Deutsche Handballer verlieren EM-Auftakt:Zum Auftakt gleich chancenlos

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Gegen Tschechien zeigt die deutsche Mannschaft zeitweise katastrophalen Handball, bekommt den Außenseiter nie in den Griff und verliert verdient 24:27. Die deutsche Olympia-Qualifikation rückt damit gleich nach dem EM-Auftaktspiel in weite Ferne.

Dass es für Deutschland eine schwierige Handball-Europameisterschaft werden würde, war klar. Dass die deutschen Handballer jedoch gleich ihr erstes Spiel verlieren und dabei zeitweise katastrophalen Handball zeigen, nicht unbedingt.

Chancenlos: Deutschlands Kapitän Pascal Hens (oben) gegen Tschechiens Daniel Kubes (links) und Pavel Horak. (Foto: dapd)

Nach einer desolaten ersten Halbzeit verlor die DHB-Auswahl ihr Auftaktspiel bei der EM in Serbien 24:27 (9:14) gegen Tschechien. Durch die Niederlage steht die deutsche Mannschaft im zweiten Spiel am Dienstag gegen Mazedonien unter Siegzwang. Im letzten Vorrundenspiel am Donnerstag ist der WM-Vierte Schweden der Kontrahent. Um die Hauptrunde zu erreichen, ist der dritte Rang nötig.

"Wir haben die Dinger nicht reingeworfen und sind immer wieder in Gegenstöße gelaufen. Am Ende haben wir zu viele Fehler gemacht", erklärte Kapitän Pascal Hens nach dem Spiel konsterniert.

Überraschend startete die Auswahl von Bundestrainer Martin Heuberger mit einer Manndeckung durch Dominik Klein gegen Welthandballer Filip Jicha. Allerdings erwies sich die Maßnahme schnell als untauglich. Denn wie beim 21:22 in der EM-Generalprobe gegen Ungarn versagten die deutschen Spieler im Angriff.

So rannte die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) erst einem 2:5-Rückstand (9.) und später einem 3:9 (12.) hinterher. Allein bis zum zwischenzeitlichen 5:11 (23.) hatten die Mannen um Kapitän Pascal Hens zehn klare Chancen kläglich vergeben.

"Das war eine ganz schreckliche Leistung in den ersten 30 Minuten. Es kann nur besser werden. Das war ganz, ganz schlecht", beklagte DHB-Vizepräsident Horst Bredemeier zur Pause im ZDF.

Zum Auftakt der zweiten Hälfte wirkte die deutsche Mannschaft wie ausgewechselt. Mit mehr Mut und größerer Konsequenz im Abschluss startete das Team seine Aufholjagd und war beim 16:17 (38.) wieder auf Tuchfühlung. Doch wegen erneut schwacher Chancenverwertung kam es nie zum Ausgleich. Erfolgreichster deutscher Werfer war Lars Kaufmann vom Bundesligisten SG Flensburg-Handewitt mit fünf Toren.

Stattdessen geriet das DHB-Team mit 19:24 (51.) ins Hintertreffen und verlor verdient. In der vermeintlich leichtesten Vorrundengruppe hat sich die deutsche Mannschaft das Erreichen der Hauptrunde vorgenommen, um so die Chancen auf einen Platz in der Olympia-Qualifikation als Minimalziel zu wahren.

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