Deutschland verliert bei der Eishockey-WM:Nur kämpfen reicht nicht

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Deutschlands Eishockey Nationalteam unterliegt nach schwacher Leistung Lettland mit 2:3 und ärgert sich über zu viele Abwehrfehler. Durch den Punktverlust müssen die Deutschen nun vermutlich eine Top-Nation schlagen, um aus eigener Kraft noch unter die besten Vier und damit ins Viertelfinale zu kommen.

Die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft ist auf dem Weg zum anvisierten Viertelfinale bei der WM in Schweden und Finnland erstmals gestolpert - und das gegen einen Gegner, der eigentlich schlagbar war. Zwei Tage nach dem ungefährdeten 3:0-Auftakterfolg gegen Aufsteiger Italien musste sich das Team von Bundestrainer Jakob Kölliker dem zweiten Gruppengegner Lettland nach einer in der Abwehr phasenweise enttäuschenden Leistung mit 2:3 (0:1, 2:1, 0:1) geschlagen geben.

Deutschlands Eishockey-Nationalteam muss bei der WM jetzt einen Großen besiegen. (Foto: dpa)

Die vielen schweren Fehler in der Verteidigung lassen für das kommende Duell am Dienstag (20.15 Uhr/Sport 1) gegen Rekordchampion Russland wenig Gutes erahnen. Die Sbornaja hatte zuvor in ihrem zweiten Spiel Norwegen mit 4:2 bezwungen und die Führung in der Vorrundengruppe B übernommen.

Für das deutsche Team hatten John Tripp (25.) und Kai Hospelt (33.) mit ihren Treffern zunächst die verdiente lettische 2:0-Führung durch Miks Indrasis (12.) und Mikelis Redlihs (24.) ausgeglichen - und es sah so aus, als käme man zumindest mit einem Remis davon. In Unterzahl kassierte Deutschland dann jedoch durch Aleksejs Sirokovs das 2:3 (53.).

Vor etwa 3000 Zuschauern im Stockholmer Globen wurde schnell deutlich, dass der Weltranglisten-13. ein anderes Kaliber ist als Auftaktgegner Italien. Bundestrainer Kölliker hatte schon vor der Partie vor der "russischen Schule" gewarnt, und tatsächlich bereiteten die technisch und läuferisch starken Balten den deutschen Abwehrspielern viele Probleme.

Die vom ehemaligen NHL-Coach Ted Nolan trainierten Letten wirkten anfangs viel reaktionsschneller, etwa beim Gegentreffer zum 0:1. Die DEB-Auswahl konnte sich bei Goalie Dennis Endras bedanken, dass sie nach dem ersten Drittel nicht noch höher zurück lag.

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Auch im Mitteldrittel legten die Letten anfangs ein hohes Tempo an und wurden prompt mit dem 2:0 belohnt. Dabei machte Endras keine gute Figur, als er die Scheibe unglücklich nach vorne abprallen ließ.

Nur zweimal gelang es den Deutschen, den lettischen Keeper zu bezwingen. (Foto: dpa)

Danach wachte das Kölliker-Team jedoch auf. Nach dem Anschlusstreffer durch Tripp übte der WM-Vierte von 2010 deutlich mehr Druck auf den Gegner aus, stand enger bei den Gegenspielern und erkämpfte sich so den Ausgleich. Im Schlussdrittel kassierte Deutschland gleich nach einer halben Minute eine Zwei-Minuten-Strafe durch Hospelt. Diese überstanden die deutsche Kufencracks jedoch mit etwas Glück schadlos.

In der Folgezeit riskierten beide Teams nicht mehr allzu viel, sondern waren fast ausschließlich auf Torabsicherung bedacht. Doch Sirokovs machte dem DEB-Team einen Strich durch die Rechnung. Vor dem Anpfiff hatte Kölliker für eine kleine Überraschung gesorgt.

Für die beiden etablierten Stürmer Andre Rankel (Eisbären Berlin) und Felix Schütz (Kölner Haie), die gegen Italien blass geblieben waren, holte der Schweizer Verteidiger Sinan Akdag und Angreifer Daniel Pietta ins Team. Beide Krefelder hatten kurz zuvor ihre WM-Spielerlizenz erhalten.

Damit sind alle 22 Plätze für die Feldspieler vergeben, es kann keiner mehr nachnominiert werden. Nach dem Spiel gegen Russland stehen für Deutschland noch die Gruppenspiele gegen Co-Gastgeber Schweden (9.Mai/20.15), Dänemark (12. Mai/16.15), Norwegen (13. Mai/20.15) und Tschechien (15. Mai/16.15) auf dem Programm.

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