den der BVB Spiel für Spiel erlebt: Eingespieltheit kommt quasi gar nicht vor. Bosz gab dem 18-jährigen Isak stattdessen das Vertrauen und hatte in der Abwehr mit dem nach Rotsperre zurückgekehrten Sokratis und dem erst wieder genesenen Marcel Schmelzer immerhin ein paar Probleme weniger.

Bis zur Halbzeit hatte der BVB nur selten kreative Momente

"Bei Saisonstart waren halbe Chancen drin", hatte Bosz kürzlich gesagt, es klang wehmütig und nach einer Vergangenheit, die schon länger zurücklag. Die Chance, die sich den Dortmundern gleich nach dem Anpfiff in Magdeburg bot, war dann nicht nur eine halbe, sie bewegte sich zwischen eineinhalb und einer doppelten auf der Bosz-Skala. Das Tor der Magdeburger bot so viel Platz, dass Maximilian Philipp vor Ehrfurcht oder Erstaunen nur den Pfosten traf, im Nachschuss kitzelte Isak aus Magdeburgs Alexander Brunst eine katzenartige Abwehr, wie sie sonst nur in der benachbarten Handball-Arena zu sehen ist.

In der Folge war der BVB fast durchgängig in Ballbesitz, hatte aber fast bis zum Halbzeitpfiff nur selten kreative Momente. Andrej Jarmolenko versuchte es mal mit Gewalt, mal mit zu viel Gefummel im Strafraum, bis Castro nach Isak-Vorlage das erlösende Tor schoss. Danach lief es besser im Angriff der Dortmunder, für Teenager Isak war es ein dankbares Debüt. Kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit schoss er das 2:0 durch die nun dösende Magdeburger Verteidigung.

Auch Jarmolenko sollte noch zu seinem Tor kommen, er verwandelte einen Handelfmeter sicher ins linke Eck. Marc Bartra erhöhte schließlich per Kopfball, er wurde von Shinji Kagawa nach einer Ecke mit einer formschönen Flanke bedient. Das hatte dann schon wieder Züge von einem durchdachten Angriff. Am Ende hatte sich Dortmund so viel Selbstbewusstsein erschossen, dass sogar Hackentricks ausgetauscht wurden, die Kagawa zum 5:0 vollendete. Mit den eingewechselten Raphaël Guerreiro und André Schürrle feierten zwei BVB-Profis ihr Comeback nach längeren Verletzungspausen.

Man muss die Dinge nehmen, wie sie kommen. Da ist so ein 5:0 gegen einen Drittligisten eine willkommene Angelegenheit, wenn man von Krisen in Zukunft gar nicht mehr reden will.

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