Nationalmannschaft:Nadine Keßler beim DFB als Geschäftsführerin im Gespräch

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Kandidatin: Die frühere Weltfußballerin Keßler arbeitet derzeit bei der Uefa. (Foto: Sven Beyrich/dpa)

Die frühere Weltfußballerin könnte die Nachfolge von Oliver Bierhoff antreten. Der DFB bestätigt Gespräche - verweist aber auch auf andere Kandidaten.

Der Deutsche Fußball-Bund geht bei der Besetzung des Geschäftsführerpostens womöglich neue Wege. Die frühere Nationalspielerin Nadine Keßler ist beim Verband eine Kandidatin für die Nachfolge des zurückgetretenen Oliver Bierhoff. Der DFB bestätigte am Donnerstagabend einen entsprechenden Bericht der Münchner Abendzeitung. "Wir reden mit ihr, stehen aber nicht vor einer Vertragsunterschrift", teilte der DFB mit: "Wir sprechen auch noch mit anderen Kandidaten." Es sei noch ein Weg zu gehen.

Dem Bericht zufolge könnte Keßler künftig den Bereich Akademie und Nationalmannschaften verantworten. Als neuer Technischer Direktor sei angeblich der aktuelle U20-Auswahltrainer Hannes Wolf im Gespräch, hatte zuvor bereits die Frankfurter Rundschau gemeldet.

Die frühere Europameisterin Keßler, 35, arbeitet derzeit als Abteilungsleiterin bei der Europäischen Fußball-Union (Uefa). Sie wäre als erste Frau sowohl für das Frauenteam von Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg als auch für die A-Nationalmannschaft der Männer von Bundestrainer Hansi Flick verantwortlich. Die Weltfußballerin von 2014 gehörte in ihrer aktiven Karriere zu den besten Mittelfeldspielerinnen der Welt. Mit dem VfL Wolfsburg gewann sie zweimal die Champions League, zweimal den Meistertitel und dreimal den DFB-Pokal. 2016 beendete sie wegen anhaltender Knieprobleme ihre Karriere und widmete sich fortan ihrer Funktionärslaufbahn.

Keßler und Wolf würden Bierhoff beerben

Spekulationen gibt es auch um Wolf, 42. Medienberichten zufolge plant der Verband angeblich, den Trainer der U20-Nationalmannschaft zum Technischen Direktor zu befördern. Er solle außerdem einem Kompetenzteam vorstehen, zu dem unter anderem die ehemaligen Bundesligaprofis Hanno Balitsch und Sandro Wagner gehören.

Oliver Bierhoff war nach dem Fiasko bei der WM in Katar 2022 von seinem Posten zurückgetreten, dort war die Nationalmannschaft der Männer zum zweiten Mal nacheinander bereits in der WM-Vorrunde gescheitert. Bierhoff hatte als DFB-Direktor einen enorm großen Bereich verantwortet.

Als neuen Sportdirektor für die A-Nationalmannschaft und die U21 hatte der DFB zu Jahresbeginn Rudi Völler verpflichtet. Der einstige DFB-Teamchef wird diese Rolle nach der EM 2024 aber wieder abgeben. Als Kandidat für einen DFB-Posten war zuletzt auch der 2014er-Weltmeister Sami Khedira im Gespräch gewesen, die Verhandlungen mit dem 36-Jährigen scheiterten aber.

© SZ/dpa/sid/gut/bkl - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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SZ PlusMeinungKhedira geht nicht zum DFB
:Moment - der äußert ja Kritik!

Sami Khedira wird doch nicht Sportdirektor der Nationalmannschaft. Angeblich ist er zu teuer - und außerdem akzeptiere er die Strukturen und Zuständigkeiten nicht. Dabei müsste man beim verkrusteten DFB genau dort ansetzen.

Kommentar von Thomas Kistner

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