Fußball:Cristiano Ronaldo wechselt nach Saudi-Arabien

Lesezeit: 2 Min.

Cristiano Ronaldo bei der WM in Katar. (Foto: Tom Weller/dpa)

Der portugiesische Topstürmer, der früher bei Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin spielte, kickt bald beim Al-Nassr FC in der Hauptstadt Riad.

Kurz nach Mitternacht in seiner neuen Fußball-Heimat verkündete Cristiano Ronaldo gemeinsam mit dem Al-Nassr FC den Transfer: Nach dem unrühmlichen Abschied beim einstigen Herzensclub Manchester United und dem tränenreichen WM-Abschied mit Portugal zieht es den Stürmer nun tatsächlich nach Saudi-Arabien. Einen neuen Topklub in Europa fand der vereinslose Ronaldo nicht mehr, da schlug Al-Nassr FC zu.

"Ich bin gespannt auf eine neue Fußball-Liga in einem anderen Land", wurde Ronaldo zitiert, er sprach von einer "sehr inspirierenden Vision" des Vereins: "Zusammen werden wir dem Team helfen, mehr Erfolg zu haben." Ronaldo unterzeichnete einen Vertrag über zweieinhalb Jahre bis Mitte 2025. "Geschichte wird geschrieben", schrieb der Club bei Twitter über Fotos, die den 37 Jahre alten Portugiesen mit dem gelb-blauen Trikot und seiner legendären Nummer 7 zeigen.

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Der von Saudi-Arabien finanzierte Nachrichtensender Al-Arabiya hatte die Nachricht bereits ein paar Stunden zuvor verkündet, allerdings ohne Quellen dafür zu nennen. Die Nachricht machte dennoch blitzschnell die Runde über England, Italien, Portugal, Spanien. Und laut dem Sender CBS Sports sollte die offizielle Verkündung eigentlich erst am Samstag nach dem Meisterschaftsspiel der Saudi Pro League von Al-Nassr bei Al-Khaleej erfolgen.

Einen ersten Teil des medizinischen Tests soll Ronaldo auch schon absolviert haben. Nachdem auch schon Fotos von Al-Nassr-Trikots mit Ronaldos Namen und seiner Rückennummer aufgetaucht waren, machte der Club den Transfers nach Mitternacht offiziell. "Diese Unterschrift wird nicht nur unseren Verein inspirieren, noch größeren Erfolg zu haben, sondern auch unsere Liga, unsere Nation und die kommenden Generationen", hieß es von Al-Nassr.

Nach den Stationen Sporting Lissabon, Manchester United, Real Madrid und Juventus Turin sowie erneut Manchester United wird Ronaldos Karriere sportlich aber vermutlich eher ohne weitere große Höhepunkte ausklingen. Finanziell dürfte er sich das Engagement mehr als fürstlich entlohnen lassen. Offiziell wurden keine Zahlen genannt.

Ronaldo kassiert 200 Millionen Euro - keine Ablösesumme

Angeblich soll er für zweieinhalb Jahre 200 Millionen Euro kassieren. Auch von einem satten Handgeld ist die Rede - weil er keinen Vertrag hat, entfällt die Ablösesumme. Denn seit seinem geräuschvollen Abgang bei Manchester United während seines zweiten Engagements beim englischen Traditionsclub ist der Portugiese ohne Verein. Er war daher seit Ende November ablösefrei auf dem Markt. Seitdem kursierten auch immer wieder die wildesten Gerüchte im Ronaldo.

Bei der WM in Katar konnte er allerdings nicht viel Eigenwerbung betreiben, die Spekulationen um ein mögliches Engagement des Portugiesen im Nachbarland von Katar hatten da aber schon begonnen. Die spanische Sportzeitung Marca hatte berichtet, dass Ronaldo von der Vertragslaufzeit zweieinhalb Jahre als Spieler erfüllen und danach Botschafter der WM-Bewerbung des arabischen Landes werden soll, das sich gemeinsam mit Ägypten und Griechenland um die Ausrichtung der WM 2030 bemüht. Davon war in der ersten offiziellen Mitteilung aber nicht die Rede.

Selbst der Präsident des saudischen Fußball-Verbandes hatte sich schon für das Ronaldo-Engagement stark gemacht. "Wir würden diesen Spieler gerne in unserer Liga haben", hatte Jassir al-Missihal betont: "Wir wollen überraschen, indem wir mehr Top-Spieler aus der ganzen Welt verpflichten. Als Verband wären wir mehr als zufrieden." Für den fünfmaligen Weltfußballer wurde seine letzte WM zu einer großen Enttäuschung, nachdem er von Nationaltrainer Fernando Santos im Achtelfinale und dann auch beim Viertelfinal-Aus gegen Marokko nur als Einwechselspieler zum Einsatz gekommen war. Nach dem Aus hatte Ronaldo bittere Tränen geweint. Mit seinem neuen Vereins-Trikot in den Händen kehrte auch das Lächeln wieder zurück.

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