DFB:Goeßling beendet Nationalmannschafts-Karriere

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Lena Goeßling nach dem Aus gegen Schweden. (Foto: David Vincent/AP)

Die Wolfsburgerin erklärt ihren Rücktritt mit fehlendem Vertrauen der Bundestrainerin. Ex-Präsident Sepp Blatter fordert von der Fifa 60 Uhren zurück.

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Nationalmannschaft: Lena Goeßling hat als erste Spielerin nach dem WM-Aus ihre Karriere in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beendet. "Ich stehe der Nationalmannschaft in Zukunft nicht mehr zur Verfügung", sagte die 33 Jahre alte Fußballerin vom VfL Wolfsburg der "Bild" (Donnerstag). Sie "habe während des Turniers gemerkt, dass nicht mehr auf mich gebaut wird", erklärte eine der bekanntesten deutschen Fußallerinnen.

Die Mittelfeldspielerin war beim WM-Turnier in Frankreich nur ein einziges Mal zum Einsatz gekommen. Beim 1:0-Sieg im Gruppenspiel gegen Spanien stand sie in der Startelf. Das Team von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg war am Samstag im Viertelfinale gegen Schweden ausgeschieden. Durch die 1:2-Niederlage verpasste das DFB-Team auch die Olympia-Qualifikation. "Der Mannschaft habe ich es am Abend nach dem verlorenen Spiel gegen Schweden mitgeteilt, der Bundestrainerin am Dienstag", sagte Goeßling.

Voss-Tecklenburg erklärte am Abend auf der Internetseite des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sie habe "großen Respekt vor Lenas Entscheidung". Goeßling habe "für die Mannschaft stets alles gegeben und war für die jüngeren Spielerinnen auf und neben dem Platz immer ein sehr gutes Vorbild". Auch wenn die 33-Jährige in Frankreich nicht oft gespielt habe, "ist sie während des gesamten Turniers vorangegangen und hat die jungen Spielerinnen vorbildlich unterstützt. Diese Einstellung ist großartig und zeugt von ihrem starken Charakter." DFB-Vizepräsidentin Hannelore Ratzeburg sagte, Goeßling habe mit "ihren Leistungen und ihrer positiven Art in den vergangenen elf Jahren die Frauen-Nationalmannschaft maßgeblich geprägt und damit viel für den Frauenfußball in Deutschland getan".

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Sportpolitik: Der frühere Fifa-Präsident Joseph S. Blatter hat vom Fußball-Weltverband noch einmal nachdrücklich die Herausgabe von rund 60 wertvollen Uhren verlangt, die ihm seiner Meinung nach zustehen. "Ich bin ein ehrlicher Mann. Ich will meine Uhren zurück und erwarte eine positive Antwort. Ansonsten geht die Angelegenheit vor Gericht", sagte der 83-jährige Schweizer in einem Interview mit der BBC. Blatter hatte bereits im Mai angekündigt, seinen Nachfolger Gianni Infantino verklagen zu wollen. Ihm gehe es um seine Integrität, zudem auch um die Rückgabe persönlicher Gegenstände. "Dass ist eine Frage des Respekts", wiederholte er bei der BBC.

Der Walliser betonte, dass er grundsätzlich mit sich und der Welt im Reinen sei, auf die Rückgabe der umfangreichen Uhrensammlung bestehe er aber. Die FIFA hatte jüngst den Anschuldigungen ihres früheren Chefs widersprochen und auf eine angebliche Übergabe der Zeitmesser im vergangenen Jahr verwiesen. Blatter behauptet aber nach wie vor, dass er nur die billigeren Chronographen erhalten habe. Er betonte, dass er nur die Uhren zurückbekommen wolle, die ihm als Privatperson gehören. Uhren, die er in seiner Funktion als Fifa-Boss geschenkt bekommen habe, könnten im Besitz des Verbandes bleiben.

