Basketball:Retter gesucht

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Die Angels Nördlingen feiern den Einzug ins Endspiel des Final-Four-Turniers um den DBBL-Pokal, erst dort setzte es gegen Hannover eine denkbar knappe Niederlage. (Foto: Sebastian Bach/Fussball-News Saarland/Imago)

Die Angels Nördlingen belegen beim Final Four Platz zwei. Zu diesem Anlass macht der Klub auf seine Zukunftssorgen aufmerksam - die Professionalisierung des Frauen-Basketballs bringt hohe Kosten mit sich.

Von Markus Schäflein

Die Bundesliga-Basketballerinnen der Angels Nördlingen haben beim Final Four um den DBBL-Pokal den zweiten Platz belegt. Das Finale hatten sie am Samstag mit einem 80:77 gegen die gastgebenden Saarlouis Royals erreicht, am Sonntag unterlagen sie Hannover nach einer packenden Schlussphase 72:73 (35:40). Spielentscheidend war die Endsequenz, als Brianna Rollerson mit 2,8 Sekunden verbleibender Spielzeit zwei Freiwürfe für Hannover verwandelte. Auch Rang zwei ist trotz der ersten Enttäuschung ein schöner Erfolg für Nördlingen - doch die Angels nutzten die Aufmerksamkeit auch, um auf ihre großen Zukunftssorgen aufmerksam zu machen.

Von der Frauen-Bundesliga DBBL wurden neue Auflagen und Standards beschlossen, um die Professionalisierung des Frauen-Basketballs voranzutreiben. Verlangt werden unter anderem hauptamtliche Mitarbeiter sowie Hallenböden, Korb- und Anzeige-Anlagen mit hohem Investitionsbedarf. "Wir sind bereit, zu kämpfen und alles zu geben", sagte Sportleiter Martin Fürleger. "Supergerne würden wir bei dem deutlich spürbaren Aufwärtstrend unserer geliebten Sportart dabei sein. Doch die Voraussetzungen in einer Kleinstadt wie Nördlingen ohne nahe Universität und ohne mehrere Großsponsoren stellen uns vor scheinbar unlösbare Probleme."

Um einen "seriösen Lizenzantrag" für die nächste Saison zu stellen, bräuchten die Angels laut ihrer Mitteilung "eine einmalige kräftige Anschub-Finanzierung, zumindest im oberen fünfstelligen Bereich". Der Klub rief die Aktion "Save the Angels" ins Leben, um Unterstützer zu gewinnen. Gespräche mit Stadt- und Landkreis-Verantwortlichen seien "desillusionierend" verlaufen. Finanzvorstand Thomas Hennig erklärte dazu: "Man will uns zwar unterstützen, aber substanzielle Geldleistungen gibt es nicht, obwohl wir Nördlingen und das Ries in ganz Deutschland hervorragend repräsentieren. Wir zahlen mehr an Steuern, Abgaben, Mietkosten etc. an die Stadt Nördlingen, als wir Unterstützung erfahren."

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