Tennis:Auch 2024 in der Weltgruppe

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Holten den entscheidenden dritten Punkt für Deutschland: die Doppelspieler Kevin Krawietz (links) und Tim Pütz. (Foto: Denis Kapetanovi·/dpa)

Das deutsche Davis-Cup-Team siegt souverän in Bosnien-Herzegowina und sichert sich den Klassenerhalt - auch ohne Alexander Zverev. DTB-Präsident Dietloff von Arnim träumt nun vom Titelgewinn.

Tim Pütz besitzt ja als Sportler einige prächtige Fähigkeiten, doch die Kunst des ins Wasserspringens aus hoher Höhe zählt nicht dazu, deshalb bekannte er sogleich: Nein, nein, er werde sicher nicht von der Stari Most, der berühmten alten Brücke von Mostar, in die Nerevta hüpfen, 20 Meter freier Flug waren ihm doch nicht ganz geheuer. "Vielleicht springt ja der Teamchef runter", erwiderte Pütz im Interview bei Servus TV am Sonntagmittag, es war ein netter Versuch, die Frage der Jubelzelebration weiterzureichen.

Doch Michael Kohlmann, der Angesprochene, flüchtete sich kurz darauf auch aus der Verantwortung und meinte lächelnd: "Ich auf keinen Fall, aber wenn Carlo Thränhardt drüber oder runter springen möchte, dann gerne." Thränhardt, 66, in den Achtzigerjahren einer der weltbesten Hochspringer, zählt seit Jahren als Fitnessberater zur deutschen Davis-Cup-Mannschaft.

Die Stimmung nach dem deutlichen 4:0-Sieg der DTB-Auswahl im Relegationsduell mit Bosnien-Herzegowina war vernehmbar gelöst. Der erste deutsche Abstieg aus der Weltgruppe seit 20 Jahren konnte souverän vermieden werden, zu schwach war auch der Gegner. "Hier in Mostar ist relativ viel für uns ausgegangen", sagte Kohlmann entspannt. Enger verlief nur das erste Einzel am Samstagmittag, als Daniel Altmaier den Weltranglisten-218. Nerman Fatic 7:6 (5), 6:2 besiegte.

Der DTB-Präsident träumt sogar vom Titelgewinn

Yannick Hanfmann zeigte anschließend, wie sehr er in dieser Saison gereift ist, und fertigte den früheren Top-30-Spieler Damir Dzumhur 6:2, 6:1 ab. Am Sonntag im Doppel setzten sich Kevin Krawietz und Pütz mit 6:4, 6:2 gegen Dzumhur/Mirza Basic durch. "Das war wieder mal eine perfekte Woche", lobte Kohlmann generell die Arbeit aller im Team, "das ist immer wieder schön, wenn man sich dafür belohnen kann." Maximilian Marterer bestritt das dritte, bedeutungslose Einzel gegen Andrej Nedic und siegte 6:1, 7:6 (4).

Die Deutschen waren nicht in bester Besetzung angetreten, Alexander Zverev hatte sich nach den US Open aufgrund einer Oberschenkelverletzung abgemeldet, Marterer war nachgerückt. Jan-Lennard Struff wagte nach längerer Pause wegen Hüftbeschwerden nun bei einem Showevent die Rückkehr auf den Tennisplatz, Dominik Koepfer sowie Oscar Otte mussten ebenfalls passen. 2024 soll Zverev wieder dabei sein, aber nicht nur deshalb äußerte sich Dietloff von Arnim optimistisch: "Ich glaube, wir haben gezeigt, dass wir um den Titel mitspielen können. Wir haben ein gutes und ein breites Team", sagte der DTB-Präsident.

Nun würden alle hoffen, "die Schüssel auch irgendwann wieder mal nach Deutschland zu holen", denn, auch das bekannte Arnim: "Der Davis Cup ist das Aushängeschild des DTB." Der letzte deutsche Sieg in dem Nationenwettbewerb liegt inzwischen 30 Jahre zurück.

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