Blatter hatte die Fifa von 1998 bis 2016 geführt. Am Ende war er unter anderem über eine Zahlung von zwei Millionen Franken (1,75 Millionen Euro) an seinen früheren Berater und späteren UEFA-Chef Michel Platini gestolpert. Blatter wittert nach wie vor eine Verschwörung gegen seine Person. Als Drahtzieher dieses Komplotts vermutet er Platinis ehemaligen UEFA-Generalsekretär Infantino.

Tennis, Wimbledon: Der australische Tennis-Profi Bernard Tomic ist beim Grand-Slam-Turnier in Wimbledon wegen eines lustlosen Auftritts in seiner Erstrundenbegegnung mit einer empfindlichen Geldstrafe belegt worden. Wie der Turnierveranstalter am Donnerstag mitteilte, muss der 26-Jährige eine Summe von bis zu 45.000 Pfund (rund 50.000 Euro) zahlen. Das entspricht exakt der Prämie für die Teilnahme an Runde eins beim Rasen-Klassiker in London.

In den Statuten des Turniers ist festgelegt, dass Spieler mit ihrer Leistung "professionelle Standards" erfüllen müssen. Das sei bei Tomic nicht der Fall gewesen. Der in Stuttgart geborene Tennis-Rüpel, der in seiner Karriere schon mehrfach mit seinem Verhalten für Kontroversen sorgte, hatte seine Auftaktpartie in nur 58 Minuten 2:6, 1:6, 4:6 gegen den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga verloren. Es war das zweitkürzeste Match der Wimbledon-Geschichte.

Fußball, Gold Cup: Die Fußball-Nationalmannschaft der USA hat durch zwei Treffer des von Borussia Dortmund zum FC Chelsea gewechselten Christian Pulisic beim Gold-Cup-Turnier erneut das Finale erreicht. Der Titelverteidiger setzte sich am Mittwoch (Ortszeit) im Halbfinale gegen die Auswahl Jamaikas mit 3:1 (1:0) durch. Der Schalker Weston McKennie (9. Minute) brachte das US-Team nach weniger als zehn Minuten in Führung. In der zweiten Halbzeit erhöhte Pulisic (52.) auf 2:0 für die Amerikaner. Jamaikas Shamar Nicholson (69.) erzielte den Anschlusstreffer für das Team von der Karibikinsel. Pulisic (87.)sorgte mit seinem zweiten Tor für die Entscheidung zugunsten der Gastgeber. Wegen eines Gewitters war das Spiel nach rund einer Viertelstunde für knapp eineinhalb Stunden unterbrochen worden. Im Finale treffen die Amerikaner am Sonntag auf Mexiko. Die mexikanische Auswahl besiegte am Dienstag im Halbfinale Haiti mit 1:0 nach Verlängerung.

Wimbledon, Tennis: Die 15-jährige Cori Gauff sorgt in Wimbledon weiter für Furore. Das amerikanische Tennis-Talent zog am Mittwoch dank eines souveränen 6:3, 6:3 gegen die doppelt so alte Magdalena Rybarikova in die dritte Runde ein. Die Slowakin Rybarikova hatte beim Grand-Slam-Klassiker in London vor zwei Jahren im Halbfinale gestanden. Gauff spielt nun am Freitag gegen Polona Hercog aus Slowenien um das Erreichen des Achtelfinals. "Ich denke, ich habe gut gespielt, insbesondere bei den wichtigen Punkten. Es passiert so viel, ich bin immer noch geschockt, dass ich hier bin", sagte Gauff, die für die Qualifikation eine Wildcard erhalten hatte.

Die Sensations-Doppelsieger der French Open sind indes in Wimbledon bereits in der ersten Runde ausgeschieden. Das Tennis-Duo Kevin Krawietz und Andreas Mies verlor am Mittwoch beim Rasenturnier in London überraschend 5:7, 4:6, 5:7 gegen Marcelo Demoliner aus Brasilien und Divij Sharan aus Indien.

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